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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 463 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
Paula zu) Frau Ritter, das ganze Vorzimmer riecht nach frischen Veigerln! RITTER Ja, wer denn, was denn? So geben Sie doch »endlich die Karte her! (Nimmt ihr die Karte aus der Hand und besieht sie. Ganz verblüfft) Was? (Sieht noch einmal zu) Die Hochwart? FRAU BANNERT (bei dem Wort gleich den andern am Tisch, ganz erregt. Springt auf Ritter zu und reißt ihm die Karte aus der Hand) Was sagst du? (Besieht die Karte und eilt damit auf den Tisch zu) Wirklich,, da , schaut.. Nein, so was ! RITTER

(schroff) Lisi, sagen Sie, ich bin nicht zu Hause!: LISI (starrt ihn als Aber Herr Ritter! FRAU BANNERT Berti, bist du närrisch? RITTER (heftig) Ich kenn sie nicht und will sie jetzt nicht mehr kennenlernen. Ja, vor kurzem wär das noch was gewesen, so eine Bekanntschaft, Aber jetzt halte ich ganz: wo anders. Ich hab unter alles, was Theater heißt, einen Strich gemacht! MAX (stößt Moritz an) Der Buchhalter! LISI (auf Paula zu) Frau Ritter, die kann man doch nicht so abblitzen lassen ! PAULA (kurz

, feindlich) Wenn er sie nit sehen will, soll sie wieder gehn, I reiß mich am wenigsten drum! FRAU BANNERT (heftig) Frau Ritter, das verstehn Sie nicht. (Zu Lisi) Lisi, sofort herein mit ihr, auf meine Verant wortung! (Lisi eilig ab.) RITTER Macht, was ihr wollt, ich bin nicht zu Hause! (Geht Tür links ab, die er hinter sich heftig zuwirft.) LISI (öffnet dem Besuch mit einem tiefen Knix die Ein- gangstür, die sie dann wieder von außen schließt), STELLA HOCHWART (anfangs Vierzig, vornehme, glän zende

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 466 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
WAONER Sehr verbunden! RITTER Das ist unsere Frau Bannert! STELLA HOCHWART Was für ein Fàch? RITTER Die Hero war ihre beste Rolle. Die hast du ihr gestern tot gemacht. Sie hat noch ganz verweinte Augen! STELLA HOCH WART Oh, das tut mir leid! RITTER (auf Max. und Moritz deutend) Das sind die zwei bösen Buben, Welcher der Max und welcher der Moritz ist, das weiß man nie; ist auch:.-ganz egal: és sind beide ganz minderwertige Burschen! (Alle lachen.) Lotte, ich weiß nicht, darf man dir zumuten

, dich zu ans zu setzen? STELLA HOCHWART Aber sehr gern! (Nimmt am Tisch Platz.) ■ . . - RITTER (setzt sich neben sie) Ich seh, du bist noch die alte, gemütliche Lotte geblieben! STELLA HOCHWART (sieht auf die Uhr) Ich hab leider nur ganz wenig Zeit, muß gleich auf die Bahn! RITTER Natürlich, selbstverständlich. Die großen Kanonen sind immer auf Reisen! Rauchst du? (Bietet ihr. an.) STELLA HOCHWART Danke, ich hab schon ! A Zündet sich eine von ihren Zigaretten an) Ich trink sogar einen Schnaps

, wenn du erlaubst! RITTER (stellt ihr ein frisches Glas hin und schenkt ein. Erstaunt) Kinder, was sagt ihr? Die ist ja ein ganz ein facher, natürlicher Mensch! WAGNER Darum hat es ja auch die Frau Hoch wart zu etwas gebracht! STELLA HOCHWART (trinkt und raucht) Adalbert, du gehst vom Theater weg, hör ich? RITTER (etwas gereizt) Ja, ich bin so frei ! Ich weiß mir was Besseres: ich werde nämlich Buchhalter! STELLA HOCHWART (belustigt) Ach was. Auf der Aka demie warst du immer unter den ersten. Erinnerst

du dich noch an deine Rede bei einer Zeugnis Verteilung : Ritter heiß

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 451 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
über meinen Erfolg brauchst du nicht zu sprechen: dein Kranz spricht laut genug! PAULA (fährt auf) Mein Kranz? Was für ein Kranz? RITTER (deutet nach dem Lorbeerkranz auf dem Haken) Ist der nicht von dir? WAGNER (rasch einen Augenblick, über die Zeitung hinweg sehend, vor sich hin) Aber, Berti; der ist ja von dir! PAULA (von ihrem Sitz auf. Zornig) Von mir? Ein Kranz, für dich? Du Teufel! (Sinkt schwer auf den Sitz zurück.) RITTER (rat lös ihre Hände fassend) Ja, was ist denn ge schehen? PAULA

