, der zu höchsten Würden aufstieg, auch er erst allmählich zum festen Glauben durchgedrungen. Ein feiner Ästhetiker, der als erster in Tirol Vorlesungen über Goethes „Faust' hielt, desten „Briefe über Shakespeares Hamlet' Hebbels Interesse erweckten, macht er in seinen „Bildern ans den Kriegszeiten Tirols' den Ver such, tirolische Geschichte in knappen, gegenständlichen einprägsamen Geschichten und Gedichten zu zeichnen. Er beschirmt auch das dünne Heftchen, das Adolf Pichler 1846 unter dem Titel: „Frühlieder
belebung von Sage und Geschichte. Wilhelm Stricker, Gottlieb Putz, Christian Schneller, der besonders die Form der Traumerzählung liebt, und Angelika von Hörmann, als Lyrikerin von ungewöhnlicher Kraft, in ihren historisierenden Verserzählungen an Schneller und wohl auch an Adolf Pichler geschult, griffen auf Ortssagen oder auf geschichtliche Persönlichkeiten zurück, die sie im Sinne der Zeit mit romantischer Schönheit umkleiden. Auf die Dorfgeschichte aber, die zur Volkserzählung wurde, wirkte
der tirolischen Erzählung: TLirklichkeitstreue, Einfachheit, mundartliche Färbung, Lokalisierung in Tirol, das alles beginnt sich immer stärker durchzusetzen, bis dann mit Adolf Pichler der Höhepunkt der realistischen Entwicklung erreicht ist. In Pichler fließen gewissermaßen die Strömungen des ig. Jahrhunderts zusammen. Er ist Tirol I. 27