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Commenti: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums, 1891, III. Folge, 35. Heft

Soggetto: p.Pacher, Michael ; g.Brixen ; s.Malerei ; z.Geschichte 1400-1600

— 114 — wilde Bergphantastik, durch, die zahlreichen Schlösser und Festen auf Felsklippen, durch die pikanten und phan tastischen Beleuchtungseffekte. Am meisten nähern sich, hei den deutschen Malern, Altdorfers und Grünwalds Landschaften dieser Auffassung. Sollte Altdorfer nicht vielleicht Anregungen in Tirol er fahren haben? Aus dieser Schule gingen nun sowohl Andreas Haller als der Meister M. R, und daneben eine Reibe von, zum Theil nicht unbedeutenden, unbenannten Meistern hervor

. Die dramatische Neigung ihrer Vorgänger des 15. Jahr hunderts finden wir bei Meister M. R. und Andreas Haller zwar weniger entwickelt, dagegen ist auch ihnen die Kraft des Ausdrucks in hohem Masse eigen und steigert sich bei Andreas Haller, trotz seiner einfachen, fast ruhigen Stellungen, fast zur Monumentalität oder wenigstens Gross artigkeit der Auffassung. Ausserdem gewinnt im 16. Jahr hundert das . Kolorit der Brixener Schule eine wirklich künstlerische, hochmalerische Ausbildung; unterstützt, zu mal

bei Meister M. R., durch gewisse freie, ungesuchte Bewegungen, in denen sich die traditionelle Kühnheit der Brixner Schule in Verkürzungen geltend macht. Andreas Haller kann, neben grossen und freien Motiven, eine ge wisse Einförmigkeit in der Haltung seiner Figuren (be sonders der geneigten Köpfe, geknickten Knie etc.) nicht ganz überwinden. Das Kolorit ist beim Meister M. R. sammtartiger. und weisst auch kühle, jedoch tiefe Töne neben den wärmeren auf. Bewundernswert ist bei ihm, wie er oft fünf

bis sechs Abstufungen derselben Farben- gattung fein zusammenzustimmen weiss. Andreas Haller Hebt, bei aller Kraft und Klarheit der Localtöne, besonders die Kontraste von Lieht und Schatten, die nur in seinen Fleischtönen bisweilen hart sind, sowie schillernde an Seidenstoff gemahnende Töne und Reflexe, ferner pastös und breit behandelte Stickereien, Damast und Brocatstoffe;

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1891

¬Die¬ Brixner Malerschulen des XV. und XVI. Jahrhunderts und ihr Verhältnis zu Michael Pacher

Pagina 121 di 156

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unteren Gewandsaume, die zahlreichen muschelförmigen Faltentiefen, die Art des Brechens der Falten etc.), ferner dieselbe leuchtende, saftige Oelmalerei wieder, wie an den zuerst erwähnten bezeichneten Flügeln des Andreas Haller. Be sonders auch das wirkungsvolle, farbenreiche Spiel der Lichter, Behexe, Halb- und Schlagschatten, zumal die Schlagschatten am Boden finden wir hier wie dort. Vor allem ist auch die schon angedentete völlige Identität ein zelner Farben und ihrer Abtönung auf beiden Doppel

bildern zu.betonen. Die Charakteristik der einzelnen Ge wandstoffe ist allerdings, ebenso wie die künstlerische Durchbildung überhaupt auf den Gemälden des heiligen Kicolaus und Erasmus wesentlich fortgeschrittener als auf den Flügelbildern, was aber, wie schon erwähnt, durch die verschiedene Entstehungszeit zu erklären ist. Einen weiteren Schritt in der freieren Entwickelung seines Stiles scheint uns sodann Andreas Hall ex in einem

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1891

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— 103 — ferner der Kopf der Madonna mit dem weisslieh blassen Kolorit, der hohen Stirn, dem länglichen Oval, dem flauen Ausdruck *), sodann die Haltung der Arme und Hände und die fleischige Bildung der Letzteren weisen ebenso wie die Marmorfliessen des Bodens, mit den Schlagschatten der Figuren darauf, bestimmt auf Andreas Haller hin. Die Aussenseiten der Altarflügel, zu denen genanntes Haupt bild gehörte, nahmen wahrscheinlich die Bilder des heiligen Paulus und Petrus

auf die Heimsuchung im Ferdinandeum. 2 ) Zu bemerken ist, dass die Figur der hl. Magdalena an einem Flügelaltar auf der rechten Seite in 8. Martin zu Campill hei Bozen fast genau wiederholt ist, jedoch leider, ebenso wie die übrigen Gemälde dieses Altars, durch Uebermalung verdorben, wesshalb sich auch deren Verhältniss zu Andreas Haller nicht mehr genau bestimmen lässt.

