weg zum Fenster hinausblickte, so hatte er den sonnigen und in Blüten prangenden Talkessel Bozens, des „Kleinodes des Landes', und die klassisch ruhigen Linien des Bozner Unterlandes fast bis Salurn hinunter vor Augen. Hier mußte wohl schon der Anblick der Landschaft dazu antreiben, in der Chronik den Ruhm des Heimatlandes Tirol zu verkünden. Marx Sittich kaufte hierauf am 23. März 1602 von den Brüdern Jakob Christoph und Ulrich Huter zu Wangen das Gericht Wangen mit der Burg Wangen -Beller

- 7 ) Landesregierungsarchiv Innsbruck, Bekennenbuch 1585, f. 148. Die Darstellung bei Hohen- b ü h e 1 S. 124 ist also nicht richtig. 8 ) 'Vgl- Karl Theodor H ö n i g e r, Daa älteste Bozner Ratsprotokoll vom J. 1469, Bozner Jahrbuch 1931/34, S. 59, auch Anm. 131. über Rafenstein Tgl. Josef W eing artner, Die K.unstdeükmäler Südtirols III. Bd. 2. T. S. 222; ders., Bozner Burgen, Innsbruck 1922, S. 130, auch Abb. 41; Othmar Erb er, Burgen und Schlösser in der Umgebung von Bozen, Innsbruck 1895, S .20;B. Weber, Bozen, S. 284

Marx Sittich, gab neben. Erzherzogin Anna Katharina, der Witwe Erzherzog Ferdinands II. die Anregung zum Bau des Bozner Kapuzinerklosters, er war vom Dezember 1598 bis Mai 1600 dessen erster Stifter. Dann zog er sich aus unbekannten Gründen plötzlieh zurück, worauf im Oktober 1600 sein Bruder Engelhart Dietrich für jenen als Stifter eintrat. Zwei Söhne Engelhart Dietrichs traten in den Kapu zinerorden ein. Dieser wird in der Literatur immer als der Hauptstifter des Klosters genannt, daneben

. Hirn zu seiner Behauptung andere aktenmäßige Unterlagen gehabt hat, so hat er sie wenigstens in seinem Buch nicht angeführt; die von mir hiezu durchgesehenen Kopialbücher haben jedenfalls keine Bestätigung dafür geboten. 17 – Vgl. W eingartner, Kunstdenkmäler Südtirols III. Bd. 2. T. S. 126; P. Zelerin Thaler, Die Erbauung des Bozner Kapuzinerklosters, Schiern, 9. Bd. 1928, S. 172 ff. ; H ö n i g e r, Ratsproto koll, S. 48 ff. ; Karl Atz -Adelgott Schatz, Der deutsche Anteil des Bistums Trient

, 1. Bd., Bozen 1902, S. 62 berichten, daß Marx Sittich es war, der vom Bischof von Augsburg den Turm Wendelstein mit dem augsburgischen Mairhof und der Kirf.he St. Afra südwestlich von der Bozner Pfarrkirche ablöste, wo sich bisher die bischöflich-augsburgische Amtskanzlei befunden hatte, welche die augsburgi schen Güter im Etschlande verwaltete. Dort wurde dann das neue Kloster gebaut. Marx Sittich kaufte dafür die früher den Schrofensteinem gehörigen Häuser, welche später also das neue augsburgische

Amtshaus (Bindergasse Nr. in und das Mayrlische Stiftungshaus (Vintlerstraßo Nr. 2) wurden, und über gab sie dem Augsburger Bischof als Ersatz für die genannten bisherigen, nun abgelösten Besitzungen, Atz - Schatz geben aber die Quelle dafür, daß dies Marx Sittich getan hätte, nicht an. Der im allgemeinen recht zuverlässige Bozner Chronist P. Ferdinand Troyer (1649) schreibt diesen genannten Tausch nicht Marx Sittich, sondern Engelhart Dietrich zu (H 5 n i g e r, Ratsprotokoll

im Orte Altenburg gebaut. Demnach handelt es sich nur um ein Dorf. 24 ) Zu ergänzen: „meil lang'. 2S ) fuhr. 26 ) uns zu = bis. :27 ) Samen. 2Ö ) Bann, Fluch. 29 ) Urteil. so ) Spruchmänner, die nach abgelegtem Eide auf das Evangelium schwören müssen, was die Heu schrecken für ihr© Untat verdient hätten. 31 ) dünke. 32 ) Mit Bannworten verfluchen durch Aus werfen von Windlichtern und brennenden Kerzen. 83 ) flogen. M ) Registratur. 35 ) Diese Angaben sind z. T. dem ältesten Teil der Bozner Chronik

