Hocheppan, seiner Grafen Trutz und Sturz : eine geschichtliche Erzählung.- (Erzählungen aus Tirols Geschichte ; Bd. 2)
wissen Zukunft machte ihn beklommen, so dass er oft über Athemnoth klagte und die Rechte auf die Brust legte, wie um das pochende Herz zu beruhigen. Er hielt sich mit den Knechten bescheiden in der Pfalz und war froh, dass die Bürgerschaft keinen Angriff versuchte. Die Tage verstrichen und ungeduldiger wurde sein Sehnen nach Botschaft aus Italien; solche zu vernehmen, ließ er endlich nach Pil grimen fahnden, die, von Süden kamen. Schnell wider alles Erwarten hörte er, was ihm nicht lieb
war. Seine Knechte griffen einen- jugendlichen Ritter, deffen Kopf der Wunden halber mit einem Verbände umschlungen war; uur Augen, Nase nnd Mund waren sichtbar. Friedrich hätte den Reiters manu wohl kennen mögen, aber er arg wöhnte nichts. Der Unbekannte redete-mit verstellter Stimme: „Ich weiß nicht, ob ich noch unter den treulosen Welschen weile ; um mein Ohr schlägt der theure Mutterlaut, mein Blick erkennt Bozen, die erste Ruhestätte derer, die aus dem schnöden Italien ; heimfahren. Doch anstatt
des herzlichen Willkomm's wird mir Gewalt zu theib und Wegelagerer Haschen nach mir. Ich verlange Aufklärung". „Zürnet nicht" bat Friedrich, „die Neugierde plagt mich und sie zu befriedigen, darf ich diese Burg nicht verlassen, darum ließ ich Euch, zu mir geleiten. Gebt Kunde vom Rothbart und ziehet dann munter Eures Weges." Der Ritter erzählte: „Die Dinge in Italien nahmen ein heilvolles Ende und manch ein deutscher Edelmann, der seinem Kaiser die Treue gebrochen, wird darüber seufzen. Der Schlag
von Legnano hatte die Träume des Hohenstaufen vernichtet, diese Demüthigung, wozu der Löwenherzog, so wesentlich beitrug, führte ihn zur Erkenntnis, dass sein bisheriges Schalten in Kirche und Reich, eitel, falsch und verderblich gewesen sei. Er beschloss, Italien