Briefe aus Innsbruck, Frankfurt und Wien : geschrieben in den Jahren 1825 bis 1853
ge boren. Ich suchte also mit dem Einfalle der Danen einen Mann zu verweben, der in dem ganzen Stücke eine kräftige Rolle spielen soll; und dieser ist Egbert, oder eigentlich Hinguar. Schon früher kam dieser als Dänenanführer nach England, raubte dort die Prinzessin Ethelswith, Zu Nottingham, ward aber eben da von Alfred, der noch nicht König war, geschlagen, und semer Beute beraubt, welche nun die Geliebte Alfreds, seine Braut und später Gemahlin wurde. Racheglühend sann nun Hinguar auf Mittel
, sich zu rächen. Aber in acht Schlachten wurden die Dänen besiegt, und über das Meer Zurückgeworfen. Hinguar konnte nicht ruhen; er ging verstellt nach England , ließ sich taufen, und erhielt den Ramm Egbert, und ward der Liebling des Volkes, der Geistlichkeit und Alfreds. Jndeß brütete Jener immer schwarze Pläne aus. Meucheln wollte er Alfreden deßhalb nicht, weil Alfred dadurch nur das Leben, nichtsweniger aber als feinen Ruhm und seine Größe verloren hätte. Und konnte das dem Todfeinde wohl genügen
? — Er rief die Dänen, welche sonst kaum eine Landung mehr gewagt haben würden; wies ihnen einen verborgenen Landungsplatz an, und beschloß, am Tage der Vermählung Alfreds mit Ethelswith seinen Plan auszu führen. Wenn Alles vom Taumel des Festes eingewiegt ist, will er die Thore öffnen, die Dänen einlassen, und so Alles lebendig oder todt in seine Macht bringen. So hoffte er den Sieger Alfred Zum Sklaven zu machen, und reichen Lohn seiner Mühungen zu ernten. Roch wußte er nicht, ob die Dänen