viele Richter Bozens Bewohner beaugapfelten, wird die Ruhe, des Bürgers erste Pflicht, gewiß aufrecht erhalten worden sein! Im Jahre 1386 sehen wir den Herzog Leopold in Bozen, wo er sich über 4 Wochen aushielt. Der gute Herzog begab sich ins liebe Tirolerland, um dort Mann schaft zu dem bald zu unternehmenden Zuge gegen die aufständischen Schweizer zu werben. In der Schweiz hatten nämlich die Habsburger bedeutende Besitzungen und Rechte, die zu vertheidigen Herzog Leopold ver pflichtet
war. Die Schweizer wollten nämlich den Habs burger:? diese Rechte streitig machen, was den Herzog zur Ergreifung der Waffen bewog. Zahlreich fanden sich nun die Tiroler und besonders die Bozner bei Herzog Leopold ein: von allen Seiten strömten kampf lustige Ritter und Reisige zum vielgeliebten Herzog herbei. Von den Segenswünschen der Zurückgebliebenen Frauen und Kinder begleitet, zog das stattliche Ritter- Heer im Sommer von Bozen durch Vintschgvu der Schweiz zu. Friedrich von Greifenstein
, der unter der Ritterschaar sich befand, hatte um zahlreiche Mannschaft für Leopold zu bekommen, seine beiden Schlösser Karneid und Steineck, zwei tüchtige nnd reichbegüterte Burgen, dem Heinrich von Lichtenstein bereits 1385 übergeben. Aber auch die Schweizer waren gerüstet und kampfbereit. Es war ein heißer Julitag 1386, als die Schweizer und Oesterreicher bei Sempach zusammentrafen. Es entspann sich ein fürchterlicher Kampf, auf beiden Seiten stritt man mit Löwerunuth und vorzüglichster Tapfer keit, das Glück wogte
hin und her; aber bald waren die schwer bewaffneten Oesterreicher den leicht beweg lichen Schaaren der Schweizer gegenüber im Nachtheil, ein Ritter nach dem andern fiel, ein Minn nach dem