Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
47o IXX. Von Bregenz zum Arlberg. Zeit zerstörte Stadt Brigantias' fiel und Walahfried Strabo, Äbt von Reichenau, fügt hinzu, auf ihre Nachfrage habe ihnen der Pfarrer von Arbon gesagt, „geeignet für sie sei ein Ort, der Spuren alter Gebäude unter Trümmern bewahre, fett ist der Boden und verspreche reichen Ertrag an Korn, hohe Berge steigen im Halbkreis auf und öde Wüstenei zieht sich über sie hin, aber unterhalb der Stadt liegt ein oben fruchtbar Land, das wird den Arbeitern den Lohn
nicht versagen ; die Sfatte heißt Brigantium,' Die Glaubensboten bauten sich nun um ein verschontes- christliches Oratorium der St. Aurelia an und zerstörten die in der Kapelle aufgestellten Götzenbilder; nach Aussage der Kon- ventualen in Mehrerau ist dieses Oratorium in den Chor der dortigen Kirche verbaut. In dem 1075 ausgebrochenen Kampfe zwischen Kaiser Hein rich IV. und Papst Gregor VII. standen die Grafen von Bregenz, auf Seiten des Papstes, zum Kaiser hielten die Buchhorner Grafen und der Abt Ulrich
von St. Gallen. Dieser vom Kaiser eingesetzte Abt war genötigt, den vom Gegenkönig Rudolf be- . rafenen Gegenabt und dessen Helfer zu bekämpfen; 1080 eroberte er mit anderen Städten und Schlössern auch Bregenz und brannte es vollständig nieder; Graf Marquard von Bregenz wurde gefangen genommen und verschwand hierauf. Die Grafen von Montfort bauten die Stadt wieder auf und erweiterten sie gegen die jetzige Neustadt hin. Beim allmählichen Niedergang der Grafen Montfort-Bregenz
(1405 —1409) hineingezogen. Die Bauern waren anfangs sieg reich, zerstörten zahlreiche Burgen, deren Trümmer heute noch sichtbar sind und ergossen sich plündernd über das ganze Länd chen. Zuletzt zogen sie vor Bregenz und belagerten die Stadt mehrere Wochen, endlich besiegte sie ein vom schwäbischen