das breite Thal und mein Ziel, das ebengenannte Lana, wo ich beim Theißen oder Rössel meine Herberge nahm und mit der Verpflegung sehr zufrieden war, auch den Stuhl nicht hart und den Wein nicht sauer fand. Lana , Leonianum, ist ein altes Dorf, welches die Römer schon erbaut und mit achtbaren EdelHen ausge schmückt haben. Es beginnt an der schauerlich schonen Schlucht, durch welche der Valzauerbach aus dem Men th ale herausbricht, und läuft fast eine Stunde lang an der grünen Bergwand
. Hier sind namentlich die Morgenstunden wunder schön. Wenn die Sonne über die östlichen Dolomiten wände heraufkommt, ist es gerade, als wenn sie ihren ersten und freundlichsten Gruß an dieses Lana richtete. Dann glänzt und funkelt das lange Dorf im Morgenthau und die ganze Thalseite scheint ein leuchtender Paradiesgarten gegenüber den annoch dunklen Halden und fmstern Bergen, die jenseits der Etsch aufsteigen. Nach den ersten Eindrütken, sagt man, bildet sich das Urtheil. Deßivegen hege ich auch ein gutes Urtheil
von dem guten Lana, weil ich gleich am ersten Morgen , als ich seine Flur betrat, nämlich am achten September 1843,