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1891

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in 8. Peter bei Meran. Mittelbild: links der hl. Jacob als Pilger, in der Mitte der hl. Wolfgang als Bischof, rechts der hl. Andreas mit seinem Kreuz. In Tempera, bräunlicher Ton, harmonische Stimmung, Köpfe fein ausgeführt. Der Faltenwurf nur am Boden, wo die Gewänder sich Umschlagen, stark geknittert. 6) FliigeMtar in Untervöls, Peterbichl, oberhalb liluniau. Aussenseiten, Gemälde der Verkündigung, sehr schön, Köpfe ausdrucksvoll, reich modellirt, bräunliche Schatten. Auf dem rechten Flügel, bei Maria

findet sich das (ligürte) Monogramm: A, W. KL mit einer Krone und der Jahreszahl MDX darüber. Auf der Vase mit Lilien neben Maria steht abermals: 1510 . Im Schr ein ist die Madonna zwischen den beiden Johannes, ebenfalls gemalt. An den Innenseiten der Flügel: hl. Andreas und Paulus, gleichfalls gemalt. Die Rückseite des Schreines ist mit gothisclien Ornamenten grün in grün mit weissen Lichtern geschmückt, darunter an der Rückseite des Sarges das Schweisstuch der hl. Veronica. Die Ge mälde gemahnen

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

Pagina 252 di 268

Commenti: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg. - In Fraktur

, S. 104. S. Alexander, Märtyrer, 173. S. Alexis, S. 47. S. Ambrosius, S. 16. S. Andreas, 79.

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

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— 248 S. Andreas Verklärung, S. 58. S. Anna. Fresco, 212. S. Antonius Abbas, 125, 126. S. Antonius v. Padua. 43, 129. S. Apollonia, S. 33. S. Augustinus, S. 15. S. Barbara, 43, 50, 73, 125. S. Blasius, S. 33, 119. S. Cäcilie, 80. ^ _ 100 ,o-, S. Catharina, 18, 19, 34, 43, 62, 03, 1-6, ^->8, ^ - S- Christoph, 41, 43, 100, 115, 131, 143, 194, -03. Daniel, 167. Daniel in der Löwengrube, S. 33. S. Domemcus, — 89. S. Dorothea, S. 43. H. Elisabeth, 69, 123, 136. H. Erasmus, S. 43. S. ExuperantlUs

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

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Commenti: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg. - In Fraktur

11 — hl. Andreas stehen. Ihrem Stil nach gehören sie der Zeit und Richtung des Jakob Gunter, also dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts an, ohne doch von ihm selbst herzurühren. Nördlich vom Kloster liegt ein isolierter Ball mit einer anstoßenden gothischen Kapelle, in welcher sich jetzt eine Knabenschule befindet, während der Kapellenraum, zu dem durch das vorlie gende Gebäude hindurch eine Stiege hinanMhrt, jetzt als Rumpelkammer dient. Netzgewölbe überspannen die Kapelle

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

Pagina 64 di 268

Commenti: Aus: Bote für Tirol und Vorarlberg. - In Fraktur

Andreas Verklär u n g dar. Christus kommt km knieenden Heiligen liebevoll entgegen, dessen Kreuz Engel hatten. Ein anderer Engel schleudert Blitze nach der Erde, welche von Krieg, Pest, Feuer, Wasser- und Hungersnoth heim gesucht wird. Diese Plagen der Menschheit sind sehr anschaulich und lebendig vergegenwärtigt. Sin brauner, wüthend einherstürmender Krieger vertritt den Krieg, brennende Häuser auf einem Berg stellen die FeuerS- n o f h dar; ein alles mit sich fortreißender Wildbach

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

Pagina 69 di 268

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ist die Anbetung des Kindes durch die Hirten dargestellt. Die Kirche hat außerdem drei Barockaltäre. Auch in Ober- abfaltern ist die Kirche zum hl. Andreas, welche 1441 geweiht, 1765 jedoch erneuert und erweitert worden ist, mit Fresken des 18. Jahrhunderts, und zwar mit recht guten, geschmückt; Kappen und Zwickel

