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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 240 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
anderes von Simone di Martino (in der Roscoe - Galerie zu Liverpool ist in einem ähnlichen Geiste aufgefasst. Maria und Joseph machen dem Christusknaben Vorwürfe, dass er sie ver lassen hat — Gestalten von innigstem lind rührendstem Ausdruck und von grösster Feinheit der Ausführung. Der Kopf des Joseph ist einer der schönsten, welche die Malerei dieser Epoche hervor gebracht hat: J ) Auf einem Gemälde von Garofalo macht Maria ihrem Sohne keinen Vorwurf, sondern hört ihm, ihre Hände

auf dem Busen gefaltet, zu. Auf einem, grossen und schönen Gemälde von Pin tu ricchi o werfen die jüdischen Schriftgelehrten ihre Bücher vor ihn hin , während die hl. Jungfrau und Joseph auf beiden Seiten eintreten. Das Sujet ist ausgezeichnet dargestellt im Leben Mariens von Albrecht Dürer, wo Jesus, wie einer, der da Macht hat, oben sitzt und umgeben von den alten bärtigen Schriftgelehrten von einem Stuhle aus, der aussieht wie der Lehr stuhl eines Universitätsprofessors, lehrt, während Maria

in der Stellung des Haders vor ihrem Sohne dasteht, Nachdem Jesus seinen Eltern wiedergegeben war, führten sie ihn nach Hause. Aber seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem _ Herzen. Die Rückkehr nach Nazareth, bei welcher Jesus zwischen Joseph und Maria ging, wurde von Rubens zur Nachahmung für die Jugend für das Jesuiten-Collegium zu Ant werpen gemalt. Darunter steht der Text: „Und er war'ihnen uiitcrtlian.' -) — IX. Dei* Tort des 1x1. »Joseph. Zwischen der Reise nach Jerusalem und dem ersten

Auf treten Jesu setzen die Chronologen den Tod des hl. Joseph ; aber die Zeit desselben lässt sich nicht mit Bestimmtheit angeben ; einige setzen sie in das achtzehnte Lebensjahr des Heilandes, und andere in dessen siebenundzwanzigstes, als Joseph, nach ihrer Behauptung, III Jahre alt war. Die Begeisterung für die Eigenschaft des hl. Joseph als Pflegevater Christi und seine Volkstümlichkeit als mächtiger Heiliger und Schutzpatron datirt erst aus dem fünfzehnten Jahr hundert, Erst im sechszehnten

Jahrhundert findet man den Tod des hl. Joseph zum ersten Male als ein besonderes Sujet be handelt, Es scheint dass sein inuthmasslicher Todestag (20. Juli) im Morgenlande lange Zeit als ein grosser Festtag betrachtet wurde und class man an diesem Tage irgend eine auf sein Leben und seinen Tod bezügliche Homilie zu lesen pflegte. Das sehr ') Vgl. Kugler. Mal. Bd. I. S. 346. * ; ) Dieses Bild ist irrthümlich „die Rückkehr aus Aegypten' ge nannt worden.

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 78 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
besten italienischen und spanischen Gemälden der Heiligen Familie ist er ein Mann 'von ungefähr vierzig oder fünfzig Jahren mit einem milden und Wohlwollen ausdrückenden Angesichte, braunen Haaren und einem kurzen, gekräuselten Barte; aber die Krücke oder der Stock ist selten weggelassen: sie wurden ein conventio- nelles Attribut. Auf den altdeutschen Gemälden ist der hl. Joseph nicht blos ein alter Mann, sondern er erscheint sogar überdies auch noch im Zu stande des Wahnwitzes

oder wie ein abgemagerter Bettler mit runzligteni Gesichte, kahlem Kopfe, einem weissen Barte, einer schwachen Körperbildung und einem schläfrigen und dummen Aus sehen. Dagegen irrten aber die italienischen Maler wieder ebenso sehr in anderer Hinsicht: denn es gibt Gemälde, auf denen der hl. Joseph nicht nur ein junger Mann von etwa dreissig Jahren ist, sondern auch eine starke Aehnlichkeit mit den angenommenen Christusküpfen hat. Erst im sechszehnten Jahrhundert ist der Ihr Joseph zum Bange eines selbsständigen

Heiligen emporgestiegen, und im sieben zehnten wurde er, besonders in Spanien, wo die hl. Theresia ihn zu ihrem Schutzheiligen erkoren und ihren mächtigen Orden der ..Reformirten Karmeliterinen,, unter seinen Schutz gestellt hatte, sehr volksthümlich. Daher die grose Anzahl der Gemälde aus jener Zeit, welche den hl. Joseph als den Pflegevater Christi dar stellen , der das göttliche Kind auf seinen Armen trägt und liebkoset, während er in der andern eine Lilie trägt, um die Hei ligkeit und Reinheit

seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zur hl. Jungfrau auszudrücken. Die Legende von der „Ver mahl un g' des hl. Joseph mit Ma ria ist im Protoevangelium und in der Geschichte Josephs des Zim mermanns also erzählt: Als Maria vierzehn Jahre alt war, fragte der Priester Za charias den Herrn, was er hinsichtlich ihrer Verheiratung thun, solle und es erschien ihm ein Engel und sprach zu ihm : ,.Geh hin und rufe alle Wittwer im Volke zusammen, und heisse jeden seinen Stab in seiner Hand mitbringen, und derjenige

