¬Die¬ philosophische Anthropologie in der systematischen Theologie Paul Tillichs
Pagina 68 di 206
Autore:
Torggler, Josef / von Josef Torggler
Luogo:
Innsbruck
Descrizione fisica:
200 Bl.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Innsbruck, Univ., Dipl.-Arb., 1985
Soggetto:
p.Tillich, Paul ; s.Systematische Theologie ; s.Philosophische Anthropologie
Segnatura:
III 112.266
ID interno:
129337
Unter den entfremdeten Bedingungen der Existenz wird es deshalb nötig, daß auch Religion zu einer Sondersphäre des menschlichen Lebens wird. Religion als Selbst-Transzendierung des Geistes, die in der ursprünglichen Essentialität wie selbstverständlich mit allen Funktionen menschlichen Geistes geeint ist, muß unter den Bedingungen der Entfremdung in eigenen Akten neu empfangen und zum Ausdruck gebracht werden. Lies geschieht in den Vollzügen der 'Religion im 85 engeren Sinne
' , in den besonderen Vollzügen der Religiosität (Gebet, Kult, Verkündigung) und im Le ben der soziologisch und institutionell verfaßten Glaubensgemeinschaften.^ Im Zustand existentieller Entfremdung sind wir auf die geschichtlichen Formen der Religion im engeren Sinne angewiesen, um das Heilige aufzunehmen und zum Ausdruck zu bringen, doch dürfen wir die Ausdrucksformen, in denen das Heilige dabei erscheint und sich eröffnet, nicht absolut setzen.^ Da 'Religion im weiteren Sinn' als die in Mo ralität und Kultur
sich erweisende Selbst-Transzen- dierung keine eigene Funktion, sondern die Tiefen dimension der anderen Funktionen ist, hat sie auch unter den Bedingungen der Entfremdung kein anderes Mittel, um sich auszudrücken, als eben die in Zwei deutigkeit geratenen Funktionen der Moralität und der Kultur. Sofern aber Religion im engeren Sinne sich der Ausdrucksmittel der Kultur und Moralität bedienen muß, um auf das Heilige zu verweisen und es zu empfangen, unterliegt auch sie in gefährli cher V/eise einer doppelten
Zweideutigkeit: Sofern Religion im engeren Sinne (d.h. institutionalisier te Form von Religion) sich der Ausdrucksmittel der