Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
es uns zu Herzen gehen, als dieser Papst sich zu uns, den Vertretern eines kleinen Landes, väterlich nnd liebevoll herabließ und seine Freude über unsere Huldigung äußerte. Davon wollen wir erzählen. Am Vorabende wurde nns die Hossnnng ails einen befriedigenden Verlauf der Audienz noch schwer gemacht. Es nmsste bekannt gegeben werden, dass zugleich mit nns ein Pilgerzug aus Neapel die Freude theilen werde, und es würden, so sagte man uns, mindestens 300 Neapoli taner sein. Wie wir Tiroler im Jahre 1888
hinter einem großen Pilgerzng ans Holland hatten zurückstehen müssen, so fürchteten wir, dass die Italiener Mittel und Wege finden würden, nns zuvorzukommen. Auch wurde neuerlich gemeldet, die Zulassung znm Fnßknsse hänge ganz davon ab, wie sich der heilige Vater nach der heiligen Messe fühle. Wenn er, wie nach dem öffentlichen Consistorinm zu befürchten stehe, ermüdet sei, dann könnten nur wenige, 10—20, dieses Glück /haben. Möglich sei es, dass die Tiroler noch eigens empfangen würden in einem anderen Saale
. Da erschien es nns wie ein glückverheißendes Zeichen, dass noch am Freitag nachmittags die längst erwartete Tiroler Herz Jesu-Fahne, die 100jährige Schntzenfahne aus Achenthal, welche das Herz Jesn-Bild noch vom Jahre 1797 her tragt und darum nnter den historischen Fahnen besonders ehrwürdig ist, einlangte. Sie wurde abends in die Ver sammlung der Anima gebracht nnd mit begeistertem Jnbel empfangen. Dieser Abend diente, wie begreiflich, nebst der Abschiedsfeier, von der später die Rede