, welchem der Herr ein Zeichen geben wird, der soll Mariens Gemahl wer den.' Und Zacharias that, wie der Engel befahl und liess dess- halb öffentlichen Ausruf ergehen. Und Joseph, der Zimmermann, ein gerechter Mann, warf seine Axt weg, nahm den Stab in die Hand und eilte mit den Andern herbei. Als er vor dem Priester erschien und seinen Stab überreichte, sieh' da kam eine Taube aus demselben heraus — eine Taube, so blendend weiss wie der Schnee —, welche sich vorerst auf seinen Kopf setzte und sodann gen Himmel

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 214 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
mit dem Schlafe kämpft.. 1 ) Auf einem Bilde von Mola (im Louvre) schläft das Kind und Joseph, und nur die Mutter wacht. . Auf einem Nachtstück von Bottari (in Dresden) ist das Kind, von dem alles Licht ausgeht, blendend weiss. Auf einem Bilde von Beveria schläft Alles, nur das Christkind wacht; die ses sitzt aber gar zu anspruchsvoll, wie ein kleiner Prinz, da, und seine Mutter ist eine kokette Pariserin. Die Bilder, auf denen das Christkind wacht, kann man haupt sächlich in Baum

- und ..Quellenbilder eintheilen. Auf den erstem steht ein Baum in der Mitte, unter dem die hl. Familie, ruht, und dessen Früchte der hl. Joseph oder Engel abpflückten. Auf italienischen Bildern sind es meist Palmen, auf deutschen Apfel bäume, deren Bedeutung oben schon erklärt worden. Auf den Quellenbildern ruht die hl. Familie am Wasser aus, und es wird eine Schale gefüllt, aus welcher man trinkt. Einige andere Bil der, auf denen Baum und Quelle fehlen, zeichnen sich durch das Phantastische der Landschaft

oder das gar zu Natürliche des Familienlebens aus, gehören aber eher den Landschafts - oder Genrebildern, als der eigentlichen heiligen oder kirchlichen Ma lerei an. Eines der berühmtesten Bilder Raphael's zeigt uns die unter einer Palme sitzende hi. Familie.' Joseph reicht dein Kinde Blumen, und dieses greift mit bezauberndem Lächeln darnach,'') Giulio Romano malte Engel, die dem Kinde einen irucht- beladenen Dattelzweig herabbiegen. 3 ) — Trevisani lässt auf einem Bilde zu Dresden Engel von einem Baume

Früchte pflücken, die Joseph in seinem Mantel auffangt. Rom ano iti lässt sie. ebenfalls Früchte pflücken, ebenso Albani und Cagliari (in der Münchner Galerie). Auf einem Bilde von Ciro Ferri zeigt die Madonna dem Kinde eine Dattel, nach welcher es mit lieb reicher Miene die Hand ausstreckt. Eine Menge Engel um den Baum, darunter die hl. Familie, malte Hans Bai dung (im Münster zu Freiburg). Auf einem Bilde von Wierx reicht-Joseph dem Kinde eine Traube; auf einem von An se hui pflücken Engel dem Kinde

Trauben. Auf einem von X. Poussin überreichen ihm zwei Engel Milch und Honig; auf einem von Engelbrechtsen (zu Wien) überreicht ihm ein Engel einen Teller voll Kirschen. Auch Mab us e malte das Christkind mit Kirschen (Berlin). Auf ein ein Bilde von Mar atti reicht der hl, Joseph dem Kinde Kirschen. Mit einem Apfel malte das Kind Bernhard von Or ley (Berlin), mit Birnen Crivelli (Mailand), mit einer Nelke Raphael 4 ) *) Dieses Bild heisst „Zingarelia' (Zigeunerin). 2 ) Passayant, England

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 221 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
, zwar nur einen Irrtum mit Maiblumen, eine Gabe, wie sie zu dem bescheidenen Sinne der durch ihren liebsten Schatz schon aufs Höchste be glückten Mutter passt. Ohne diese himmlischen Gäste, welche sich bei der Arbeit des hl. Joseph in der oben erwähnten Weise zu 'schaffen machen, könnte man versucht sein, in dieseni Joseph und in dieser Maria mit dem Kind in der Wiege nur einen ge wöhnlichen -Zimmermann mit den Seinigen zu sehen. Gerade darin , dass'. die so schlicht aufgefassten Maria und Joseph die Hille

unter einem Baurae. Auf der linken Seite der Gruppe befindet sich eine Quelle, in welcher man eine grosse Anzahl Engel Leinenzeug waschen sieht; zur Rechten nähert sich der hl. Joseph, den Esel führend, und seine Mütze ehrerbietig abnehmend. In der Galerie der Eremitage zu St. Petersburg befindet sich ein hi eher gehöriges Bild von Nikolaus Ber Che in. In einer felsigen und baumreichen Landschaft, bei abendlicher Be leuchtung, ruht im Vordergründe Maria mit dem Kinde, auf dein Schoose ; daneben der stehende

hl. Joseph, welcher dem Kinde ein Zweiglein von einem benachbarten Baume darreicht. In der Mitte drei Schafe und der von ihnen umgebene 'Schäfer, welcher auf der Schalmei bläst. Eines der bessern Bilder dieser Gattung. 1 ; Auf einer „Ruhe' von Rembrandt ruht die hl: Familie zur Nachtszeit, und ist nur von einer an einein Baumaste hängenden Laterne beleuchtet. Die ganze Gruppe hat sehr das Aussehen eines Zigeunerlagers. -) . . J ) Vgl. Waagen, Eremitage S. 232. -) Ein Nachahmer Rembrandt's

hat diese Phantasie ani' seine eigene Weise zu verbessern gesucht. Die hl. Jungfrau schläft mit dem Kinde am Busen; der hl. Joseph, welcher einem alten Kessel flicker sehr ähnlich sieht, traktirt den Esel mit Eausschlagen, wel cher das Maul aufreissen, wie wenn er schreien wollte.

