Regierungssystems, über die Zukunft des Morgen landes und des Abendlandes, allein er ehrt ihn doch billig als den größten seines Geschlechts und den be rühmtesten Gelehrten tirolischer Nation. Ja, als damals der Oheim plötzlich zu München verschieden und die Botschaft nach Brixen gekommen war, begab sich der Neffe eilenden Schrittes zum hochwürdigen Herrn Stadtpsarrer und Dechant und bat ihn dringend, einen weiblichen Seelengottesdienst zu halten, nicht anders als für einen tirolischen Ritter
, mit dreizehn Geistlichen und einem Wappen an der Bahre. Aber er war ja nur ein Professor, sagte der ehr würdige Priester, wie sollte er denn ein Ritter sein? Was? entgegnete der Neffe, hat er nicht den tür kischen Orden getragen, war er nicht ein Ritter des Nischan Jstichar? Hiegegen aber meinte der Herr Dechant : Die Ritterorden seien eigentlich in den Kreuz zügen entstanden, im Kamps gegen die ungläubigen Sarazenen, Türken und Seldschuken, sohin ein rein christliches Gewächs; darum könne
man doch klärlich auf einen türkischen Ritter keine dreizehn katholische Geistliche mit Wachskerzen spendiren und ihm einen Gottesdienst halten wie einem Malteser.*) Indessen der Neffe wich nur Schritt für Schritt zurück, und *) Daß die päpstlichm Zuaven in der Hauptstadt der Christenheit jetzt türkische Uniform tragen — ein tiefer Zug echter Toleranz — konnte damals in Brixen noch nicht be kannt sein.