1 X öffentliche, und sogar als er die, unter dem Schutze der Immunität gehaltene Parlamentsrede Baron Sternbachs über die Verwaltung in Südtirol druckte. In ihrer Gereiztheit gingen die italienischen Behörden so weit, auch noch zu verbieten, daß die Zeitungen nach der Beschlagnahme mit weißen Flecken erschienen; die „Bozner Nachrichten' druckten statt der weißen Flecken schwarze in die leeren Spalten, bis ihnen diese Demonstration untersagt wurde. Gewalt- Herrschaft schien dem Faschismus
vorkamen, setzte es „Verwarnungen' ab. In einer solchen hieß es über den „Landsmann', daß er die „Verbrüderung' der beiden Völkerschaften durch falsche, tendenziöse und über- triebene Nachrichten verhindere Dabei herrschte Vorzensur! Bei einer Verwarnung des „Volksboten' hatte der Präfekt sogar die Stirne zu schreiben, der „Volksbote' errege Unzufriedenheit in der Bevölkerung durch eine üble Auslegung der fürsorglichen Maß- nahmen, welche die Regierung in den Schulen getroffen
habe, um den Fremdsprachigen Gelegenheit zu bieten, vom ersten Schuljahre an die Staatssprache zu lernen und die Verbrüderung zwischen den Fremdsprachigen und dem nationalen Elemente zu fördern. Um den deutschen Zeitungen die Versuchung zu solchen „Ent- gleisungen' zu ersparen, verbot man ihnen dann vollständig, über Schulangelegenheiten zu berichten. So war das Zeitungsschreiben durch fortgesetzte Konfiskationen, durch Gebote und Verbote in Südtirol eine wahre Qual geworden, als die „Bozner Nachrichten' als erstes