¬Der¬ Magnetismus im Verhältnisse zur Natur und Religion
181 einst, da ich ihr wachte, und hob bedeutend den Finger empor, ja, Karl: „Wort gehalten wird in jenen Räumen /,3edem schönen, gläubigen Gefühl: „Wage du zu irren und zu träumen, ,,Hoher Sinn liegt oft in irdischem Spiel." In den Perioden dieses Wahnsinns, der einmal eine ganze Woche dauerte, aß sie oft bei uns zu Tische, sprach mit frem den Personen die kamen; Niemand hatte ihren Zustand vermu- thet, der sie nicht genau kannte; so geistvoll, so hold und lieblich waren ihre Gespräche
; nur wir sagten uns oft: und diesi ist doch nicht unsere Sophie; sie war in allem zu rasch; sie lebte in einer ganz andern Welt. War ihr Wahnsinn düster, da saß sie stille, in sich gekehrt über einer weiblichen Arbeit; Thränen entflossen oft ihren Äugen. „Ol Karl, rief sie mir da einst zu, könnte ich nur sterben, eher werde ich nicht zur Ruhe gelangen. O ihr ver kennt mich alle. Wir mochten ihr das Gegenrhekl von allem diesem noch so sehr und so liebreich behaupten, ihre Traurigkeit ihr bloß als Wirkung
vom Fieber erhöht darstellen, es half nichts. Schrecklich war es aber, wenn sie in manchen Zeiten'uns nichts mehr antwortete, oder uns der fürchterlichsten Verbrechen Schuld gab; wenn sie ein Schwert, das meinem Bruder gehörte, ergriff, -und rasend losfuhr; wenn sie alles Zn erhaschen suchte, womit sie sich rödten konnte, oder daß Fenster a ufriß, um sich hinabzn- stürzen. Wenn wir dann sie festhielten, wenn die Hitze vorüber war, da erwachte sie wie aus einem Fieber: „Verzeihe mir, Karl, sagte