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 116 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
sein. „Maria kehrte wieder nach Nazareth zurück, und als Joseph, der in den Legendengeschichten stets als ein Zimmermann daxgestellt wird, der dargestellt wird, der zur Ausübung seines Gewerbes herumreiste , ebenfalls nach Hause zurückkehrte und sein Weib wieder sah. drang der Verdacht in seine Seele ein. dass sie Mutter werden sollte, und sein Herz wurde daher natürlich von Kummer und unsicheren Besorgnissen erfüllt ; aber da er ein ge rechter . d. h. nach der heiligen und anderen weisen Schriften

, sondern eutliess, „auf dass sie ihre Sünden bereuet e und nicht mehr sündigte.' Aber während Joseph dies in seinem Herzen erwog, erschien ihm der Engel des Herrn, der Fürst der Engel, Gabriel, in einem Traumgesichte, und sprach: „Joseph, Sohn Davids, fürehte dich nicht. Maria, dein Gemahl anzunehmen und er erwachte und gehorchte dieser göttlichen Stimme. Das obenerwähnte Traumgesicht hat, Luini in einem schö nen Wandgemälde (in der Brera zu Mailand) dargestellt. Joseph sitzt an seiner Zimmermaimsbank und lehnt

seinen Kopf auf seine Hand, während er schiumiliert. Ein Engel steht neben ihm und deutet auf Maria hin, welche man oben an einem Fenster, sie mit einer Näharbeit beschäftigt sieht. Gleich nachdem Joseph diese Erscheinung gehabt, sagt die Legende, bat er Maria ran Verzeihung, dass er ihr auch nur in Gedanken Unrecht gethan. Diess ist, wie wir glauben, ein vor dem fünfzehnten Jahrhundert ganz unbekanntes Sujet, und man findet dasselbe, auch späterhin nur auf einigen wenigen Gemälden

. Anders nach der griechischen Por mei; hier heisst es: „Ein Haus und die Heiligste schwanger; Elisabeth in Veraückung; vor ihr der hl. Joseph; mit der einen Hand stützt er sich auf sei nen Stab, die andere hält er zu ihr ausgestreckt und schaut sie an mit se h r eck l i eh er Geberde.' Vgl. Handb. der Malerei vom Berge Athener, S. 172.

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 81 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
phael hat dieses Bild in seinem einundzwanzigsten Lebensjahre für die Kirche des heiligen Francisco in Città eli Castello gemalt, und obgleich er der Conception seines Meisters strenge gefolgt, ist es doch in Folge der ätherischen Grazie, welche ihn _ gerade damals ausgezeichnet hat, ganz anders geworden. _ Es ist eine Barstellung von einfach schöner Anordnung, Die Feierlichkeit der Vermählung geht unter freiem Himmel vor sich; Maria und Joseph stehen an der Vorderseite des Tempels

; in der Mitte stellt der Priester und legt ihre Hände in einander; Joseph steckt der Braut den King an den Finger; er ist ein Mann von beiläufig dreissig Jahren und hat seinen Stab in der Hand, der bereits in eine Lilie .gesprosst hat. Zur Seite der hl. Jungfrau befindet sich die Schaar der Tempeljungfrauen; zur Seite des Joseph die Schaar der in ihrer Hoffnung getäuschten Freier ; der eine derselben, der gerade daran ist, seinen Stab üb er's Knie abzubrechen, — eine besonders anmuthige Figur

wie auf dem Mailändischen Bilde ein rothes Unterkleid mit einem blauen Obergewande, in beiden Bildern mit der linken Hand gehalten. Hier das zusammengelegte, goldge lockte Haar, dorten ein weisses Tuch durch dasselbe geflochten. Weniger in sich zusammengebogen, edler und freier scheint uns Maria auf der Skizze. Joseph hat dort wie hier einen gelben Mantel ; sein Unterkleid ist hier aber blau; hier ist Joseph im Vor schreiten, während er dort mit zierlicher Fusssetzung steht. Mit himmlischer Demutli und Jungfräulichkeit

reicht Maria die vom Hohenpriester die am Ellenbogen unterstützte Hand dar, an welche Joseph den Hing stecken will; dort hält der Priester auch Josephs x h vgl. Kugler, Handb. d. Kunstgesch. (4. Aufl.) B. T. S, 564 ff. 2 ) Im Jahre 1823 befand, sich dieselbe im Besitze der Jako- by'sehen Buchhandlung zu Berlin ; wo sie sich jetzt befindet, ist dem Verfasser nicht bekannt.

