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Autore:
Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Luogo:
Altrei
Editore:
Gemeinde Altrei
Descrizione fisica:
880 S. : Ill.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Literaturverz. S. 875 - 880
Soggetto:
g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Segnatura:
II 239.663
ID interno:
414887
zu gesichert hatte“. Nach Regelung der leidigen Angelegenheit zu Gunsten des Kuraten sei derselbe vor einigen Tagen wieder auf seinen Seelsorgsposten zurückgekehrt. Der Kommentar des Inns brucker Tagblattes sei daher als von „Skandalsucht und Hetzwuth “ triefend zu bezeichnen. Es wol le dem Klerus einfach etwas anhängen, nach der Devise „calumniare audacter!“ Das „Innsbrucker Tagblatt“ blieb der „Bozner Zeitung“ die Antwort natürlich nicht schuldig und meinte: außer den 200 Gulden beziehe der Altreier
„Ein geistlicher Deserteur“ brachte das liberale „Innsbrucker Tagblatt“ dar aufhin am 23. Dezember 1882 die Meldung, daß der Altreier Kurat am 9. Dezember desselben Jahres nach der Messe, noch in Anwesenheit der andächtigen Gläubigen, das sogenannte „ewige Licht“ ausgelöscht und grollend das Dorf verlassen habe, weil er die von der Gemeindeverwaltung geforderte Gehaltsaufbesserung nicht erhalten hatte. Das Tagblatt kommentierte die Angelegen heit recht spöttisch: „ Übrigens war seine Stellung durchaus
keine unangenehme: er hatte ein an ständiges Einkommen, eine freundliche Wohnung und brauchte, da die Häuser dort nicht zerstreut sind, keine weiten Seelsorgsgänge zu machen, wie so mancher andere Kurat dies tun muß, der schlecht bezahlt und doch zufrieden ist. Ob einstens die Apostel, wenn etwas nicht nach ihrem Kopfe ging, auch gleich davon liefen?“* 2 Diesen Artikel bezeichneten die konservativen „Tiroler Stimmen“ ihrerseits als „liberalen Hetzartikel“, der Wahres mit Falschem vermische. 43 Auch die „Bozner
Kurat ein Einkommen aus Meßstipendien und Stolagebühren. Er komme damit leicht auf ungefähr 300 Gulden Jahresgehalt und verfüge zudem über freie Wohnung und Heizung (Gratisholzbezug) „und das könnte für einen ledigen Herrn auf dem Lan de immerhin ausreichen, um ohne Hunger und in Ehren auszukommen, namentlich in einer Ge meinde wie Altrei, wo die Bauern auch nicht auf großem Fuße leben ...“. Und mit einem Seitenhieb auf die konservativen „Tiroler Stimmen“ fügte das Tagblatt hinzu: für den „hungrigen