Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
Der 3. ur dà, nicht im Fressen und Saufen u. s. w/ — (Rom. 13.) Das Sprichwort lautet mit Recht: „Der Fraß.hat schon mehr Leute umgebracht als das Schwert. ' Der 5. August. Das Fest Maria Schnee. Ans dem esqmliniscken Hügel der Stadt Rom steht die große Marienkirche (Maria Maggiore), Eine der sieben Hauptkirchen Roms, welche man früher die Kirche, „zur Krippe des Herrn' nannte, weil die Krippe von einem Papste dorthin versetzt wurde. Die Veranlassung zu der herrlichen Muttcr- gotteskirche
auf dem Esquilin ist folgende: Es lebte in Rom mit seiner frommen Gattin in einer hei ligen, aber kinderlosen Ehe der Patrizier Johannes. Da er keine Erben seines sehr großen Vermögens hatte, war es sein und seiner Frau anhaltendes Bitten, daß ihm die hl. Jungfrau offenbaren möchte, wozu er sein Vermögen verwenden sollte. In der Nacht vom S. August hatte der fromme Patrizier ein Traumgesicht, in dem ihm die hl. Jungfrau erschien und sagte, daß er auf dem Platze, wo er am folgenden Morgen Schnee finden
, dem diese Kirche ,ihren Ursprung verdankt, wurde sie anch Maria- Schnee genannt. Die Kirche feiert dieses Fest am 5. August, und noch alljährlich findet man an diesem Tage den Boden des großen Tempels mit weißen Rosenblättern, wie mit leichtem Schnee be- .deckt, welche während der kanonischen Tagzeiten und Kem feierlichen Hochamte von der Höhe des Ueber- bodens gleich zarten Schneeflocken herabfallen. Welch' schönes Beispiel gibt uns in dieser Le gende der reiche und fromme Patrizier Johannes! Wem es möglich
ist, der vergesse nie die Kirchen, die Armen, die Spitäler. Dies wird Trost ge wahren in der Sterbstunde und bei dem Gerichte, wenn es heißen wird: ^Gib Rechenschaft von deiner Haushaltung!' Hören wir, was ein Weiser sagte: 0. August. 157 „Wir sind keine eigentlichen Herren der zeitlichen Güter, da wir nichts wahrhaft Eigentümliches haben; sondern wir sind nnr Haushälter oder Ver walter fremder Sachen, die uns von Gott anver traut wurden, damit wir sie wohl anstheilen nach seinem Befehle/ Und der hl. Augustin
gibt Allen eine schöne Lehre: ^Hast du keine Reichthümer, so suche sie nicht auf dieser Welt durch böse Werke/ d. h. durch unerlaubte, sündhafte Mittel. ^Hast du aber Neichthümer, so bemühe dich, daß du sie durch gute Werke hinterlegst nnd für den Himmel bewahrest.' Der K. August. Die heil. Ajra-, Martyà, und der heil. Oswald. Unter der Regierung des Kaisers Diokletian lebte in Augsburg eine Mutter, Hilaria mit Namen, mit ihrer Tochter Afra, welche, wie einst Magda lena, ein sündhaftes Leben führte