Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
St. Iakobstag anhero an unsere Cassa zu entrichten für je eine Feuerstatt 150 fl. an Geld be! Strafe Leibes und Lebens. Innsbruck, anno Domini im 1525. Jahr. Gabriel Salamanka. (Ab.) Fünfter Auftritt. Der Ganner, Liendl Pichler, der Krantz, Volk. Ganner: Ha, ha, ha. Nit hantig, Mt hantig. Ist er wirklich schon fertig, sein Latein schon aus? 150 fl. nur verlangt der Salamanka für die Feuerstatt? Daß i nit lach, warum nit gleich gar unsre Haut? Na, Pichler, du schaust aber giftig drein
. Ist das Patriotismus? Freudig tut man den Beutl auf. Pichler: Also grad so hindekretiert, ohne viel z'frag'n. Tod und Teuf'l, geg'n unsre Freiheit ist's, geg'n das Recht, mit dem wir uns selbst besteuern, das uns die Landesfürst'n, das uns der Kaiser Max selbst verbrieft und beschwor'n! Ganner: Verbrieft und beschwor'n, das machst du.gut. Da fragt der Spanier darnach. Pichler: Der Lump, der gaunerische! Ganner: Willst ins Loch? Sechs Klafter tief unter die Erd'? Ist dir's Sonnenlicht so z'wider? Na, Mandl
, na. Schau, läst'r den Herrgott, die Höll ist erst im Jenseits, aber der Salamanka, der Salamanka, der hat sie schon da auf der Welt und, was der will, hat Kraft, das weißt du selber. Pichler: Und i sag's no einmal, no einmal sag i's! Volk: Der Halunk, der Halunk, der höllische! — Recht hast, Pichler. — 's ist nimmer zum Dasein! Ganner: Das wird was helf'n. Krantz: Hilft's oder hilft's nix. I Zahl einmal nit. Für's erst, weil i nit will, und für's Zweit, weil i's nit Hab, und sollt's mir grad geh'n
