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Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Pagina 54 di 86
Autore: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Luogo: Stuttgart
Editore: Dt. und Österr. Alpenverein
Descrizione fisica: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Soggetto: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Segnatura: III 266.654
ID interno: 492490
Die Verwaltung des landesfürstlichen Forst, und Jagdwesens in Tirol hat unter Kaiser Max den von seinen Vorgängern bereits angebahnten Ausbau erhalten: Unter dem Oberstforst- oder Jägermeister stand eine Reihe von Forstüberreitern und Forst- knechten, denen etwa die Befugnisse von heutigen Forstverwaltern und Forstwarten zu- gekommen sind. Sie hatten in gewiflen örtlichen Bereichen die landesfürstlichen Forst- und Jagdrechte zu verwalten und zu hegen. Diese Forstknechtssprengel

, für welche wir aus den Jahren 1613 und 1746 vollständige Grenzbefchreibungen haben, waren in einem gewissen Anschlüsse an die Landgerichte gebildet^). Für das Karwendelgebiet gab es sechs solche landesfürstliche „F o r st e" mit je einem F o r st k n e ch t e zur Verwaltung: der Forst in der Riß, der von zwei Forstknechten betreut wurde, umfaßte das Gebiet die- ses Tales von der Landesgrenze bis zur Hochalm und dem Lamsenspitz, sowie das west liche Bächental bis zum Scharsreiter; der Forst in der Scharnitz erstreckte

sich über das Hinterautal bis Zum Kasten und die Leutasch, der Forst auf dem Seeseld über die dortige Hochfläche hinab bis zum Inn und Cppzirl, der Forst von St. Martin über den Hechen berg und Solstein bis zur Christensäge im Gleirschtal und bis zum Schloßbach bei Zirl; der Forst im Landgericht Sonnenburg umfaßte nördlich des Inn das Gebiet von Höt- ting und hinter dem Frauhittenspitz auch wieder bis zur Säge im Gleirschtal, der Forst im Gericht Thaur die Südhänge des Gebirges von der Mühlauer Reisten bis zum Vomper

Bach, sowie jenseits das Gleirschtal, Lafatsch und das Vomperloch. Der Forst zu Schwaz das Stallental und das Vomperloch links vom Bache. Der Forstknecht batte einerseits darüber zu wachen, daß die Holznuhung gemäß den allgemeinen Waldordnungen und den besonderen Anweisungen des Waldmeisteramtes der Saline vor sich gehe, andererseits hatte er den Wildstand gegen die Zugriffe Unbe rechtigter, der in den Akten so oft genannten „Wildpratschützen" zu wahren und das Wild zu beobachten, für den richtigen

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Libri
Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Pagina 55 di 86
Autore: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Luogo: Stuttgart
Editore: Dt. und Österr. Alpenverein
Descrizione fisica: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Soggetto: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Segnatura: III 266.654
ID interno: 492490
Auch nach dem Erlöschen der selbständigen tirolischen Dynastie im Jahre 1665 haben die kaiserlichen Statthalter die Hofjagden, oder wenigstens deren Wildertrag, für ihre Tafel in Anspruch genommen, das Oberstjägermeisteramt, das Herren aus den ersten Adelssamilien bekleideten, hat als wirkliche Behörde bis in die Zeit des Kaisers Josef II. bestanden. So blieben auch die Jagden im Karwendel in unmittelbarer Ver waltung dieses Amtes, nur der Forst und die hohe und niedere Jagd im Landgericht

Thaur, der vom Inntal aus auch das Lafatsch- und Gleirschtal umfaßte, haben im Jahre 1706 die Inhaber der dortigen Gerichtsherrschaft, die Freiherrn von Sternbach als landesfürstliches Lehen erhalten, und damit in alleinige Nutzung bekommen. Diesen Forst bezeichnete ein amtlicher Bericht von 1720 als „den Principalforst, den Hofzaun und die Gamsmuetter der anstoßenden Forsten, aus welchem die Hoftafel am meisten Hirsch-, Gams- und Federwildpret bezogen und die früheren Landesfürsten die be quemste

der ehemaligen landessürstlichen Iagdrechte waren, meist in Bestand oder Pacht gegeben an vermögende Beamte, Offiziere und Bürger. Die Ausdehnung und Benennung dieser nunmehr verpachteten Reviere waren meist den alten Forstknechtssprengeln angepaßt. So war im Zeitraum von 1800—1840 die Jagd im Martinsberger Forst verpachtet an Michael Niederkircher und Josef Do- manig, Wirte zu Innsbruck und Zirl, im Scharniher Forst an Matthias Niederkircher, im Karwendeltaler Forst, der erst 1803 vom Hochstift Freising

an das tirolische Forst- ärar übergegangen ist, an Joses Kapferer. Die Jagd im Risser Forst war an den Land- rat von Anreiter, im Schwazer Forst an Alois von Erlach verpachtet. Die landesfürst liche Jagd im Achen- und Pächental erhielt 1808 der Freiherr von Tannenberg in lebenslänglichen Bestand, lediglich dafür, daß er als Inhaber der Gerichtsherrschaft Rottenburg auf das Wilddeputat, das er bisher vom landesfürstlichen Forstknecht in jenem Sprengel bezog, nämlich jährlich 2 Hirschen und 6 Gemsen verzichtete

