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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
¬Die¬ Habsburger und die Stephanskrone
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Pagina 94 di 213
Autore: Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Luogo: Zürich [u.a.]
Editore: Amalthea-Verl.
Descrizione fisica: XII, 199 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Segnatura: II 130.606
ID interno: 66688
Verrohung nichts schuldig. Wie eine düstere Vorahnung der kommenden Greuel des Dreißigjährigen Krieges überzog diese Erscheinung Mittels und Norddeutschland. Die Unruhen waren den Verfechtern der neuen Lehre natürlich nicht er* wünscht, aber ein ursächlicher Zusammenhang wenigstens war nicht zu leugnen, denn der Kampf war doch im Namen der Ge« Wissensfreiheit begonnen worden. Die Reichsgewalt verfügte gerade über keine Machtmittel im Reich und so standen den lokalen Unruhen nur die lokalen

Machtmittel der Territoriali* tat entgegen. An diese also mußte sich die neue Lehre schon im Ausgangspunkt anlehnen. Sie verbreitete sich im Bunde und unter dem Schutz der Territorialität und darum blieb das „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers' der neuen Lehre auch beim Territorium des Landesfürsten stecken und ignorierte Kaiser und Reich gänzlich, um sehr bald beide dem Papsttum gleich mit Spott und Hohn zu überziehen und mit allen Mitteln zu bekämpfen. Der weltanschauliche Riß in der bisher einheit

# liehen deutschen Seele war da und ist bis auf den heutigen Tag geblieben. Das ist der Kern aller Gegensätze, der Grund aller Kriege seit damals bis 1866. So wurde durch dreieinhalb Jahr* hunderte „Nibelungentreue' dem ersten Reich gegenüber geübt. Nun kommt das traurigste Kapitel: die Stellungnahme der Territorialherren. Von verschwindenden Ausnahmen abgc* sehen, schlössen sie sich auch aus egoistischen Motiven der neuen Lehre an. Man konnte mit dem neuen Bekenntnis auch materielle Vorteile verbinden

und die Mehrzahl säumte nicht, von dieser verlockenden Gelegenheit ausgiebigen Gebrauch zu machen. Hätte man sich nicht auch Kirchenvermögen an# eignen und seinen Untertanen die neue Lehre aufoktroyieren können, so wäre es vermutlich bei einer Reform nur innerhalb der Kirche geblieben. Bei der Betrachtung der damaligen und darauffolgenden Situation darf man eines nicht vergessen: bis dahin war die Treue zu Kaiser und Reich wenigstens als 7 85

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
¬Die¬ Habsburger und die Stephanskrone
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Pagina 139 di 213
Autore: Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Luogo: Zürich [u.a.]
Editore: Amalthea-Verl.
Descrizione fisica: XII, 199 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Segnatura: II 130.606
ID interno: 66688
Österreich und Böhmen befanden sich im Übergang zum Absolutismus, wenn auch noch mit ständischen Formen und im Rekatholisierungsprozeß, während sich gerade zu jener Zeit in Ungarn der Protestantismus und die ständische Verfassung verstärkten. : Versuchen wir die Bilanz des Dreißigjährigen Krieges aufs zustellen, und zwar zuerst Im Reich. Der erste Teil des Krieges endete entschieden mit einem Sieg des Kaisers. Das Jahr 1629 bedeutete den Zenit seiner Macht, als er in logischer Inter? pretation

sich entschlossen hatte, die Opposition im Reich gegen den eigenen Kaiser in Sold zu nehmen, um so Habsburg die Hegemonie in Europa zu ent* reißen, wendete sich das Blatt. Der Kaiser war immer mehr isoliert und wurde in die Defensive gedrängt. Im Jahre 1640 schloß Brandenburg einen Vertrag mit Schweden gegen Kaiser und Reich und der Kurfürst selbst bezog einen jährlichen Sold von Frankreich. Gleichzeitig waren auch fast alle Reichsstände ebenfalls von Frankreich bestochen. Wahrlich, eine erbauliche Epoche

„deutscher Treue'! Frankreich hatte sich zum Ziel ge= setzt, das Reich in kleine und kleinste, fast souveräne Gebiete zu zersetzen und seine Hegemonie auf dem Kontinent zu sichern, was mit dem Westfälischen Frieden (1648) auch wirk* lieh erreicht wurde, da Max von Bayern noch im letzten Augens blick Frankreich beistand, Indem er die Annahme der fran*

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1937
¬Die¬ Habsburger und die Stephanskrone
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Pagina 90 di 213
Autore: Brandis, Clemens Wenzeslaus ¬zu¬ / Clemens Graf zu Brandis
Luogo: Zürich [u.a.]
Editore: Amalthea-Verl.
Descrizione fisica: XII, 199 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Habsburger;g.Ungarn;z.Geschichte
Segnatura: II 130.606
ID interno: 66688
war hier kein Boden, ebensowenig aber auch in den anderen lateinischen Staaten. Die Kirche verfügte hier nicht mehr über so unermeßliche Reichtümer, wie in England und besonders im Reich, auch wurden die lateinischen Länder nicht zu den verschiedenartigsten kirchlichen Umlagen und Steuern in dem Maße herangezogen; endlich ermöglichte die Nähe der Kurie ein wirksameres Bekämpfen solcher unbilliger oder unbillig erscheinender Belastungen. Die Latinität bedeutete auch damals schon

ein Verwandtschaftsgefühl im Unterbewußtsein, welches den gerade anwesenden Kurialprälaten nicht schlecht? weg als unbedingt Fremden erscheinen und empfinden ließ. Im Reich und in England handelte es sich letzten Endes um die gleichen Erscheinungen. Das religiöse Leben hatte an Innerlichkeit verloren. Zu den bei den Romanen geschilderten Momenten kamen aber als Begleiterscheinungen noch solche materiellen und nationalen Charakters als überaus bedenklich hinzu. Rom brauchte Geld, und zwar viel Geld; daher war der nächste Gedanke

, den Episkopat, die Kirchenfürsten, Hoch? Stifter und Abteien, die in den germanischen Ländern überaus reich und am weitesten entfernt waren, mit Abgaben und Steuern zu belasten. Übrigens finde ich die Tatsache, daß solche Vermögen, die doch schließlich der Kirche gewidmet waren, zu Ausgaben auch der Verwaltung und Repräsentanz der Kurie herangezogen wurden, eigentlich noch kein so him? melschreiendes Verbrechen. Im Grunde ist der Kern der Frage ein rein materieller. In allen diesen Fällen handelte

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