(reißt ihre Hände aus den seinen) Ruht mich nicht an! RITTER (greift sich verzweifelt an den Kopf) Ich werd ein Narr ! (Bemerkt Wagner, Auf ihn zu) Wagner, wie war ich? WAGNER (über die Zeitung weg ihn fixierend) Was sagt dir dein Gefühl? RITTER Über sich selber weiß man ja nie Bescheid. Es war auf jeden Fall sehr lebendig, aus dem Vollen heraus! WAGNER (sieht ihn m und wendet sich wieder der Zeitung zu) Dann ist s ja gut! RITTER (schreiend) In Dreiteufelsnamen, kann man denn von niemand ein einziges

Wörtchen erfahren? KELLNER (taucht einen Augenblick auf) Herr Ritter, außer dem Glas Wasser sonst noch etwas gefällig? RITTER (fährt sich an den Halskragen) Nein! Ich hab genug bis daher ! (Starrt dem abgehenden Kellner nach) Was schaut mich der Kerl so erbärmlich mitleidig an? (Angst voll) Vielleicht hat er draußen bei den Gästen etwas auf geschnappt! (Geht zur Tür rechts hin und späht durch die Fenstemng in den Restaurationsraum, . Dann wieder auf Paula zu. Hilfslos) Es hat mich so furchtbar

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 492 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
WAGNER (erhebt sich und klopft ihm auf die Schulter) Berti, sei ein Mann, Du mußt und wirst es durchstehn ! RITTER (steht in Gedanken. Dann, als klinge ihm das Wort erst nach) Ausverkauft? WAGNER Keine Karte mehr zu haben. Und zweihundert Leute balgen sich schon jetzt vor dem Eingang, (sieht auf seine Uhr) anderthalb Stunden vor Beginn der Vor stellung! RITTER (steht nachdenklich. Dann) Außerdem bin ich auch schon bald zu alt für den Hamlet! WAGNER jetzt mit dem hör mir aber auf! RITTER

(achselzuckend) Leute, die sich darauf verstehn, behaupten allerdings... WAGNER Fabelhaft, wie Dreißig! (Klopft ihm auf die Schul ter) Berti, paß auf: heut wirst was erleben. Da war die ganze Hochwart ein Schmarrn dagegen! (Nach einem Blick durch das Fenster) Schau nur gefälligst da hinunter; der Haufen Menschen vor dem Haustor! RITTER Was wollen denn die? WAGNER Na, dich wollen sie: den kinderlosen Vater! RITTER (stellt sich auf die Zehenspitzen und schielt ver stohlen hinunter. Dann etwas gehoben

vom Fenster zurück- tretend) So ganz mausetot, wie sie gemeint hat, ist man also doch noch nicht ! WAGNER (sieht auf die Uhr) Also, Berti, was ist? Ich muß wieder fort! RITTER (nachdenklich) Den Standpunkt vom Direktor seh ich ja ein: der Mann hat acht Kinder, die wollen essen! WAGNER (froh) Na also, siehst du : Kinder sind halt immer ein guter Vorspann. Und der Direktor schickt dir auch einen Wagen, damit du von den Leuten nicht zu viel belästigt wirst! (Macht sich gehbereit.) RITTER (bitter auflachend

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 465 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
stetter! (Mit elftem scheelen Blick nach ihr durch die Eingangstär abgehend) Und die Polizei sagt da nix? STELLA HOCHWART (burschikos ungezwungen zu Ritter, der im Türrahmen aufgetaucht ist und dort stehend nach ihr starrt) Servus, Ritter. Komm nur näher! RITTER (ist nähergekommen und starrt sie wie eine dem Grabe Entstiegene an) Nein, so was: die Lohn stetter Lotte von damals, aus der Dachkammer nebenan! STELLA HOCHWART (mustert ihn) Dein Gesieht ist mar kanter geworden. Durchgearbeitet