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Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Pagina 60 di 86
Autore: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Luogo: Stuttgart
Editore: Dt. und Österr. Alpenverein
Descrizione fisica: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Soggetto: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Segnatura: III 266.654
ID interno: 492490
. In jenen Teilen des Karwendelgebirges, die zum Herzogtum Bayern, Landgericht Tölz, und zur Grafschaft Werdenfels gehörten, hat die Forst° und Iagdhoheit den Herzogen von Bayern und den Bischöfen von F r e i s i n g als den betreffenden Landesfürften zugestanden. Bei der Erwerbung der Grafschaft Werdenfels durch Frei sing im Jahre 1294 werden „Gejaide und Vischwaide" als deren Zubehör ausdrücklich genannt. Die Herzoge von Bayern find jederzeit eifrige Jäger gewesen und wie in ihren anderen Revieren

, so haben sie auch im obersten Isartal die Jagd meist persönlich aus geübt. In Fall und in Vorderriß waren nachweisbar seit dem 15. Jahrhundert herzogliche Jagdhäuser und die Sitze von Forstämtern, deren Verwalter, gleich wie in Tirol „Forstknechte" benannt, zugleich das Forst- und Jagdwesen betreuten; durch meh rere Jahrhunderte war hier dieses Amt in ein und derselben Sippe, namens Schöttl. Auch der freisingische Oberjäger in Mittenwald, der dem Kurfürsten Max Emanuel von Bayern bei seinem Angriff auf die österreichische

des Königs bzw. des Prinzregenten. Auch heute find diese Forste Eigentum der Landesforstverwaltung Bayern und werden in deren Aufträge von den Forstämtern zu Fall und Mittenwald verwaltet. Nur der Forst zwischen dem Fischbach, der Riß und dem Fermersbach bis zum Vaierkarspitz und jener am Hühnerberg bei Fall, sind Eigentum des Großherzogs von Luxemburg. Wie dieser ausländische Fürst jenen Forstbesitz mit Cigenjagd hier erworben hat, ist mir nicht bekannt. Auch die Jagd im angrenzenden Gebiet

, Vorderriß und Fall. Größere Jagdhäuser sind am Verein, in Fischbach und in der Vorderriß, außerdem etwa dreißig si Vgl. Pfrehschner, Peter Rießer, S. 242 und 394ff. H R u f, Achental, S. 91, Schützenzeitung 1871, S. 660. 3 ) Siehe Höfler, Ein Grenzstreit im Karwendel, Zeitschrift des Alpenvereines 1888, S. 90; R i e tz l e r, Geschichte Baierns, Bd. 6, S. 98. Über die Organisation des landesfürstl. Forst, und Jagdwesens in Bayern im Allgemeinen s. Rosenthal, Gesch. d. Gerichtswesens und der Der- waltung

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Categoria:
Geografia, guide
Anno:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Pagina 57 di 86
Autore: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Luogo: Stuttgart
Editore: Dt. und Österr. Alpenverein
Descrizione fisica: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Lingua: Deutsch
Commenti: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Soggetto: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Segnatura: III 266.654
ID interno: 492490
Sieger von Eben, geboren 1818. In der Gesellschaft von Scharnitzer Holzknechten in der Riß und im Bächental auf der Arbeit, war er in seiner Jugend zu einem gewohnheitsmäßigen Wil derer geworden. Seine Erfolge waren so groß, daß ihm der Fürst von Leiningen die Stellung eines Jägers bei ihm anbot, er lehnte aber ab, weil er als solcher glaubte, einer Liebschaft entsageil zu müssen. Wie er dann im tiefsten Achentaler Forst sich in einer Hütte mit seiner Braut ver- birgt, diese dort einen Knaben

hatten, zu gunsten des Forst- und Salinenärars, das Stift Georgenberg hat 1849 seine Cigenwal- düngen im Achental, und damit auch die Jagd in denselben, an das Forstärar verkauft, weil es sich mit den Bauern über die Bildung der Gemeindejagd nicht verständigen konnte*). In den Wirkungen auf die tatsächlichen Iagdverhältnisse viel bedeutsamer als diese rechtlichen Änderungen wurde im Karwendelgebirge die bald hernach einsehende An- *) Staatsarchiv Lehenallodialisierung S, Rr. 3. Ruf, Chronik des Achentals, S. 90.

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