Meran und seine Umgebungen : oder: Das Burggrafenamt von Tirol ; für Einheimische und Fremde
- Msten. Sie bekleideten die ersten Aemter in Tirol, und auch öfter die Landeshauptmannschaft an der Etsch. Johann Gaudenz, der letzte ihres Stammes, starb 1637. Seda si i a n von Stachelburg kaufte das ganze Anwesen, und ließ sich von der Regierung damit belehnen. Seine einzige noch übrige GeschlechtsverWandte, die Frau des Alois Frei herrn von Schneeburg, besitzt es noch. Bis Zur Regierung des Kaisers Joseph II. hielt sich hier ein Einsiedler auf mit dem Rechte, im Falle großer Roth
das Hungerglöcklem zu läuten. Die jungen Einsiedler des Burggrafenamtes bil deten sich gewöhnlich bei ihm zu ihrem Berufe im sogenann ten Noviziats aus. Die einsam stille Gegend war dazu treff lich geeignet. Vom Schlosse führt ein angenehmer Weg ins Zinelethal nieder, und von dort nach Sprons, das wir spä ter besprechen werden. Wir wandern aus dem Dorfe Tirol in gerader Richtung Weiter nach dem Schlo ff e Tiro l. Man kommt durch eine tiefe Schlucht, welche in den Jahren 1531—1539 durch oft wiederkehrende
Hagelwetter im Gebirge mit nieder stür zenden Wetterbächen entstanden, und einen Theil des Schlosses zerstörten. Dadurch wurde zur Sicherung des Weges daS sogenannte,K n a p p enlo ch nothwendig, ein unterirdischer Gang von 80 Schritt Länge. Er wurde unter dem Kaiser Leopold I. im Zahre 1682 auf Betrieb des Freiherrn Zakvh . Andre von Voglmayr, damals Burggrafen und Kellers zu Tirol, hergestellt. Der Bergriß führt nach Grätsch hinunter, von einem angenehmen Wege durchschnitten, mit üppiger Baumwaldung