Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
L Die Vorgeschichte des Aufstände«. scheinen aber doch von der Verschwörung gewufst- zu haben, wie Jakob Hofer, der Feldpater von Passeier, dem Hofer den Auf trag gibt, alles streitbare Volk, das sich zu Stuls befindet, auf zubieten, da man nach Sterzing ziehen wolle, um die Bayern ge fangen zu nehmen *), und die Österreicher bereits die Tiroler Grenze überschritten hätten. Dafs nun diese Feldpaters vielfach den Chefs ihrer Kompagnien Sekretärdienste leisteten, vermehrte ihren Einflute
haben die Klagen der Geistlichkeit große Wirkung ge habt Jedenfalls betrachtete Österreich Bauern und Geistlichkeit als jene Bevölkerungsschichten, auf die am festesten zu bauen war. Da ganz in den ersten Monaten 1809 die Konskription, welche Bayern durchzuführen versuchte, noch Öl ins Feuer der Bewegung. Bisher war das stehende Heer in Tirol durch Wer bung ergänzt worden. Rekrutierung und zwangsweise Stellung waren im Lande nicht durchgeführt. Dem Tiroler schien es un erträglich, sich militärischem Drill
za fügen. Vergeblich hatte Joseph II. versucht, die Konskription einzuführen. Von altersher war die Landesverteidigung geordnet, die im Jahre 1703 sich glänzend bewahrt hatte. Im Jahre 1801 hatte Österreich ver sucht, die Tiroler für Errichtung eines Jägerregimentes zu ge winnen, das zum Teil durch zwangsweise Stellung ergänzt werden sollte 3 ). Die Stände lehnten dies ab. Wohl aber kam das Miliz patent vom 28. August 1802 zustande, das das Landesvcrteidigungs- wesen neu regelte 4 ). Es führte
eine fast allgemeine Milizpflicht ein, doch war Stell Vertretung gestattet. Selbst diesen Bestim mungen wollten sich viele nicht fügen. Auch Bayern begnügte sich 1) 1809' April 9, Ki;:« nil. Or. I. F. Hibl. Ford. 2729. Nr. 6: Tiroler Bote IMI, :m. 2) Vgl. Kkk «r 3) Kggt -r 3, 3]3. 4) A. a. Ü. 320'. v. \ollelini, ]i<ir TiroW Aufstand. ^