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

Pagina 228 di 268

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aber einfacher durchgeführt. Der rechtseitige enthalt em ziemlich gutes Bild der Rater dolorosa, der am Ende des linken Seitenschiffes ein ebenfalls gutes Bild der Marter des hl. Andreas. Beide Gemälde dürften vom Anfang des 17. Jahrhunderts sein. 5. Hochaltar. Derselbe ist trmmphbogenartig mit besonderer Pracht ausgeführt. Vier vortretende Säulen, oben cannelliert, am unteren Drittel mit vergoldeten Relieformmentm von Ranken und naturfarbenen Putten, tragen das reich verkröpste Gebälk

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

Pagina 85 di 268

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sind. Außerdem sind auch hier an jeder Seite je zwei Heiligenstatuen in Rischen aufgestellt, links der St. Johannes Ev. und Petrus, rechts St. Jakob und Andreas. Die Rückwand des Chores ist durch eine perspec- tivische Architekturmalerei auf Pappendeckel, nach Art einer Theaterdeeoration provisorisch verdeckt.

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1891

¬Die¬ Brixner Malerschulen des XV. und XVI. Jahrhunderts und ihr Verhältnis zu Michael Pacher

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Alphabetische Verzeichnisse. I. Künstlerverzeichnis. Ai ch er S. 14, 16. Altdorfer, Hans 8. 75, 114. Arzt (Artzter) Georg', Maler von Bozen (1517) S. 126. B 0 seh, Hieronymus van Aeken S. 69. Eyck, Jan van 8. 40. Funk, J. (Maler des 18. J.) 8. 78. Geifner (?) 8. 132. Griinwald, Matthäus 8. 114. Haller, Andreas, Maler zu Brixen, 16. Jahrh. 8. 98 bis 112, 114, 115, 132, 133. Haller, Wolfgang, Maler des 16. Jahrh. 8. 132. Hans v. J u d e n b u r g (Flügel altar, Bozner Pfarrk.) Seite

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in dunkelblauem Mantel, violettem Kleid und weissem Kopftuch, der heilige Augustin in carmoisinrotlier Dalmatica. Der Goldgrund zeigt brocatartig eingepresste Muster. Aus der Neustift-Brixner Schule gieng endlich auch Andreas Haller hervor, der einzige Künstler der selben, von dem wir ein mit seinem vollen Namen be zeichn etes Werk noch besitzen, welches die Grundlage bildet zur Erforschung seiner übrigen Arbeiten oder min destens der Arbeiten aus der Werkstatt, der er angehörte, falls er nicht deren Haupt

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1894

Wanderungen und Kunststudien in Tirol : erstes Bändchen

Pagina 247 di 268

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— 242 München, Nationmus. Flügelaltar. 146. — Silbergeräthe 18. I. 464. Ratz, Psarrk. S. 22 . Neustift, Kloster bei Brixen. S. 10—20. — Stiftskirche, bei Brixen. S. 13—17. — Bibliothek, 18—20. — Knabenschule, (Bau 15, I.) 31 —13. — Michaelscapelle, (12—15. I.) 10, 11. Fresken, ibid. Niederdorf, Pfarrkirche, 18. I. 39—96. — Fresken v. Alt- mutter, 93 . — Spitalkirche, 17. Jahrh. (Gem. von Renzler). 96. Oberabfaltern, Kirche zum h. Andreas, (IS—iS. I.) 63. — Fresken, 18. I. bto. Barockkanzel

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ein fünfter Apostel, dem Beschauer den Rücken zuwendend, von dessen Gesicht nur verkürzte Theile sichtbar sind. Er erhebt jammernd die Hände, Es dürfte Johannes sein. Auf der rechten Seite der Madonna (links vom Be schauer) sieht man ihrem Kopfe zunächst wieder eine Gruppe von zwei Aposteln, welche zusammen in ein Buch blicken, während neben ihnen in Profil der edle greise Kopf des Andreas, resignirt die Augen senkend, zu sehen ist Ganz vorn sieht man im Dunkel des Vordergrundes die mächtige Gestalt

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einer fast identisch bewegten Maria, auf zwei grossen Altarflügeln im Ferdinandeum. 1 ) Noch weniger stichhaltig ist es, wenn Dahlke und Andere auch den Altar in der Pfarrkirche von Weissen- baeh bei Täufers dem Michael Pacher zuschreiben 2 ), was schon ausser lieh durch dessen Datum 1516 widerlegt wird. Im Schrein sowie auf den Innenseiten der Flügel finden sich Schnitzfiguren und zwar in Erstereni die heiligen Andreas, Jacob und Georg hinter denen ein Engelchen einen Vor hang emporhält

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