eine Kuh unpäßlich war, bevor die Krankheit nicht faustdick vor jedermann lag. Jetzt kan? der Franz alle Bittfüruns, gab der einen Kuh ein Tranks, der andern eine Ein reibung, und gut, so gut wie nie, ist der Stall durch den Winter gekommen. Einmal noch gab's eine Sache, die zu vermelden ist. Kommt eines Tages ein Metzger auf den Hof und nimmt sechs nüchterne Kälber mit. Verwundert schaut der Tiroler da auf. „Was machen €>* denn damit?' fragt er. „Die werden geschlachtet'st belehrt
ihn der Schlachter. „Zum 'Fürnarrenhalten suchen S' Ihnen andere Leut, möcht ich raten', droht der Franz. Nachmittags kam aber der Baron in den Stall und da erfuhr der Tiroler demi, daß er nicht zum Narren gehalten worden. „Ja, üm Gottes willen, gibt's denn solche Schwein, die nüchterne Kälber essen?' fragt er ganz konsterniert. „Nit der ärmste Bauer tat das bei uns, so lang noch ein Mittel ist.' Schließlich erbittet er sich die Erlaubnis, einige Kälber aufziehen zu dürfen. Nur bei der Mutter nicht trinken
lassen darf er sie. Das ist er auch- zufrieden, obwohl er es eigentlich nicht recht begreift. Es sängt also bald ein Haferschleimkochen an, daß die Leut im Hof sich gar nicht mehr auskennen. Und richtig, mit Leinsamenabguß, Haferschleim Und Magermilch bringt der Tiroler in diesem Winter Wer vierzig Kälber groß. Dabei hat er sich noch mehrere Frauen zu dem Geschäft abgerichtet. Zehn Tage lang erhielten seine Kälber die Mutter-
