¬Der¬ Bücherfund von Palaus. Beiträge zur Geschichte Tirols in der Reformationszeit. - (Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich ; 5/6)
für den tiefsittlichen und kirchlichen Eifer Miiller's hegte. Man erkennt, wie beide Manner, der Fürst und sein ehemaliger Prediger, in dem Interesse für die Befestigung des katholischen Glaubens und die sittliche Hebung des Volkes einig waren. Der Erlass Ferdinand's wirft aber noch ein schlagendes Licht auf die Stimmung in Meran zu Füssen des alten Stammschlosses der Grafen von Tirol. Was, abgesehen von dem Pfaffen Peter, nirgends in allen Verhandlungen hervortrat, spricht Ferdinand aus: In Meran gab es im Jahre
1545 Anhänger der Reformation. Müller liess .sich durch das Schreiben Ferdinand's vom 14. De cember bewegen, auszuharren bis zum Ende. Aber der Kummer über die Erfolglosigkeit seines Wirkens in Meran nagte an seinem Herzen, um so rascher verzehrte die andauernde Kränklichkeit die letzte Lebenskraft des kaum 60jährigen Mannes. Am 16. Juli 1546 hatte die Regierung K. Ferdinand die Botschaft zu übersenden, dass Dr. Gall Müller, der Pfarrer in Tirol, gestorben sei. Leider ist mir eine früher gelesene
Nachricht über sein Grabdenkmal, das noch erhalten ist und seinen.Todestag genau angibt, nicht mehr präsent. Vielleicht steht dasselbe in Meran. Der ehrliche Kämpe verdient auch das Mitgefühl des Protestanten, der an seinem Grabe sprechen muss: Have, pia anima! Vgl. über Müller : Seine Berufung CD. 4, 227, 244. Neser AKM- 5, 500. VKM. 5, 192. Der Pfarrer von Innsbruck CD. 4, 423. Be rufung nach Ingolstadt AKM. 6, 138. Berufung nach Tirol -Meran VKM. 6, 302. AKM. 7, 119, 8, 16. Sittenzucht im Land