Berichtigungen imd Nachträge. 455 Inneren), Der Geschäftsgang 'bei Adelsverleihringen geht dahin, dafs dem Geadelten die kaiserliche Entschliefsung mitgeteilt wird, damit er Vorschläge wegen des Wappens machen und um Ausstellung des Adelsdiploms einkommen kann. Dieser Geschäftsgang wurde auch da mals eingehalten. Es erging ein Auftrag an das Provinzialkommissariat in Tirol, Hofer und Teimer von der Adelung zu verständigen und zur Vorlage des 'Wappens aufzufordern. (Konzept ebendort

ausgestellt, als er mit Berufung auf den ihm verliehenen Theresien orden darum ansuchte. (Bittschrift und Konzept des Diploms, Wien, Adelsarch. im Ministerium des Inneren,) Eine amtliche Verständigung hat er bis Ende 1809 nicht erhalten. Hofer wurde vergessen. Erst auf Ansuchen von Hofers Sohn Johann wurde das Adelsdiplom für den verstorbenen Andra Hofer mit dem Datum 1818 Jänner 26 ausgestellt und am 23. Juli 1819 ausgefertigt. Im Diplom wird der Tod des Andreas Hofer nicht erwähnt. (Konzept Wien

, Adelsarch. des Ministeriums des Inneren.) Seite 229 Zeile 23 lies Ditfurth. „ 229 n. 2 lies Baraguay. „ 231. Nach dem Wortlaut des Briefes Hofers an Erzherzog Johann von 1809 Oktober 4 kann Hofers Gelübde nicht, wie Hirn 713 n. 1 meint, _ durch die Festpredigt Tschiderers verursacht worden sein. Darin ist Hirn recht zu gehen, dafs die „Herkulaner' (Anhänger der theologischen Richtung des Franziskaners P, Herkulan Oberrauch), die den Jesuiten feindlich gesinnt waren, nicht Hofer diesen Gedanken

des bayrischen Klubs ge schworen haben', d. h. aller, die irgendwie fortschrittlicher Ge sinnungen verdächtig waren, kaum genug tun konnte, läfst der Brief des Josef von Giovanelli des älteren an seinen gleichnamigen Sohn (Hirn 645 n, 2) erkennen. 241. Der Erlafs vom 8. Oktober 1809 über die Universität wurde von Hofer auf den Einspruch des Exjesuiten Tschiderer zurückgenommen, da die vorgeschlagenen Professoren Herkulaner waren; vgl. Hirn 658; ebendort das köstliche Mifsverständnis Hofers

Iff IV. Die dritte Befreiung Tirols. werden *)', ein Wunsch, dem freilich der Erzherzog nicht ent sprechen konnte, auch wenn die Zeiten ruhigere gewesen wären. Wie kam Hofer auf diesen Gedanken? Kaum von selber. Denn die Jesuiten waren im Jahre 1773 aufgehoben worden. Damals war Hofer sechs Jahre alt, er konnte keine eigene Erinnerung an den Orden haben. Auch waren die Jesuiten in Bauernkreisen nie volkstümlich gewesen, hatten sie doch stets in den sogenannten besseren Kreisen gewirkt

. Im deutschen Südtirol gab es zudem kein einziges Kollegium dieses Ordens. Seine Bedeutung vollends für die Kirche zu würdigen, war Hofer ganz außer stände. Das Gelübde muss daher von seiner geistlichen Umgebung angeregt worden sein, und man wird dabei am ehesten an Stecher oder Degeser, vielleicht auch an Köck oder Josef Giovaneili denken können, die mit Exjesuitcn , wie dem eifrigen Tschiderer in Verbindung standen. Das führt auf einen andern Punkt, der mit der Religiosität Hofers zusammenhing

IV, Die dritte Befreiung Tirols. 241 rechtgläubig. Es dürfte wohl der Freund Hofers, Kooperator Franz Xaver Köck, der Urheber dieser Mafsregeln gewesen sein J ). Koch weitere folgten. Der von Hormayr eingesetzte provisorische Rektor, Professor Isser, wurde unter unwahren Beschuldigungen suspendiert, worüber die Professoren dein Gemafsregelten ihr Be dauern aussprachen 2 ); der Rektor der Kormalschule, Hubel, wurde verhaftet*). Hofer wufste selber nicht warum. Als man ihn darum fragte, meinte

und Philo sophie soll nur bei gunstigem Zeugnis des Bischofs an gestellt werden 8 )! Damit war der Bischof zum Herrn der Universität und des Unterrichtswesens gemacht. Alle Lehrbücher, die nicht im Geiste der katholischen Kirche verfaßt waren, mufsten entfernt werden. In demselben Sinne hat Hofer auch mündlich die Universitätsprofessoren ermahnt, nichts gegen das Christentum. 1) Eberhöf er 34 f. Danai nennt Stecher als Urheber, I. F. Bib!. Dip. 1258, 89. 2) Propst, Geschichte der Universität

ergreift. So viel Macht in den Händen eines simplen Bauers. Ein Glück für uns ist, dafs er wenig Kopf hat, auch sich selbst nichts, wohl aber alles Gott dem Allmächtigen zutraut l ).' Als Knoflach die Verhaftung des Bürgermeisters Schumacher erfährt, seufzt er: »Der Sand will nur von bösen Menschen umgeben sein.' Bös Waren diese Menschen nun wohl nicht, wohl aber Fanatiker, die im guten Glauben an ihre Sache sich nicht vor Gewalttat scheuten. Einige Bauern, ebenso beschränkt und gesinnt wie Hofer

des hraven Hoffer. Er hat. die \ ertheidigung über- nohmen und schon mehrere Beweise seines Muthcs gegeben. Hauptquartier Keszthely 18f)0. u Am 13. August war Erzh. Johann in Csakailmni. der Aufent halt in Keszthely fiel etwas später, so dafs das Schreibon wohl erst in den Septem,ber fallen kann. Vielleicht ist es gleichzeitig mit dem Schreiben an Hofer vom 12. Sep'mnber ; 7, w i e d i n e e k , Erzherzog Johann 1D2. 1) Knoflach, Tiroler Stimmen 1908, Nr, f»3.