Wort und den Wiener Frieden hatte zu Schulden kommen lassen. Als er nämlich im November in Meran erschien, um die Bauernunruhen ganz zu beschwichtigen, ließ er im größten Geheimniß den Stroblwirth Johann Holzknecht, den wir als Hofers Kafsirer und Geheim rath kennen, zu sich kommen und erklärte ihm, daß, wenn Hofer sich sogleich in seine Arme werfe, ihm kein Haar gekrümmt werden sollte. Er schwöre dies beim Liebsten was er habe, bei seiner militärischen Ehre als General der französischen Armee
. Donai, weit entfernt den Hofer zu verrathen, dessen Aufenthalt jedes Kind wußte, und der General selbst am besten, rührte den letzteren durch seine beredte Schilderung von Hofers kindlichem Sinne, den schlechte Gesellen verführt und zum äußersten getrieben hätten. 'Auch auf die Gefahr einiger Ungnade,' schloß Paraguay d' Hilliers, 'will ich ihn retten, aber er muß sogleich zu mir kommen. Bei längerer Zögerung von Hofers Seite muß ich von Amtswegen handeln, und dann steht die Rettung des selben
nicht mehr in meiner Gewalt.' Sowohl Holz knecht als Donai thaten mündlich und schriftlich Alles, um Hofer zu diesem Schritte zu bewegen, aber umsonst! Das Verhängniß hatte sein Opfer bereits zu eng um strickt. In Hofers Gemüth war es auf einmal ruhig und sicher geworden. Eine gänzliche Hingabe in den Willen Gottes machte ihm alle menschliche Vorsicht überflüssig. Sein früheres Schwanken war nun selige Gewißheit, daß er die rechte Sache ergriffen habe und dafür leben und sterben müsse