entlang aufwärts bis nach St. Anton (S. 46) vor dem Eingang ins Sarntal. In der Mitte der etwa 1,3 km langen Promenade das Restau rant Schönblick mit weiter, umfassender Aussicht. Den jüngsten Schmuck der Anlage bildet eine im Frühjahr 1907 aufgestellte hübsche Skulptur von Kompatscher : Dietrich vonBern bezwingt den Zwergkönig Lau- rin, auf dessen Zauberreich, den im Osten über der Einsenkung des Eisacktales aufragenden Rosengarten, sich von hier aus ein prächtiger Blick darbietet. 1 ) *) Hoch oben

auf den Bergen, von den Schneehäuptern ewiger Gletscher umgeben , lag der Sage nach der Rosengarten von König Laurin. Kein Zaun und keine Mauer umschlossen ihn ; nur mit einem seidenen Faden hatte der tückische Zwerg seinen Garten umspannt. Aber wehe dem, der des Fadens nicht achtete, der ihn zerriss und die blut rot blühenden Rosen zu berühren wagte! Um Fuss und Hand liess der Kobold ihn büssen, als kläglich Verstümmelten sandte er ihn mit Hohn gelächter hinunter ins Tal. Dietrich von Bern, der mutige

und starke Held, der den Drachen bestand und den Riesen Ecke getötet, brach den Zauber. Wohl war anlänglich des Zwerges list und Wundermacht stärker gewesen als des Amelungenherzoges Kraft; nach dem Verlust seines Goldhelmes hatte Laurin mit der Tarnkappe sich für Menschen augen unsichtbar gemacht und den Recken Dietrich in arge Bedrängnis gebracht. Da gelang es diesem des Königs Zaubergürtel zu erfassen, hoch hob er den Zwerg in die Luft und schmetterte ihn mit solcher Wucht zu Boden, dass der Gürtel

zersprang und Laurin seiner Wunder kraft beraubt war. Der Besiegte bat um Gnade, gelobte Treue und lud den Herzog in sein Zauberschloss, wohin ihm Dietrich arglos folgte. Bei dem Versöhnungsmahl hatten die Berner von dem mit betäubenden Kräutern versetzten Wein weidlich gezecht u. waren darauf in tiefen Schlaf versunken; Laurin liess die Trunkenen fesseln und in ein tiefes Verliess werfen. Beim endlichen Erwachen verliehen Scham, Wut und Ingrimm über die Niedertracht des Zwergkönigs dem Recken Dietrich

des 13. Jahrhunderts hat diesem bunten Stoffe das ent nommen, was ihm gerade gefiel, hat es in den Dietrich-Kreis hineingestellt und daraus das bekannte Lied „Laurin' ge macht. Dieser Name ist — wie die neuere Sprachforschung erwiesen hat — nicht germanisch, sondern rätisch, d. h. alt- alpenländisch; er bedeutet „Versteinerung' oder „Der Ver steinerte'. Der Kern der alten Laurin-Sage ist folgender. Auf einem hohen Berge wohnte ein König, der einen herrlichen weitausgedehnten Rosengarten besaß. Da kamen fremde