Erziehung genossen, dabei aber sich in Ben häuslichen Arbeiten üben maßten. Es war eine sehr schöne Familie, ein großer herrlicher Menschenschlag, die Mädchen voll Gesundheit und Jugendfrische, welche aber unter dem Drucke der Religion sich nicht entwickeln konnte und völlig ersticken mußte. Der Vater war ein Mann hoch in den Mnszigen, groß von Gestalt, hatte ein strenges Gesicht, große schone Augen, war nie müßig, selbst bei Tisch durchschaute er gewöhnlich die Zeitung, wo er manchmal über die Frei
geister ein scharfes Urtheil losließ und die Zeitung hinwarf. Da mein Bild, die Copie der heiligen Magdalena nach Tizian, im Salon hing, so hatte er Freude, mich bewirthen zu können, und sprach viel mit mir über die Kunst, d. h. über die religiöse Kunst, der allein ich mich zur Ehre Gottes und Zum Wohle der Menschen widmen möge. Er befragte mich über meine Ansichten von Cornelius, Heß, Schnorr' S Werken, die ich in München gesehen, und schien nicht ganz mit Meiner Ansicht einverstanden; ich empfand