dem Anfang des 14. Jahrhunderts, nämlich von Süden nach Norden, an der Brennerlinie: Sacco bei Rovereto, Riva und Arco, Trient, Covelo, Grigno (Grimb) und Porgine (Person) in der Val- sugana; Rocchetta am Eingang in den Nonsberg, Neumarkt, Bozen, Kollmann oder Kuntersweg, Klausen und Brixen, Lurx bei Sterzing, Lueg am Brenner, Innsbruck, Ziri; im Pustertal Mühlbach, Brixen, Toblach, Lienz, Ampezzo; im Unterinntal Hall, Rattonberg, Kufstein; an der Reschen- : Fern-Straße Unterrain bei Eppan, Töll
hat zwar mit der' Grafschaft Worden fein der Landeshoheit der Bischöfe von Preising unterstanden, aber da» Geleits- und Zollrecht haben dort seit jeher die Herzöge von Bayern ausgeübt 82 ). Diese Zollstätten hatten aber nicht die gleichen Tarife, des- halb und noch mehr, weil die Frequenz der Straßenstrecken sehr verschieden war, entsprechend ungleich hohe Erträge. Den höchsten Ertrag hatte in ganz Tirol meist die Zollstätte : am Lueg am Brenner, hier kamen ja alle Frachten, die auf verschiedenen Wegen dem Passe
zustrebten, auf einer Stelle zusammen. Wenn wir nun die Einnahmen dieser Zollstätte mit ihren Tarifsätzen in ein Verhältnis bringen, so können wir annähernd die Frachtmenge, die über den Brenner inj e einem Jahr für folgendeZeitabschnitte ging, bestimmen 83 ) : .um das Jahr 1300 eine jährl. Frachtmenge von 3 0001 ' ■ ■ ». \) ■ 1500 ,, ■ 4 5001 1600 1800 1900 1930 5 000t 6 0001 -850 0001 2 000 000 t Für die Gotthardstraße hat man die jährliche Frachtmenge in der Zeil um 5500 allerdings viel niedriger
angenommen, nämlich auf 600 t M ). Da über den Brenner eine Wagenstraße und über den Gotthard damals nur ein Saumweg gegangen ist, ist dieser Unterschied zum mindesten wohl erklärlich. Die geringe Vermehrung der Frachtenmenge für den Brenner zwischen den Jahren 1600 und 1800 bei der Steigerung, die der europäische Verkehr sonst in dieser Zeit erfahren hat, zeigt eben den Stillstand und damit den relativen Rückgang in der allgemeinen Verkehrsbedeutung des Brenners an, doch hat dieser auch damals
als Verbindung zwischen Deutschland und Italien eine sehr beträchtliche Rolle gespielt. Überaus groß ist dann die Steigerung des Verkehrs, welche der Bau der Eisenbahnen und die Wiedereinfügung des Brenners in den Weltverkehr jenem gebracht haben. : Den Verkehr über den Reschen zeigt am besten der Ertrag des Zolles an der Töll bei Meran an, er stellte sich um das Jahr 1300 nur auf ein Drittel des Zolles am Lueg am Brenner, um das Jahr 1600 auf etwas mehr als die Hälfte. Ähnlich wird man auch das Verhältnis