Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
unter etlichen sehr gesprächigen Tirolern, dann kam der alte Graz (ein abgedankter Postknecht) mit seinem Fuhrwerk lein und suhr uns (das Stroh, auf dem wir saßen, lag diesmal ziemlich fest) sehr bequem und schnell gen Brun ecken zu. Unterwegens, zu Niederdors, fanden wir einige Adliche, unter andern einen alten Herrn. Dieser letztere erinnerte mich, in seinem guten, treuherzigen Wesen, ganz an manche gute, alte Bekannte unter dem fränki schen Adel. Zackige Felsen noch immer zur Linken, Schnee berge
aus der Sippschaft des Großglockners zur Rechten. Vor Brunecken tauschte uns der alte Graz an einen Lohnkutscher aus der Stadt um, und machte einen vor- theilhasten Handel, obgleich es ihm augenscheinlich einen großen Kampf kostete, so nahe am Wirthshause wieder umkehren zu müssen, ohne getrunken zu haben. Der alte Graz fuhr mit seinem Passagier, den er gegen uns eingetauscht hatte, gleich wieder rückwärts, nach Sillian; wir, in einer recht anständigen Chaise, vollends nach der Stadt hinein. In Bruneckcn gefiels