M2 übergehen kann, weil man daraus wieder sieht, daß die Bozner von jeher die Priester ehrten und achteten. Im Jahre 1805 feierte nämlich am 15. April, welcher Tag auf den Ostermontag fiel, d?r durch seine Wissenschaft und allgemeine Bildung weithin bekannte Franziskanerpriester ?. Bernardin Tschager seine Primiz und zwar in einer in Bozen fast nie gesehenen feierlichen Weise. Bei dieser Primiz finden wir nun einen Gebrauch, der sich — ob zu billigen oder aber nicht zu billigen, lasse
ich dahingestellt sein — bis auf unsere Tage, besonders in Landgemeinden, erhalten hat, nämlich den Gebrauch eine sogen. Primiz braut zu haben. Als solche fungirte nämlich bei dieser Primiz die Tochter des Kaufmanns Florian Puzer. Eine andere Feierlichkeit, welche die Bozner in diesem Jahre 1805 in gar hervorragender Weise begingen, war die Secundiz, also das 50jährige Priester jubiläum deS in der Stadt allgemein bekannten und um die Stadt wohl verdienten P.Melchior Trenker. Dieser Jubilant
war ja jener Deputirte, welcher beim Einmarsch der Franzosen in die Stadt im Jahre 1797 auf General Joubert einen so günstigen Eindruck machte, und der den französischen Feld Herrn für das Wohl der Stadt zu wiederholten Malen bat, wie er sich auch sonst um die Bozner, besonders um die ärmere Klasse, sehr annahm und auch den Reichen und Wohlhabenden in allen mögliches Anliege« ein Rathgeber wurde. Man wetteiferte deshalb allgemein, das Jubelfest des allge liebten ?. Melchior Trenker so feierlich als möglich zu halte