54S Aasen. Das kurz geschnittene Gras flog nur so herum und Frau Aosa sah auf, was der übermütige Gesell treibe. „Aosl!' rief Lechner und reckte seine Arme ausein ander. „Ich mein, wir bleiben überhaupt gleich da, wenn der Krieg aus ist. Das Geschäft in Wien sollen der Hans und der Toni übernehmen. Wir werden schon so auch auskommen. Haben uns geplagt und geschunden genug in unserem Leben, warum sollen wirs uns nicht schön machen, sobald wir können? Weiß Gott, wie längs dauert. Was meinst
du?' „Wie du willst, Luis!' lächelte Rosa. „Ach sehne mich nicht nach Wien Zurück, gewiß nicht.' „Geh her, Aosl, laß dir ein Bußl geben,' lockte Lechner, der heute zu allen Streichen aufgelegt schien. „So wohl! Hats geschmeckt? Herrschaft, ich könnt grab der Welt ein Loch aufschlagen, so gut paßt mirs da! Weißt, jetzt kann ichs ja ehrlich sagen, weils vorbei ist: eine größere Dummheit hätt ich nik machen können, als nach Wien gehen. Wir hätten da in Lana viel besser gelebt, viel weniger Sorgen gehabt und wären
vielleicht weiter. Na, ich will nit schimpfen. Danken wir Gott, daß es so gut ausgegangen ist.' Er starrte eine Zeit lang in den blauen Himmel, legte dann den Hut übers Gesicht und drehte sich auf die Seite. Seine regelmäßigen Atemzüge verrieten > bald, daß er schlief. Frau Rosa ging still ins Haus. Auch sie war unendlich glücklich, der Hölle von Wien entronnen zu sein. In ihrem Herzen schob jedoch dieses Ereignis nicht alles andere so in den Hintergrund, wie bei Vater Lechner. Sie dachte an ihren Sohn