, des Namensheiligen der alten Kirche, deren Kardinal er war. Es war ein uraltes Werk und stammte aus jenen Jahrhunderten, als man die Bildhauerkunst des Altertums vergessen hakte und der neue Sinn emer christlichen Schönheit noch nicht erwacht war. Mit ungefüger Innigkeit war es gearbeitet, und die Erforscher des Altertums am Vatikan sagten, daß an ihm der Hauch der Kata komben hafte, die man kürzlich zum Schrecken und zur Begeisterung der Welt wiederentdeckt hatte. Dies uralte Standbild des Petrus trug
einen seltsamen Zug von Angst und Hoffnung im Antlitz; von derselben Angst und Hoffnung, die jene Märtyrer in ihren unter irdischen Gängen beseelt haben mochten, denn es stellte Petrus nicht als lehrenden Apostelfürsten dar wie die Figur der Petersbasilika, sondern mit seinen Fesseln, in der Angst vor den Menschen und in der Hoffnung auf den Engel, der sein Gefängnis aufschloß. »Lt. ?e- trus M Vineuls — St. Peter zu den Fesseln' hatte nach diesem Bild werk die Kirche seit frühester Zeit geheißen
, und nach dieser seiner Kirche hieß Nicolaus CusanilS der Kardinal von St. Peter zu den Fesseln. Das war sein neuer Name, den er bis an das Ende seines Lebens tragen sollte. Er war erschrocken gewesen, als das Hand schreiben des Heiligen Vaters in Cues ankam, das ihm diesen neuen Titel mitteilte. Lange hatte er im oberen Zimmer gestanden, den Brief in der Hand, vor den beiden Heiligen seiner Eltern, zwischen denen sein Leben ausgebreitet lag. War dies ein Zufall oder das unerklär liche Werk der Vorsehung, deren Sinn