Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
Joseph et« Glücksvogel 270 Die Schindmähre begann auf einen Kräftigen Peitschenhieb des Fiakers einen Galopp, so daß die Fremden Mühe hatten, nicht vom Wagen heraus- zufallen. Nun hielt der Fialter, und die Fremden krochen aus der Strohumhullung heraus. Sie waren beim Roten Hahn. Der Rote Hahn entsprach dem Fuhrwerke, das sie herbeigebracht hatte; es war eine ordinäre Wiener Vorstadtkneipe, worin sich allerhand Bummler herumtrieben; doch was liegt an einer Nacht? Joseph war nun einmal in Wien
, zwar nicht als Uhrmacherlehrling, wie er einstens es sich ge-, träumt hatte, und er war nicht mehr ein uner- fahrener Bursche von 14 Iahren, aber dennoch Kam er sich in Wien anfangs wie ein Kind vor? so ergeht es jedem Provinzler, wenn er das erste- mal in eine grobe Hauptstadt Kitt. Das erste, was Joseph tat, war, sich in dem Häusermeere zu orientieren, denn sonst macht man viele Wege umsonst. Drei Tage tummelte er sich in der Stadt und den Borstädten herum; nun dachte er erst daran, sich seinen neuen Vorgesetzten