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 82 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
sind sie zwei Zoll von Maria und Joseph entfernt. Der Frauengruppe auf dem grossen Bilde hat Raphael zwei weibliche Gestalten beigefügt, doch die auf der Skizze voranstehende graziöse Figur mit zwei Tauben dort weggelassen. Die auf der Skizze sich an die gewundene Säule lehnende weibliche Figur spricht ganz vorzüglich für den unsterblichen Meister. Auf der Skizze wird hinter Joseph der Stab von einem gemeinen Tempelbuben zerbrochen, auf dem Mai länderbilde hingegen durch einen Jüngling edler Natur; dafür

steht aber hier ein herrlicher Jüngling voran, mit wahrhaft ra phaelischem Ausdruck, und ihm gegenüber die Jungfrau, zwei Tauben tragend, in schönster Symmetrie. Auf Ghiri andajo's Bilde ist der hl. Joseph ein Greis mit einem Glatzkopfe; die Architektur ist glänzend; die Nebenfiguren sind da, wie bei Ghirlandaio gewöhnlich, zahlreich und anmuthig. Im Hintergründe sieht man Musikanten, welche mit Pfeifen und Tam- bourinen musiciren — was auf andern derartigen Bildern wohl schwerlich vorkommen dürfte

. Das „Sposalizio' von Girolamo da-Cos tignola (in der Galerie zu Bologna), gemalt für die Kirche des hl. Joseph, ist ganz im mystischen Sinne behandelt. Maria und Joseph stehen vor einem Altare, auf dessen Stufen auf der einen Seite ein Prophet und auf der andern eine Sibylle stehen. 2. Niederländische und deutsche Meister, Von den altdeutschen Malern wird die Scene mit einer cha rakteristischen Vernachlässigung aller historischen Richtigkeit dargestellt. Der Tempel ist eine gothische Kirche ; der Altar

hat ein gothisches Altarblatt; der hl: Joseph sieht aus wie ein alter Spiess- bürger, in Pelzwerk gekleidet und in einem gestickten Rocke, und die hl Jungfrau ist reich gekleidet, und zwar in der Tracht des 15. Jahrhunderts. Die Freier der hl. Jungfrau sind häutig Ritter und Cavaliere mit Sporen und gespannten Hosen. Alb re cht Dürer hat die Vermählung der Iii. Jungfrau auf dem siebenten Blatte seines Marien-Lebens dargestellt. Wir befinden uns wieder im Tempel zu Jerusalem und zwar diessmal unmittelbar

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 210 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
, das mit einem lachenden Blick zu der Mutter aufsieht, ist reizend, Joseph führt das Thier, auf welchem in weitem, blauem Mantel die hl. Jung frau sitzt. Hinter ihnen sieht man einen Bauer aus einer Quelle trinken. Im Hintergrund Hirten mit ihren Herden in einer Um zäunung. J ) Die schönste Flucht nach Aegypten ist unstreitig die des Gaudenzio Ferrari in der Minoritenldrche -zu Yarallo. Die hl. Jungfrau ist da sitzend und sich mit ganz besonderer Zierlich keit auf den Esel stützend dargestellt. Das Kind

, auf ihrem Knie stehend, scheint den Weg zu weisen; ein Engel führt den Esel, und 1 Joseph folgt mit Stab und Reiseranzen nach. . Im Hintergrund e senkt der Palmbauin seine Aeste vor ihnen. Auf einem schönen Gemälde Guido Reiii's hat Maria, in deren reizendem Gesichte sich die grösste Anmuth und naivste Sittsamkeit mit mütterlicher Sorgsamkeit vermischt, das schlafende Kind mit einer Binde an sich befestigt, hält es aber noch mit der einen Hand, indem sie. mit der andern einen Mantel über den Kopf zieht

. Joseph scheint ihr zuzureden, die Abreise zu beschleunigen. Vor ihnen geht ein kleiner Engel, in der einen Hand ein Geschirr mit Rosenblättern, in der andern eine Rose, die er mit holdseliger Miene Marien zeigt. -) Auf einem schönen Bilde von Alessandro Turchi (in St. Romualdo zu Rate sitzt die Madonna auf einem Pferde (!), das Kind in den Armen, indem sie es liebreich ansieht, und mit einem starken Ausdruck von Sorglichkeit an den Schoos drückt. Ein Engel in weissem, aiifgeschiirztem Gewände führt

das Pferd am Zügel. Joseph scheint eilig zu gehen. In der Ferne zeigt sich ein Obelisk. a ) Sehr schön ist das Bild von Joseph C ignaro Ii in der St. Antoniuskirche zu Parma. Maria mit dem Kinde, wundervoll schön, schreitet über einen schmalen Steg ; der hl. Joseph ist ihr dabei behilflich. Der Ausdruck von Sorglichkeit in dem Letztem wird noch durch den Umstand bekräftigt, dass ein Theil seines Mantels in das Wasser hinabgefallen ist und auf demselben schwimmt. 4 ) !) Vgl. Cotta'sches Kuustbl. 1838

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 76 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
sich in alier Demiith dem göttlichen Willen. Die Scene zwischen Maria und dem Hohenpriester ist von Lui ni gemalt worden und das einzige uns bekannte Beispiel. Drittes Kapitel. Die Vermählung der heil. Jungfrau. Im Evangelium kommt bloss die kurze aber bestimmte und keinen Zweifel zulassende Bemerkung vor, dass Maria mit Joseph vermählt, (nicht etwa blos verlobt) war; denn bei Matthäus I. 16, heist es: „Jakob aber zeugte Joseph den Mann Maria,' und H. 18: „Aber mit der Zeugung Christi

