Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Autore:
Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Luogo:
Ebenhausen bei München [u.a.]
Editore:
Langewiesche-Brandt
Descrizione fisica:
509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
In Fraktur
Soggetto:
p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Segnatura:
II 109.884
ID interno:
149167
die Gestalt eines großen langen Mannes aus dem Nucken lie gen, der mit einer ttette gebunden war- auf seinem Leib lag ein langes Schwert, das reichte ihm vom Angesicht bis zu den Füßen. Die Gestalt sagte: „Ach, teurer Ritter, nimm dieses Schwert von mir, und erlöse mich aus dem grausamen und unerhörten Gefängnis, in dem ich jetzt gehalten werde!' Der Ritter sprach: „Wer bist du? hast du die Taufe emp fangen und bist ein Christenmensch ?' Der Gefangene er widerte: „Ach frag nicht, wer ich sei
, sondern nimm das Schwert und erlöse mich! Dafür sollst du ein großes Gut Zur Vergeltung von mir empfangen.' Das wollte aber der Ritter nicht tun, und nach langem Gespräch sagte schließlich das gefangene Gespenst: „So wisse, daß ich ein böser Geist bin, der lange Zeit allen Unfrieden und Krieg, auch Jammer und Not in dieser Landschaft angestiftet,' darum hat mich durch die Fügung und Erlaubnis des allmächtigen Gottes Zt. Michael mit einer großen Anzahl seiner Engel überwunden und gefangen, auch hierher
gebannt,- ich leide große Pein und kann nicht erlöst werden, als durch einen Christenmen schen, und dich habe ich dazu erwählt, daß du mich erledigen sollst. Dafür will ich dir großes Gut geben, auch dich und dein Geschlecht reich machen.' Vie der gute Ritter diese Worte hörte, antwortete er nicht, sondern scharrte das aus gegrabene Erdreich wieder zu und wollte den bösen Geist weder um Gold noch um Silber erledigen. Vie er noch in derselben Nacht wieder in sein Haus kam, war er ganz krank
und diese Krankheit dauerte lange Zeit. Schließlich erlangte er die Gesundheit wieder, bekam aber an seinem ganzen Leib eine gelbe Farbe, die ihm auch blieb so lang er lebte,- er ist auch fürderhin Zeit seines Lebens nur der gelbe Ritter ge^ nannt worden. raf Wilhelm Werner von Zimmern blieb nur wenige Jahre am Uammergericht. Die Ur sachen aber, daß er sein Uammerrichteramt Raiser Narl wieder aufsagte, waren vornehm lich die: Nachdem einige Visitationen aller- 455