stein, des einstigen Freundes Schloss, musste seinen Grimm verspüren. Auf dem ■. Greifenstein organi- sirten die Wolkensteiner- inzwischen die Vertheid- igung, wie das Oswald in seinem wunderbar lebendigen und farbenreichen Gedicht »Hu, liuss ! sprach Herr Michel von Wolkenstein« erzählt, und kehrten dann, als Friedrich unvemchteter Sache von dem uneinnehmbaren Felsennest abgezogen war,, ungefährdet, heim. Von Michael hörte man nun Jahre lang wenig mehr, im Stillen betheiligte
er sich an Allem, was wider Friedrich geschah, aber , erst als Oswald 1422 durch Verrath in des Herzogs Hände gefallen war und von diesem gegen alles . Recht weiter gefangen gehalten wurde, trat Michael mit einem offenen Fehdebrief heraus, der durch den ungemessenen Stolz seiner Sprache für den Kulturhistoriker eines der interessantesten Dokumente jener Zeit genannt werden darf : »Dess halb will ich Euer Feind seih,« endet das Schreiben, »und mit Euren Feinden im Bündniss leben.« Nirgends tritt der schon erwähnte Dünkel
der Ebenbürtigkeit schroffer hervor, als hier, wo der Landesfürst nach ältesten Adelsansprüchen gar mit einer Privatfehde bedroht wird, wie ein anderer Edelherr, Das war im September 1422, und Friedrich nahm diesen Schritt des Ritters keineswegs leicht, denn Michael als Haupt aller Herren von Villanders und Wolkenstein, stand dermassen in Ansehen, dass selbst auswärtige Fürsten ihn in ihren Zer würfnissen mit Friedrich um Vermittlung anriefen ;