- war es so: Als seine Mutter Maria dem Joseph vermählt war, wurde sie, bevor sie zusammenkamen, also befunden, dass sie empfangen hatte von dem heiligen Geiste.' H. 19: „Joseph aber, ihr Mann, da er gerecht war, und sie nicht berüchtigen wollte, wollte er sie heimlich verlassen.' XL 20: Indess er aber hierüber nachdachte, sieh- da erschien der Engel des Herrn ihm im Schlafe und sprach: „Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, dein Gemahl, anzunehmen; denn was in ihr geboren ist, das ist vom heiligen Geiste

.' II. 24: Als aber Joseph vom Schlafe aufstand, that er, wie der Engel des Herrn ihm befohlen, und nahm sein Gemahl zu sich.' (Und er erkannte sie nicht, bis sie gebahr ihren ersten Sohn und er nannte seinen Namen Jesus.) Zwar heisst es bei

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 115 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Der Traum des hl. Joseph und der Besuch der Iii. Jung frau hei ihrer Base Elisabeth (Maria Heimsuchung). Erstes Kapitel. Das Traumgesiclit des M. Joseph.. Matthäus I, 18—25. „Aber mit der Zeugung Christi war es so : Als seine Mut ter Maria dem Joseph vermählt war, wurde sie, bevor sie zu sammen kamen, also befunden, dass sie im Leibe empfangen hatte von dem heiligen Geiste. Joseph aber, ihr Mann, da er gerecht war, und sie nicht berüclitigen wollte, wollte sie heimlich entlassen. Indess

er aber hierüber nachdachte, sieh, da erschien ihm der Engel des Herrn im Schlafe und sprach: Joseph, Sohn Da vids, fürchte dich nicht: Maria, dein Gemahl anzunehmen, denn, was in ihr geboren ist, das ist vom heiligen Geiste. Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk.erlösen von sei nen Sünden. Dies Alles aber ist geschehen, auf dass erfüllt wird, was vor dein Herrn gesagt ward durch den Propheten, v, eich er spricht : Sieh, eine Jungfrau wird schwanger

sein, und wird einen Sohn gebären: und sie werden seinen Kamen Emanuel nennen: d. i, verdolmetscht: „Gott mit uns.' Als aber Joseph vom Schlafe aufstand, that er wie der Engel des Herrn ihm befohlen und nahm sein Gemahl zu sich. Und er kannte sie nicht, bis sie gebar ihren erstgeborenen Sohn; und er nannte seinen Namen Jesus. Obgleich das Fest der Heimsuchung auf den 2. Juli festgesetzt ist, war und ist es gleichwohl eine althergebrachte Meinung, dass Maria ihre Reise über das Gebirg nur kurze Zeit, ja selbst schon

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 80 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
bei den Juden nur ein bürgerlicher Vertrag und kein religiöser Gebrauch war. Die Ceremonie findet im Freien, in einem Garten, in einer Landschaft oder vor dem Eingänge des Tempels statt Maria steht als ein sanftes und schönes junges Mädchen von ungefähr fünfzehn Jahren, von einer Schaar Jungfrauen be gleitet, rechts, Joseph, hinter welchem man die getäuschten oder enttäuschten Freier sieht, links. Der Priester legt ihre Hände zusammen, oder Joseph steht im Begriffe, seiner Braut den Ring

an den Finger zu stecken. Das ist die traditioneile Anordnung von Giotto bis auf Raphael herab. Wir wollen nachstehend meh rere diese Scene darstellende bekannte Bilder näher betrachten. 1. Italienische Meister. In der Reihenfolge von Giotto in der Arena-Kirche zu Padua haben wir drei Darstellungen aus der Hochzeitslegende, nämlich : 1) der hl. Joseph und die übrigen Brautwerber übergebendem Hohenpriester ihre Stäbe; 2) sie knieen vor dem Altare, auf welchem ihre Stäbe liegen, und erwarten das verheissene

Wunder; und 3) die Yermählungsceremonie selbst. Letztere findet im Innern des Tempels statt. Die hl. Jungfrau, eine höchst anmuthige Gestalt, nur etwas zu alt aussehend, steht, von ihren Jungfrauen begleitet, da; der hl. Joseph hält seinen Stab mit den Bliithen und mit der auf dem selben sitzenden Taube in der Hand; einer der enttäuschten Freier steht im Begriffe, nach ihm zu schlagen ; ein anderer zerbricht seinen Stab über dem Knie. Taddeo Gaddi, Fiesole, Ghirlandaio und Perugino folgten

alle der traditionellen Darstellung des Sujets, nur dass sie den Altar weglassen und den Ort des Vorhangs unter den freien Him mel oder in eine Halle setzen. Unter den im Dom zu Perugia ver ehrten Reliquien befindet sich auch der Ehering Maria und für den Sakraments-Altar daselbst malte Perugino die Vermählung der hl. Jungfrau. l ) Hier findet die Feierlichkeit in der Halle des Tempels statt. Joseph steckt der hl. Jungfrau den Ring an den Finger. Es ist diess ein schönes Bild, welches von den Malern der Perugino

