¬Die¬ Unbefleckte und ihre Verehrung in Tirol : herausgegeben zur Jubelfeier der unbefleckten Empfängnis Mariä
testanten und Böhmen gegenüber stand; nur eine Stunde dauerte die Schlacht; 6000 Feinde bedeckten als Gefallene das Schlachtfeld; der voll kommenste Sieg ward von den Kaiserlichen erfochten. Wie kam dies? Kaiser Ferdinand H. hatte die unbefleckte Jungfrau Maria zur „Genera lissima' seines ganzen Kriegsheeres erkoren, und ließ sie von Feldherrn und Soldaten feierlich als solche verehren; die Fahne der Unbefleckten wurde als Hauptpanier dem Heere vorangetragen; unter dem Schlachtruf: yLlmà Naà
, daß du Wohlgefallen an mir hast, weil mein Feind nicht über mich sich freuen darf!' Das sind die Hosfnuugen, die wir auf die Unbefleckte setzen. Ihr Bild sagt uns Alles. Wir hoffen, um es mit einem kurzen Wort Zu sagen, daß sich durch Maria, die makellose Siegerin, an unserem Vaterland erfülle der Segenswunsch des heiligen Paulus: „Gott aber zermalme recht bald den Satan unter euren Füßen' (Rom. 16, 20.)! 4. Aber noch ein anderes Bild ist es, unter dem das christliche Volk à die Unbefleckte verehrt. Es stellt
uns Maria, die unbefleckte Jungfrau dar, aber nicht, wie sie mit gefalteten Händen zum Himmel blickt, Gott dem Dreieinigen dankend für den unaussprechlichen Gnadenvorzug ihrer un befleckten Empfängnis, sondern wie sie mildreich auf die Erde herabschaut, und ihre Arme herniederreicht, während reichliche Strahlenbündel ihren geöffneten Händen entströmen. Ohne uns in eine künstlerische Beurteilung des Bildes einzulassen, sei nur bemerkt, daß die seligste Jungfrau in dieser Gestalt der Schwester Katharina
aus der Versammlung der barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul im Jahre 1830 erschien, und anordnete, daß nach dem Bilde dieser Erscheinung Medaillen geprägt werden, welche auf der Hauptseite das Bild dieser Erscheinung trugen mit der Inschrift: „O Maria, ohne Sünde empfangen, bitt für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen!' Auf der Rückseite sollten die beiden hei ligsten Herzen Jesu und Maria, das Herz Jesu von einer Dornenkrone umflochten, das Herz Maria von einem Schwerte durchbohrt
, und darüber ein Kreuz angebracht sein, indem auch der Name Mariens steht. Hier ') „Die wundertätige Medaille, deren Ursprung, Ausbreitung, Geschichte und Wirkungen von Johann Maria Aladel, Priester der Kongr, der Missionen von heiligen Vinzenz v. Paul, Regensburg, Pustet 1830.