Christus und die Kranken : nach den heiligen Evangelien zum Troste der Kranken
238 Christus am Kreuze. ergießt über den Verdammten ; das Kreuz, das der ganzen Hölle ver kündet, zu was der Unglückliche bestimmt und berufen war: das Kreuz als das Zeichen seiner Auserwählung und seines Adels und feiner ein stigen kömglichen Würde, da er Christ und Kind Gottes, Erbe des Himmels und Miterbe des Sohnes Gottes war. Wer sich schämt, Gott zu dienen, der wird im Spott und Hohn der Holle erfahren, dass er dem Teufel in der Sünde gedient hat. Wirst du diesen Spott, diese Schmach
ertragen können? Sieh, der Heiland will dich durch das Kreuz zur Herrlichkeit des Himmels führen. Soll's dich nicht hinziehen Zum Kreuz deines Herrn und Königs,, „dem zu dienen herrschen ist' ! Der Herr ruft dich, weil er dies von dir abwenden will, er, der weiß, wie bitter Spott und Verachtung und Hohn dem Menschen sind. Als der Heiland sterbend am Kreuze hieng, nmgab ihn die Finsternis und erfüllte ihn mit Angst. Er fühlte sich verlassen und einsam in seiner Qual, verlassen von den Menschen
, nicht die lieben Heiligen des Himmels, nicht die Mutter der Barmherzig keit! Was ist das alles gegen das eine: „Verlassen sein von der Bater liebe Gottes?' Und doch wird der Verdammte nicht aufrufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?' — sondern nur: „Mein Gott, mein Gott, warum Hab' ich dich verlassen?' Es ist keiner in der ewigen Qual, den Christus am Kreuze nicht zu sich herange zogen hätte; keiner, der am Kreuz nicht Verzeihung seiner Sünden hätte finden können; keiner, von dem Christus