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 201 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
umkommen würde. Aber diese ruchlose That war vergeblich. Das göttliche Kind und seine hl. Mutter hatten sich aus der Schlächterei, welche so viele Mütter kinderlos gemacht, auf höheren Wink gerettet. Ein Engel sprach zu Joseph im Traumgesichte : „Steh auf, und nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Aegypten.' Das ist das vierte der englischen Traumgesichte , welche bezüglich des hl. Joseph er wähnt werden. Dasselbe kommt in der altern Kunst nicht häufig, desto öfter aber in den spätem Schulen

vor. Joseph schläft auf seinem Stuhle; der Engel steht vor ihm und zeigt mit einer be deutungsvollen Geberde vorwärts, wie wenn er sagte ; „Steh auf und fliehe.' ' Es gibt ein ausgezeichnet schönes kleines Bild von Tizian , genannt „Riposo', welches vermuthlieh die Vorbereitungen zur Flucht darstellt. Hier sitzt Maria, das Kind säugend; unter einem Baum, während sich im Hintergrund eine Art rohen Stalles be findet, in welchem man Joseph den Esel satteln sieht. Der Ochs befindet sich ausserhalb des Stalles

. Auf einem Gemälde von Tiarini-sehen wir den hl. Joseph das Kind halten, während Maria, die eine Hand auf seine Schulter lehnend, eben den Esel besteigt. Auf einem Bilde von Poussin nimmt Maria, die sich so eben auf den Esel gesetzt, das Kind aus den Armen. Josephs. Zwei Engel führen den Esel, ein dritter kniet anbetend da, und zwei andere sieht man oben mit einem Vorhange und im Begriff, ein Zelt zu errichten. Iiier muss eine Tradition erwähnt werden, nach welcher so wohl der Ochs als auch der Esel

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 203 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Christus und seine Mutter ihr ganzes Leben lang zu begleiten, verschleiert und mit einem Stabe in der Hand dem Esel folgen. Aber das ist. nur eine seltene Ausnahme. Die gewöhnliehe Behandlung beschränkt die Gruppe auf den hl. Joseph, die Mut ter und das Kind. Dem hl. Joseph wurde in jener Stunde der Traurigkeit und der Gefahr die hohe Gnade verliehen, dass er für die Rettung des kleinen Heilandes zu sorgen hatte -- ein in den alten Legenden sehr erweiterter Umstand —; und um dies desto

. Die ihretwegen beauftragten Engel waren' abgesandt worden, sie unter Tags zu führen, Nachts über sie zu wachen, ein Zelt vor ihnen aufzuschlagen, und sie mit himmlischen Früch ten und Blumen zu erfrischen. Durch die Einführung dieser himmlischen Diener kann die Gruppe in schöner Weise verschie den dargestellt werden. „Joseph,' heisst es im Evangelium, „stand des Nachts auf;' --- und daher kommt die Meinung und die Eigentümlichkeit in denjenigen Gemälden, welche die Flucht als eine vom Monde und den Sternen

beleuchtete Nachtscene darstellen, obgleich dies mehr tieshalb geschehen sein wird, damit der Künstler seine grosse Meisterschaft in der Behandlung eines zweifelhaften Lichtes zeigen konnte, als weil man sich genau nach der biblischen Erzählung richten wollte. Zuweilen geht ein Engel, eine Fackel oder Laterne tragend, voran, um ihnen auf dem Wege zu leuchten, zuweilen trägt der hl. Joseph die Laterne. Auf einem Gemälde von Nicolo Poussin geht Maria, das Kind tragend, voraus, Joseph folgt, den Esel führend

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 200 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Sechster Abschnitt. Die IlucM nach- Aegypten, Die Buhe der M. Familie auf derselben. Die EMMir, 1. Die Flucht nach AegrypteM. Bei dieser Darstellung werden oft verschiedene Scenen ver wechselt. Die erste derselben ist der Traum des hl. Joseph, wo ihm ein Engel die Flucht nach Aegypten befiehlt ; die zweite die Abreise dahin; die dritte die Ruhe iir Aegypten; die vierte der zweite Traum, wo ihm die Rückkehr . nach' -Israel befohlen wird, und die fünfte die Ankunft in Nazareth

Leidenschaften verfolgten Sohne Gottes entfalten, und zugleich ein schönes Vorbild zarter Sorgfalt guter und frommer Eltern vor Augen stellen. Von Sebastian Bourdon haben wir vier sehr naive Dar stellungen der Abreise, Flucht, Ruhe und Rückkehr der heiligen Familie. 1 1) Joseph ruht eingehüllt auf dem Gepäcke, wider den hohen Sattel gelehnt, worauf das Kind, eben erwachend, sich rührt. Die Mutter daneben betet. Höchst bewegt schwebt ein Engel auf Joseph'zu und deutet mit beiden Händen .nach einer Gegend

, die, mit Tempeln und Obelisken geschmückt, ein Traumbild Aegyp tens darstellt. 2) Die Familie, -von der Reise ermüdet, ruht zwischen Ruinen. Joseph steht gelehnt an das Lastthier, das sich einem Steintroge nähert. Ein Engel hinter ihm ergreift ihn am Mantel, nach dem Meere deutend. Joseph schaut auf und sieht nach des Thieres Futter. Maria, unit dem Kinde beschäftigt, sieht sich verwun dert um. 3) Hinter sich zur Rechten eine grosse Burgstadt führt Jo seph das Thier knapp am Zaum einen verborgenen Pfad hinab

