Peter Rießer, der Wildmeister von Hinterriß : ein Lebensbild. - (Grüne Bücher ; 19)
„Heil dir im Ziegerkranz, Vater des Vater lands, heil Kaiser dir! — Und sie umarmten und Rußten sich, die Preußen und Bayern, Schwaben, Franken, Hessen, Lachsen und wie sie alle heißen, schwuren sich ewige Treue, und es gab keinen Main mehr und keine Elbe und keinen Neckar, — nur einen deutschen Rhein gab es noch, der ihnen allen gehörte, und einen Raiser, dem sie alle zujubelten und Treue schworen bis zum letzten Atemzug. Herzog Ernst hatte den ganzen Feldzug mitgemacht, er dachte gar
nicht an seine schöne Jagd im hinterriß, die wußte er in guten Händen. Erst im herbst des Jahres 1871 zog es ihn wieder in die Tiroler Verge zu fröhlichem Ge- jaide. Da gab es ein Jubeln dort, als der geliebte Herr wieder kam, denn auch die schlichten Vurschen der Alpen empfanden, daß sie trotz der schWarzgelben Grenzpfähle zum großen deutschen Volk gehörten. Der Wildmeister hatte vor dem Lchloßtor aus TannengeWinden einen Triumphbogen errichtet, geschmückt mit schWarzroeißroten Ländern und Fähnchen, Völler
knallten, daß Weithin durch die Täler das Echo rollte, und des Heilrufens war schier kein Ende. An der Spitze der Jägerei und der Arbeiterschaft begrüßte und beglückwünschte Peter Nießer in schlichten, aber herzhaften Worten den deutschen Fürsten, und das kleine Mariele, an der Mutter Hand, überreichte der Frau Herzogin, die auch mitgekommen, ein Zträußchen später Alpenblümchen. Die hohe Frau herzte und küßte das allerliebste kleine Engel chen, was der Frau Pepi Helle Tropfen aus den Augen preßte