. Was sie ihm zu melden hatten und was er ihnen an Weisungen zukommen liess, das hatten sie in einem vertrauten Hause zu St. Leonhard niederzulegen oder abzuholen. 1 ) Von dort stahlen sich nur besonders verlässliche Freunde, wie der Steinhauser, Oettl, Wild, Andreas Ilmer und noch wenige andere zu ihm und brachten die Rapporte, wohl auch die notwendigen Nahrungsmittel.*) Auch ein Schweizer, Rupert Markenstein, dem Hofer einst eine Hauptmannsstelle in Pinzgau übertragen hatte, drang bis auf die Alm vor. Hofer redete
ihm zu, er möge sich eilends nach Öster reich in Sicherheit bringen; auch er selbst, so liess er merken, trage sich mit dem gleichen Plane. 3 ) Unter Tränen nahmen sie Abschied. Hofer stand da noch vor dem Schweizer, geschmückt mit der kaiser lichen Gnadenkette, deren Medaille er zu küssen pflegte. Hat der Sand wirt zu dem sich verabschiedenden aufrichtig gesprochen, so war es nur eine rasch verfliegende Regung. In Wirklichkeit gewann der Flucht gedanke, zu dieser Jahreszeit auch schwer ausführbar, niemals
die Herr schaft über ihn. Wie festgewurzelt lag er in seiner Hütte. Gleich dem scheuen Wilde, das, aufgehetzt, in das Dunkel der Höhle sich birgt, um dann widerstandslos sich vom nachsetzenden Jäger fangen zu lassen, so blieb Hofer in dem unwirtlichen Versteck, taub gegen alle Vorstellungen der Getreuen, die ihn zur Flucht zu bereden suchten. 4 ) ') Vgl. dagegen Thurrrwalders Angaben über die Wächter bei Prem a. a. O., p. 45. 2 ) Joh. Hofer a. a. 0., llmers Brief von 1836, J. M. Ein Zeugnis Sweths Tir
. Stimmen 1861, Nr. 46 und 1892 Nr. 42 ff) nennt auch den eifrigen Landesverteidiger Jos. Peteffi von Zenoburg als Besucher Hofers. 8 ) Markensteins Erzählung in J. M. 4 ) Hormayr macht über Hofers Beweggründe dunkle Andeutungen (Lebens bilder aus den Befreiungskriegen 11, 387): „Das englische Gold von Maurus Horn in Regensburg und die Anhetzungen des Grafen Ferdinand Waldstein Hessen Hofer die treuen und edlen Warnungen aus Wien vergessen.' Was Hormayr mit Waldstein meint, lässt sich nicht erkennen
. Mit dem englischen Gold ist wohl auf die von Schennacher gebrachten englischen Unterstützungsgelder gedeutet. Es ist nicht erfindlich, dass dieselben hätten Hofer zum Bleiben bewegen sollen. Er hat von ihnen wohl nur wenig vernommen. Die Tiroler in Wien, welche über diese Gelder verfügten, be stimmten einige 1000 G. davon, um Hofers Flucht zu befördern. Hauptmann Wild sollte sie ihm zubringen. Er gelangte damit bis Weihnachten nach Nikolsdorf. Dort hielt er sich aus Furcht, entdeckt zu werden, so lange