, über den hinaus man das Meer sieht. Die Mutter auf dem Sattel hat die Blicke ganz in das schlafende Kind versenkt. 4) Maria ruht auf dem Gemäuer eines Röhrbrunnens; das Kind an der Brust schaut sie ernst und horchend an, während Joseph, dahinter stehend und übergelehnt, auf ein im Vorgrund

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 224 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
natürliches. Zwei Engel reichen ihr knieend Milch und Honig, lieber ihnen schweben zwei kleine Engel, Blumen streuend. Joseph ruht ermüdet seitwärts. j ) > Auf dem schönen Bilde Trevisani 1 s in der k. Galerie zu Dresden sitzt Maria in einer gefälligen Landschaft, im Schatten eines prächtigen Baumes mit übereinandergeschlagenen, ausge streckten Füssen, den Blick auf das Kind gesenkt, das von ihrem Kchoose mit Händen und Füssen vorstrebend zu den beiden Engeln sich wendet, die auf einem Stein

vor ihm knieen. Das Gesicht der Mutter ist lieblich, aber nicht idealisch. Joseph blickt mit aufgehobenen Händen und Gesicht zum Baum hinauf, in wel chem eine Menge von Engeln sich bewegen. Der Esel erscheint weidend in der Ferne, von einem kleinen Engel geführt.' 2 ) In einem „Riposo' von Tizian liegt das Kind auf einem liissen am Boden, und die hl. Jungfrau kniet vor ihm, während der hl. Joseph auf seinem Pilgerstabe lehnt, an welchem ein Reisesack hängt. Auf dem früher erwähnten Bilde Rom anelli's hält

Maria, an einen Felsen gelehnt, das' sitzende Kind und streckt einen Arm gegen'die Zweige eines Baumes, um Früchte für das Kind zu pflücken, wobei ihr ein kleiner schwebender Engel, behilflich ist. Andere Engel schweben über ihr und dem Kinde, welches einen Gefallen au den Früchten zu zeigen scheint. Im zweiten Grunde, ist Joseph unter einem Paimbamne in Betrachtung. 3 ) Auf dem Bilde von Ciro Ferri hält die sitzende Jungfrau, eine anmuthsvolle Figur, das Kind, dem ein schöner Engel eine Taube (wohl

als Sinnbild der Unschuld) bringt., Indem das Kind diese anfasst, wendet es sich mit holder Freundlichkeit gegen die Mutter,- gleichsam ihren Beifall suchend. Joseph ist im Hinter grund in ernster Betrachtung. In der Ferne, führt ein Engel das Lastthier der Reisenden zum Wasser. 4 ) In der Eremitage zu St. Petersburg befindet sich eine „Ruhe auf der Flucht' von Ludo vico Carra'cci, ein sehr ansprechen des Bild unter starkem Einflüsse Correggio's. Der Kopf der Maria von grosser Milde, die Färbung

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 117 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
'Auf, e ine m d e r. g.e s c h nit z t e nC h o r st ü h 1 e i n d e r K a- t h e d r al e zu A mie n s ist. die Scene sehr.poetiseli behandelt. Ma ria sitzt auf einem Throne unter .einem prächtigen Himmel ; Joseph . bittet sie. vor ihr kuieend und von zwei Engeln' vorgestellt, um Verzeihung. Sie streckt ihre, Hand-nach.ihm aus ; in der_andern hält sie das Buch der hl. Schrift.. Eine ähnliche Version des ' Textes befindet sich in Sculpt-ux über einem, der . Thore v o n' Ho t .re -D ama

zu P aris. Es gibt auch ein Gemälde von Alessandro Tiarini, genannt .„die Reue des hl. Joseph': (im : Louvre. Nr. 416)., das 'Malvasia - für das vorzüglichste Werk die ses Künstlers, hält, auf welchem Joseph vor der Iii. Jungfrau kniet, die mit 'einem würdigen AeUsserii vor . ihm steht und, wäh rend sie, ihn mit der einen Hand aufhebt , mit der andern gegen Himmel zeigt. Im Hintergrund sieht. mail den Engel Gabriel mit seinem Finger am Munde, wie wenn er Stillschweigen geböte, und zwei andere Engel

.. 'Die . Figuren .sind lebensgross nicht die Aiisführung und.das Colorii sehr 1 schön; die ganze Auflas sung im grossartigen 'aber manierirteh Style der Schule Guido Bern's.*) v . Im Berliner Museum (Nr. 722) befindet sieh ein Bild von Abraham Bloé,mart, (geb. 1564, f 1647) welches den Traum des hl. Joseph darstellt, mit Maria und dem Kinde im Hintergründe. Das selbe ist zwar in dem Engel sehr maninrir.t,/doch der Joseph. eine , wahre und kräftige Gestalt, auch die Haltung sehr gut ab gewogen

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 231 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
welche man in den,spätem Kunstschulen so häufig findet, schreibt sich vom Ende des 15. Jahrhunderts her, Gerson, ein Geistlicher, der sich auf der Kirchenversammlung zu Con stanz durch seine Gelehrsamkeit und Beredsamkeit ausgezeichnet, hatte ein Gedicht von 3000 Verseil zum Lob des hl. Joseph geschrieben, indem er ihn als das vollkommenste Muster aller Tugenden aufstellte, und dieses Gedicht wurde nach Erfindung der Buchdruckerkunst ver öffentlicht und weit verbreitet. Der Papst Sixtus

