II. Christus und Maria. Mit vlèhclichen Worten si liete ir òren pforten Gegen dem ritter gekart; e} was alle} wol bewart, Swes er vor gedähte, da} man da} voi bràhte. Des nam den ritter wunder v«r manigiu dine besonder, Waj diu rede mohte sin. si tet im gröjer liebe schin, Sine wolte in nihtes strafen. si giengen beide slàfen, Dò si ze bette quartieri er sprach: „waj vröude sämen Ist zwischen mich und iueh gesät? ichn wei) niht, wie ej darumbe stät, Da} ir so vrò sit gewesen; ist iu iht niuwes
vor gelesen, Daj suit ir sagen mir viir war ; wan ich ej wil wijjen gar.' Do sprach die vrouwe guote in vrolichem muote : „Ich tuon er niht wan durch guot, sxt ir inir ze guote tuot, Da; ir mich scheidet dikke, stoeje unde zwikke, Slahen unde roufen, daj wil mir vröude konfen, Solde ich des niht wesen vrò ? ' mit zorne sprach der ritter dò : Wà von ist diu rede komen, daj ir inch habet an gen omen Also vrevellìchen spot? ich wil e} wijjcn, sam mir got ! Ist, daj ir mir'} niht ensaget, icli wil iueh slahen
nimmermére Al min ungemuete. durch die gotes guete Wil ich gerne dulden, loswa} mir von iuwern schulden Leides immer mac geschehen, er lie} mich sine wunden, sehen, Die er durch mich erliten hat, swaj ir gezürnet oder geslàt, ir. Da} lìde ich willecliche. Got hàt mir sin riche Nach disem kurzen lebene gelobet dort ze gebene; Dar limbe bin ich also vrò. «0tuot sus oder so, Swaj ir gebietet unde wolt, ich bin iu doch von herzen holt.' Dò der ritter da} vernam, wie diu rede her quam, 55Er sprach: „liebe
vrouwe min, sol di} aber ein wärheit sin? ' — „Swa} ir mir ze leide tuot, darumbe habet senften muot.' Des dankte ir der ritter, so der vor harte bitter Sinei' vrouwen was gewesen, der was do gar wol genesen Von aller siner dorpekeit; des was diu vrouwe gar gemeit. 3sA1sus gelac diu vede ; daj si sich kusten bède, Des getrüwe ich rehte wol, ob ich} mit hulden reden sol, Unde wart ein vrinntschaft immer mc. ■id der ritter bleip an siner è Mit also staetem muote, daj er die reinen guote Nimmer erzürnte