Zogen, es abzuweiden. Freilich, als er die Zunge heraus streckte und sie glaubten, er lecke bereits nach dem Grase, war der Ochs bereits aus dem Kreise seiner „Mitbürger' geschieden. Mit Schwaz beginnt jenes Gebiet, sür welches schon der viel zu früh verstorbene Anton Ren? im Tiroler Tag blatte vom Jahre 1903, Nr. 11, 13 und 11, sowie Pro fessor Rudolf Sinwel in den Unterinntaler Heimat blättern (Beilage Zum Kufsteiner Grenzboten 1920) ver dienstvolle Sammlungen veröffentlicht
haben. Ich be gnüge mich daher mit einer kurzen Aufzählung und führe nur solche Schwanke an, die besonders gelungen oder noch unveröffentlicht sind. Doch Vorerst die Schwazer Gruspeln. Als Ritter Waldauf seine zahlreichen Reliquien aus dem heiligen Lande nach Rettenberg gebracht hatte, stritten sich die Städte Schwaz und Hall darum, den Schatz in ihren Mauern verwahren zu dürfen. Als schließlich die Haller siegten, riesen ihnen die Schwazer zu : „Nachher b'haltet's eure Gruspeln!', wovon ihnen der Über name
geblieben sein soll. Falls die Geschichte einen wahren Hintergrund haben sollte, kann der Streit nicht gar so erbittert gewesen sein, denn als am 9. April 1501 die besagten Reliquien nach Hall gebracht wurden, beteilig ten sich daran auch die Knappen und Gewerken, sowie viele Bürger von Schwaz. Eine andere Erklärung des Namens lautet so: Den frommen Schwazern war ein „heiliger Leib' verspro chen worden. Als dieser kam, waren sie aber arg ent täuscht; denn er bestand nur aus Haut und Knochen