Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
von Bouillon. Ersteres goss er 1531 oder 1532, letzteres 1533. Stefan Godl starb im März 1534. Er hinterließ eine Gattin und drei minderjährige Söhne, Joachim, Wolfgang und Stefan^), zu deren Anweiser und Vormund zuerst Heinrich Godl, Büchsenmeister und Sattler in Hall, 1536 aber Hans Wyßlbach, Seiler von Hall, welcher eine Schwester des Bernhard Godl zur Frau hatte, bestellt wurde. Mit dem Tode Stefan Godls fand der Gufs der großen Erz bilder, die heute das Grabmal selbst umgeben, das einzige
Bild Chlodwigs ausgenommen, seinen Abschluss. Nicht weniger als sieb zehn große Erzbilder sind aus der Werkstätte Stefan Godls hervor gegangen. Es sind dies: 1. Rudolf, Graf von Habsburg, 1518; 2. Herzog Leopold III., 1518—1520 ; 3. Philipp von Burgund, 1521; 4. Kaiser Friedrich III., 1522; 5. Erzherzog Sigmund, 1523; 6. Karl der Kühne, 1523; 7. Herzog Friedrich IV., 1524; 8. Maria Blanca, 1525 ; 9. König Albrecht I., 1527 ; 10. Johanna von Spanien, 1528 ; 11. Herzog Albrecht der Weise, 1528
; 12. Margaretha, wahrschein lich 1527; 13. Leopold der Heilige, 1524—1527; 14. Kaiser Albrecht II., 1524—1527; 15. Elisabeth, 1530; 16. Ferdinand von Aragonien, 1531—1532; 17. Gottsried von Bouillon, 1533. Der Guss kleiner Erzbilder, von welchen GM 23 hergestellt hatte, war von ihm nicht mehr fortgesetzt worden. Bei seinem Tode hatte Stefan Godl noch 461 Gulden an Gießerlohn zu fordern, welche Schuld von der tirolischen Kammer cm die Witwe und Erben des Meisters ausbezahlt wurde. Stesan Godl
so wenig bekannt ist. Stefan Godl war keine Künstlernatur, aber, wie seine Werke bezeugen, ein trefflicher Meister im Gießen. Nicht umsonst hielt König Ferdinand ein großes Stück auf seine Gießkunst, ja er be trachtete ihn 1525 wol als den geschicktesten Bildgießer in deutschen Landen. Wie wir aus einem Schreiben des Gießers Gregor Löffler ') Statthalterei-Archiv Innsbruck, Parteibücher 153«, f. 1V9.