Gesammelte Werke ; Bd. 1
auch alle im Wirtshaus, in der getäfelten, rauchigen Stube, am breiten, eichenen Tisch beim süffigen Rotwein. Von Zeit zu Zeit werden im dicken Tabaksqualm für Augenblicke rote, gesundheitstrotzende Köpfe sichtbar. Einer davon gehört dem Oberknecht Hannes, einer daneben, so rot wie Zinnober, seiner Herz-Susi, Qberdirn auf dem Breitenhof, die heute, am weißen Sonntag, nach altem Brauch von ihm mit Wein und Braten traktiert wird. Lustige Reden flogen, hin und her, launige Einfälle spukten an allen Ecken. Zwischendrein
gutmütiger Spott und wein seliges Lachen. Einer war am Tisch, dem saß ein richtiger Schalk hinterm Ohr. Sie hießen ihn den Müller-Maler. Der junge Bursche saß neben dem Hannes und sprudelte förm lich über von Humor und derbem Bauernwitz. Bald zog er die Weibsleute durch die Hechel, bald versetzte er wieder einem von den Burschen eins, und während sie noch alle über den eben ausgespielten Trumpf lachten, bearbeitete der spaßhafte Müller-Maler schon wieder den dicken Wirt und seinen sauren Wein