IV. setzte ein Fest zu Ehren des Mannes Maria ein, was als eine Neuerung und mit dem damaligen religiösen Tone in Einklang stehend überall freudig aufgenommen wurde. Die natürliche Folge hievon war, dass nun Kirchen und Kapellen mit Gemälden angefüllt wurden, welche die Mutter mit dem Kinde und dem hl. Joseph darstellen, der in einer Stellung religiöser Betrachtung oder liebevoller' Sym-? Apathie dabei steht oder sitzt, zuweilen auf seinen Stock sich stützend , zuweilen mit den neben ihm liegenden

Kind, mit dem andern hält sie sein rechtes Aermcheri empor, als wollte sie dasselbe küssen. Hinten sieht man Joseph's Gesicht voll frommen Ernstes. , Die hl. Familie, bestehend aus der hl. Jungfrau, dem Kinde und der hl. Anna. Zuweilen ist in einer hl. Familie mit drei Figuren die dritte weder die des hl. Johannes noch des hl. Joseph, sondern die der hl. Anna. Nun aber waren nach einigen alten Schriftstellern sowohl Joachim als auch Anna bereits vor der Vermählung der hl. Jungfrau

mit dem hl. Joseph, oder wenigstens schon vor ihrer Rückkehr aus Aegypten gestorben. Aber die Beliebtheit dieser Familiengruppe, und das Verlangen, ihr alle mögliche Mannig faltigkeit. zu geben, war so gross, dass die alte Version der Ge schichte durch den herrschenden Geschmack verdrängt, und die hl. Anna eine wichtige Persönlichkeit wurde.

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 258 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
als plump, abgeschmackt und unwahr. Wo wir diese Form der ..Deposition' (Schooslegung A sehen, selbst wo man der Formula theilweise gefolgt ist, da kann man auf eine griechische Quelle schliessen. Die Hauptanomalie ist die Stellung des Joseph von Ärimathia. Wie kam er da in den Rücken der Figur? Wer hat sie gehalten, während die Leiter auf einen Platz gestellt wurde, den sie nicht einnehmen konnte, bis der Leib des Hei landes vorwärts gebeugt war und während Joseph hinaufstieg? Die Kunst pflegt

, der linke krümmt sich um den Yereinigungspunkt des Stammes und des Querbalkens des Kreuzes, indem er ihm so die Mittel des Widerstandes gibt, während man das Gewicht in dem auf der Sprosse der Leiter stehenden Fusse sieht. In dieser Stellung blickt er die hl. Jungfrau mitleidsvoll an, welche, am Fusse des Kreuzes stehend, das todte Angesicht auf dem ihrigen empfangt, während die Anne zum Zeichen tiefer Rührung auf ihre Schul tern fallen. Der ernste Blick, den Joseph auf sie wirft, ist hier ganz

des hl. Franciscus zu Pisa sich in einigen Beziehungen an die grie chische Behandlungsweisc angeschlossen hat. Sein italienischer gesunder Menschenverstand und die wachsende Correctheit der Kunst kann man in der Stellung der Leiter ersehen ; aber die Art und Weise, auf welche Joseph von Ärimathia den Leichnam hält und ihn auf die ausgestreckten, aber fernen und schwachen Anne des hl. Johannes überträgt, ist eine wahre Parodie aller mechanischen Gesetze. Nur etwa ein schweres Kind könnte in dieser Weise gehalten

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 77 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Luc. IL 4: (Joseph ging hinauf gen Jerusalem) „auf das er sich anzeigte mit Maria, seinem ver lobten Weibe;' allein die Angaben bei Matthäus sind so klar, dass kein Zweifel darüber bestehen kann, dass eine wirkliche Vermählung zwischen der hl. Jungfrau und dem hl. Joseph stattgefunden habe. Im Morgenlande hatte der vorherrschende Geist der Ascese die Ehe vom vierten Jahrhunderte an unbeliebt gemacht, und von vielen ascetischen Schriftstellern des Abendlandes wurde sie fast

es nothwendig, dieser so anstössigen Ehe in der Erzählung die verstecktesten Motive unterzustellen, und sie in der Kunst mit den poetischsten und wunderbarsten Nebenumständen und Bauwerken zu umgeben. Aber ehe wir die Behandlung des Sujets in der Kunst näher betrachten, müssen wir bezüglich des Charakters des hl. Joseph, der auf wunderbare Weise zum Gemahl und Beschützer der geheiligten Mutter Christi und zum Pflegvater des Heilandes auserwählt und auf allen Gemälden, welche sich auf die Kindheit Jesu

, über welche die Kirche nicht entschieden hat, und bezüglich welcher die Künster und Dichter, die so ihrer eigenen Phantasie überlassen waren und von ihren verschiedenen Ansichten geleitet wurden, bedeutend von einander abgewichen sind. Die älteren Maler finden für gut, den hl. Joseph als einen sehr alten, fast decrepiden und auf eine Krücke gestützten Mann darzustellen. Nach einigen Mönchsautoritäten war er ein Wittwer und vier und achtzig Jahre alt, als er sich mit Maria vermählte. Dagegen wurde eingewendet, dass

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