¬Das¬ Trauerspiel in Tirol : dramatisches Gedicht in 5 Aufzügen mit Benutzung des Trauerspiels "Andreas Hofer".- (Meyers Volksbücher ; 1106/1107)
^ Johann. Es hilft nicht, Vater. Alle Berge sind Besetzt. Hofer. Wie? Wäre keine Rettung mehr? Die Stunde wäre da? 's ist schauerlich! Johann. Ach, du mein Väterlein, nun kommst du um! Hofer. Sei stille mein Knabe, stör' nicht meine Seele, Die schweren Kampf in ihren Tiefen ringt! Warum denn soll ich sterben? Mut und Kühnheit, Die lohnen sie ja sonst mit rotem Band. Run, Hofer, du bekommst das rote Band; Du wirst auf deiner Brust dich rötlich schmücken, Freilich mit Blut; indessen hoff
' ich, Freund, Die Flecken werden dir wie Orden stehn. Mut, Mut, mein Herz! Weil es einmal gekommen. So nimm'S, wie es gekommen! Angst und Pein Löst ab glorreicher Tod. So stünd's ja -gut. Vernimm des Vaters Testament, mein Sohn! Johann. Vater, du stirbst nicht! Hofer. Doch, mein lieber Junge! Der große Kaiser braucht dergleichen Feste. Zu .meinem Erben ordn' ich dich, mein Sohn, In beiden Höfen, an dem Sand und auf dem Tschaufen; Die Mutter aber sollst du drin ernähren Und pflegen, daß dir'- wohl geh
' auf der Erde! Zu Herrn Vinzenz von Pühler, meinem Freunde Und 'werten Gönner, der in Reumarkt wohnt, Begib dich, lieber Sohn, und sage ihm, Du seist des Sandwirts Hofer arme Waise; Der Nater aber lass' ihn bitten, daß Um alte Freundschaft und Gevatterschaft Er deiner walten möge als ein Vormund, Bis du Zu deinen Jahren bist gekommen. Johann. Ach, Hab' ich keinen Vater mehr? Hofer. So empfange meinen Segen! De- Sottri Segen wird dir nötig fein. (Er segnet ihr».) Ich hör'Geräusch. Grüß dà Mutt«! — Fort! Gähn