Ritter Jürg von Frundsberg : Herr von Mindelheim der Landsknechtvater ; ein Lebensbild aus der letzten Ritterzeit
Verhältnisse Karl V. äußerst ungünstig ge staltet hatten. Noch immer hielten kaiserliche Truppen das Herzogthnm Mailand besetzt; aber es fehlte, wie gewöhnlich, an Sold, und so griffen dieselben zu Erpressungen nnd Räubereien und riefen dadurch die Erbitterillig der Einwohner wach. Tiefer Groll gegen die spanischen Eindringlinge gährte unter den Italienern, und überall ward der Wunsch laut, diese ans dem Lande zu vertreiben. Franz I., der nach einjähriger Gefangenschaft durch den Vertrag
von Madrid, (14. Januar 1526) seine Freiheit wieder erlangt hatte, hegte trotz aller beschworenen Friedensversicherungen linr den einen Wunsch im Herzen, sich an Karl V. zu rächen, und dazil sollte ihm bald Gelegenheit geboten iverden. Papst Klemens VII. theilte aus Besorgnis für die Unabhängigkeit des römischeit Stuhles den Wunsch der Italiener und schloß am 22. Mai 1526 mit Franz I., dem Herzoge Franz Sforza von Mailand und der Republik Venedig einen Bund, die „heilige Liga' genannt, zur Bekämpfung
der spanischen Uebermacht in Italien; im September desselben Jahres trat noch Heinrich Vili, von England ans die Seite der Verbündeten. Karl V., zugleich im Osten von den Türken bedroht, versuchte alles, nin Klemens VÌI. zum Rücktritte von der Liga zu bewegen; doch der Papst lehnte alle Friedensanträge entschieden ab und bereits im