behandelt und ebenso sind im 18. Jahrhundert eigene Landes? beschreibungen über Tirol von auswärtigen Verfassern er? schienen, so von Beer, N ig r in us 1703, Pockh 1718 zu Augs? bürg. Diese fassen ebenfalls die Bewohner des Landes Tirol als ein eigenes „V o 1 k' oder auch „N a t i o n' auf und dies tun auch wiederum die später 1770 und 1790 erschienenen kleineren Bücher über Tirol und die Tiroler von Roschmann, Hauk und Rohrer. 57 ) Goethe sagt in seiner „Italienischen Reise' von den Tirolern

: „D ieNationist wacker und gerade vor sich hin.' E. M. A r n d t in seinem bekannten Gedichte „Was ist des Deutschen Vaterland' gibt als eine seiner Antworten: „Ists Tirol? Dies Land und Volk gefiel mir w o h 1,' was sich auf das Auftreten der Tiroler im Jahre 1809 und in den früheren Kriegen gegen Frankreich bezogen hat. Im Lande selbst sprach man besonders in der Zeit von 1790 bis 1848 von der „t i r o 1 i s c h e n Natio n', besonders im politischen Sinne, als Träger einer eigenen Landesverfas? sung

Stolz in Tiroler Heimat, Heft 3/4, S. 14 ff, 58 ) Zu den Belegen, die ich für diesen Sprachgebrauch an den in der vorigen und in der folgenden Anmerkung zitierten Stelle angegeben habe, ist noch auf die Eingabe zu verweisen, die Ende 1809 die Vertreter der Tiroler Emigranten an die englische Regierung zwecks Erhalt von Hilfs geldern überreicht hat und die J, H i r n, Englische Subsidien für Tirol 1809 (1912), S. 15 ff., in einem näheren Auszug mitteilt. Hier wird gesagt: „Das Tiroler Volk ist tapfer

und fest wie eine deutsche Elche', jetzt sei aber „unsere Nation', nämlich die Tiroler, durch das Schicksal gebeugt. Andere Nationen hätten sich im Kampfe ihr angeschlossen, damit sind die Zillertaler und Pinzgauer gemeint. Nation wird also hier schon für das Volk sehr kleiner Bereiche angewendet. Ältere Belege für den Begriff und Gebrauch der Worte „Nation und Landesgenossenschaft' für die Bevöl kerung Tirols wird A n t. Dörrer, Die „Tyroler Nation' in Wien (Jahr buch für Landeskunde

. In den deutschsprachigen Urkunden seit 1300 bedeutet „g emei n' ebenso einen von einer Gemeinde gemeinsam genutzten Grund (so auch im Innsbrucker Stadtrecht von 1239 in der Form „Gemeinde'), wie diese Gemeinde selbst. Nur in diesem letzteren Sinne ist sehr häufig die Erwähnung „die Leute gemeinlich' mit einem Ortsnamen, oder die „g e me ine Na chb a urschaf t'. iS ) „Gemeinschaft' ist besonders im südlichen Tirol auch für Gemeinde ge* bräuchlich. 19 ) In einem Bündnis der Tiroler Landschaft von 1407

. 20 ) Sonst kam mir in den Urkunden die Ver* bindung des Wortes Volk mit Gemeinde nicht unter, aber 17 ) Redlich, Acta Tirol, Bd. 1, Nr. 121; Huter, Tiroler Urkun- denbuch, S. 374 f. 18 ) Quellen zur Steuer- und Sippengeschichte Tirols, Schiernschriften, Bd. 44, S. 309. — Uber die Anfänge des Gemeindewesens in Tirol habe ich für den letzten Band der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, eine eigene Abhandlung gebracht, sie wurde auch bereits vor einem Jahr gedruckt, der Band

der schwersten Verwundung, teils körperlich?sinnlich, teils sym? bolhaft übertragen, als ein Gegenstück zur Minnewelt der staufischen Ritterkultur auf. Damals gab es noch keine kirchlich anerkannten Gebete, Andachten oder Feste zum Herzen Jesu. Geläuterte Vorstellungen dürften vornehm? lieh durch die alten Orden der Prämonstratenser 7 ), Zister? zienser und Kartäuser, der Dominikaner und Minders briider 2 ) an das Tiroler Volk herangebracht worden sein. Dafür sprechen etliche Stellen ihrer Betr ach tun

g s schri f ten. soweit sie z. B. in der Innsbrucker Universitätsbibliothek erhalten geblieben sind. Der Innsbrucker Prediger und Erneuerer des kirchlichen Lebens, Petrus Canisius, nahm das Herz?Jesu?Gedenken der mittelalterlichen Mystiker, vorab des Dominikaners Jo? hannes Tauler und des Predigers Bertold von Regensburg, tief in sich auf und trug seine Her z? Je su? Ve r eh run g in das Tiroler Volk hinein. An solchen überragenden Einzelper? sönlichkeiten läßt sich der Kult vom Spätmittelalter

nahegelegt,, ihm zwei Maß Wein zu senden, worein die hl. Lanze einge? taucht sei; denn er hätte vernommen, daß solcher Wein gegen Leibstechen, das damals unter Umständen tödlich ausging, nütze. Der Rat willfuhr diesem Ansuchen. Daß die Vorstellung vom lanzdurchbohrten Herzen Jesu damals in Tiroler Kreisen geläufig war und ihr Bild nicht ganz zufällig in die von einem Nürnberger besorgte Abschrift des Putschs Werkes kam, zeigt ein Fresko vom Weltgericht, das sich an der Westwand des gotischen Kirch* leins

Tiroler Paracclsus?Schüler Adam H aselmever, über den Josef Hirn in seinem Werk über Erzherzog Maximilian den Deutschmeister voreingenommen und zu hart geurteilt hat. Wie wir nämlich einer Notiz in den „Nachweisen' zu Will?Erich Peuckerts Pansophie ent? nehmen, enthält die Handschrift Ms. Chem. 4to 58 der