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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1929
Golgatha der Ehe : Roman
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Pagina 315 di 372
Autore: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 369 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 93.334
ID interno: 65522
Viktor von Söll war kreidebleich, und seine Züge hatten einen verzerrten Ausdruck. „Viktor . . Sie rang mit ihm. Sie wollte nicht. Er preßte ihre Handgelenke, daß sie aufschrie vor Schmerz. „Feigling !' stieß er hervor. „Viktor ...' „Selbstmord ist Feigheit, daß du's weißt!' schrie er sie zornig an. „Unnütz ist mein Leben . . „Red' mt!' gebot er ihr. „Komm' !' Und er zerrte sie mit sich fort. Den Berg hinab und zurück in die Schlucht. Sie gehorchte, wie sie ihm immer ge horcht hatte. Drunten

in dem engen Felsental, das nur spär lichen Baumwuchs aufzuweisen hatte, suchte Viktor einen sonnigen Sitz. Es fror ihn, und er hüllte sich fest in seinen dunklen Mantel. Noch immer Hielt seine magere, knochige Faust die junge Frau mit Macht umklammert. Willenlos nahm sie zu seinen Füßen Platz und bettete ihr Haupt in seinen Schoß. Wirr umrahmte ihr dunkles Haar, das sich gelöst hatte, das bräunliche Gesicht. Wie betäubt war sie und schloß ermattet die Augen. Einsam war es und stille ringsum. Kein mensch

liches Wesen und kein Bogelsang. Nur das Wasser rauschte und toste, und der sprühende Gischt warf glitzernde Perlen empor ins Sonnenlicht. Lange saßen die beiden, ohne zu sprechen. Viktor von Söll war der erste, der dann das Schweigen brach.

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