(1518) entnommen. Vgl. Karl Äußerer, Die „Bozner Chronik' u. ihre Nachrichten zur Geschichte der Stadt Bozen, Schiern 3- Jg. S. 391.

und vermehrt und verbessert habe. Eine „uralte Tirolische Chronica', welche # 7 Wolfgang von Liechtenstein besitze, habe Wolkenstein trotz Öfterer Bitte von ihm nicht erhalten 16 ). Wir wissen heute nicht, was für ein Werk das gewesen ist, vielleicht ist es verschollen, vielleicht war es nur eine Abschrift der Chronik des Goswin von Marienberg oder der Bozner Chronik 17 ). Wolkenstein war, wie er selbst sagt, der lateinischen Sprache nicht kundig, er hat sich daher fremder Hilfe bedienen müssen

von Brandis in seiner Geschichte der Landeshauptleute von Tirol deren politische Tätigkeit und jene der Landschaft dargestellt. Vom Gesichtspunkte der Entwicklung der Landesgeschichtsschreibung 16 A Siehe unten S. 28 im Brief an Schürf. *') Erstere herausgegeben von Schwitzer in Tir. Geschichtsquellen Bd. 2 (18) und letztere von Äußerer im Sehlem Bd. 3 (1922) S. 390. Wolkenstein hat die Bozner Chronik, wie seine Angabe über die Heuschreckenplage im Gericht Kaltem zeigt, gekannt, ,s ) J. Egger kennt

e r , Kunstdenkmäler Südtirols III. Bd. 1. T. S. 51 ; ders., Bozner Burgen, S. 187, auch Abb. 55. u ) U. a. gehörte auch Marx Sittich der ehemalige Edelsitz Sporn egg, der heutige Pfarrhof in Unterilm am Ritten. W eingartner, Kunstdenkmäler Südtirols III. Bd. 1. T. S. 34. 12 ) Vgl. Otto Stolz, Geschichte von Osttirol im Grundriß, Osttiroler Festschrift 1925, S. 173. ') Susanna Benigna, geb. im März u. gest. im Aug. 1590; Hans Wilhelm, geb. 23. März 1591, gest. 13. März 1593; Emst, geb. 17. Juni 1593, gest

St. 39, 41, 44, 49, 59, 75, 78, 91, 144, 148, 155, 194, 206, 213, 214, 215, 221, 222, 223, 225, 228, 229, 231, 240, 242, 243, 245, 248, 249, 250, 251, 252, 257, 286. - Pfarre 82, 210. - Klöster 39, *164 - *166 - Kaiser au 167. - Kornplatz 247. - Moos 247, Bozner Chronik 213. Bozza,na D. 133. Pozze Berg 134, Prà di Bondo D. 108. Prà Laterminescha s. Trcmenesea. Prack H. v. 146, 266, 267, 269, 286, 287. - Gen. 149, 266. Prada B. 98. Pradai 166. Pradt s. Prato. Pradteweut s. Pra di Bondo. Prato

des Höhepunktes der Gegenreformation, in welchem Marx Sittich ungefähr zwei Jahre verlebte. Schon von seinen Eltern streng katholisch erzogen, mag er dort in den empfänglichsten Jugendjahren in dieser Glaubensgesinnung nur gefestigt worden sein. Manches in seinem späteren Leben läßt darauf schließen, so wenn er später die Fremde verläßt, weil er sie für sein Seelenheil gefährlich hält, wenn er nach dem Rat seines Beichtvaters seine erste Ehe eingeht, wenn er den Anstoß zur Gründung des Bozner

Treindt und das closter Sa. Michel gemacht oder vemeuert und den zechet zu Tramin den capitel verhüben. (Klöster nördlich tob Trient). Unser Frauen zu Sibecän 1 ). (Fol. 6' bzw. 435 '). Es ist wol denkwiertig zu be schreiben die grosse wallf art ob Trienndt bei Unser Frauen in ein törfel zu Sibecän, so gròsse zaichen alda geschechen und vii frembt volk wallfarten dahin komba und. sonderlich ümb pfingstheit kommen die G-riessner und Bozner vii 100 dahin, 1( ) gerade. ') gewesen und haben. 1 ) Civczzano.