! RITTER (erfängt sich. Nebenhin) Ja, ja, durchgearbeitet. Gut gesagt. (Starrt sie an) Aber du siehst fabelhaft aus! {Zu den andern am Tisch, die sie alle unverwandt anstarren) Sie ist nur um ein Jahr jünger als ich. (Nebenhin) Jaja., Ruhm erhält jung ; alte Geschichte ! STELLA HOCHWART Na-, warst du immer gesund? RITTER (verbeugt sich ironisch) Sehr gütig. (Dann) ja, so ziemlich, von kleinen Verstimmungen natürlich abgesehen! STELLA HOCHWART Und was machst du sonst immer? RITTER (lacht gezwungen

sehr f eine Sachen gesagt ! RITTER Der sagt einem nur feine Sachen: wenn er sich einmal zufällig in die Zunge beißt, dann stirbt er sicher an Blutvergiftung. Das prophezeie ich ihm immer! STELLA HOCHWÄRT Nein, nein, ich mein s ganz im Ernst !

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 497 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
(Bedeckt das Gesicht mit den Händen. Schluchzend vor ihm. auf die Knie) Berti, i hab dir was Schreckliches angetan L RITTER Paula, steh auf! Ich bin kein Freund von solchen Aufmachungen! PAULA (erhebt sich und wird erst jetzt die vielen Blumen ge wahr. Verwundert) Da gibt s aber Blumen! RITTER Naja, die Leute wollen mir ein bißchen Trost geben! LISI (kommt mit Ritters Überrock und Hut ins Zimmer) Herr Ritter, es ist Zeit ins Theater. Der Wagen ist schon da! RITTER (kurz) Ist gut! LISI (legt Hut

und Überrock auf einen Stuhl) Eine Masse Leut stehn unten! (Wieder ab,) PAULA (starrt ihn mit aufgerissenen Augen an. Vor sich hin) Leut,: Leut Ì (Dann heiser) Spielst du heut? RITTER'(erhebt sich schwer von seinem Sitz) Laß mich nur heute in der Stimmung den Hamlet hinlegen : wenn d a nicht etwas Großes herauskommt, dann hab ich anstatt Blut immer nur Sägspäne in den Adern gehabt ! PAULA (starrt ihn unverwandt an) Du spielst heut? RITTER (nachdenklich vor sich hin) Vielleicht mußte

das alles über mich kommen. Der große Schmerz, der einen hinaufreißt! (Ist währenddem zum Spiegel getreten, nimmt aus einer kleinen Lade Kamm und Haarbürste und beginnt sich das Haar zu ordnen.) PAULA (heiser) Berti, spiel nur gut, hörst? RITTER (ärgerlich mit dem Fuß aufstampfend) Zum Teufel, jetzt hör schon endlich auf! (Wendet sich wieder der Toi lette zu) Wenn es noch ein richtiges Kind war, sichtbar und greifbar. Erinner dich nur an den sehr guten Vergleich, den der Richter gemacht hat: vom Lehnstuhlholz

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 488 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
RITTER (scheinbar teilnahmslos für die ganze Umgebung, steht, mit den Händen, in. den Hosentaschen, abseits und starrt auf einen Revolver, der vor ihm auf dem Tisch liegt. Nimmt ihn auf, besieht ihn und legt ihn wieder hin.) Ein Fingerdruckj und aus ! LISI (froh ordnend) Im Vorzimmer steht noch ein Lorbeer baum, größer als ich; vom Herrn Oberbergrat. (Da Ritter keine Notiz nimmt, mit Teilnahme nach ihm sehend) Der Arme. Er ist ganz zusammengeprackt ! (Besieht im Ordnen die an den Blumengewinden

angebrachten Visitenkarten und Inschriften. Bewegt lesend) „Dem kinderlosen Vater,' (Eine andere Inschrift besehend) „O Vaterherz, was mußt du leiden.' (Wischt sich gerührt über die Augen. Es läutet an der Wohnungstür.) RITTER (da Lisi das Läuten überhört, aus seiner Betäubung aufschreckend) Hören Sie nicht läuten? LISI (geschäftig abgehend) Gott, ist das heut ein Fest! RITTER (da das Telephon auf dem Schreibtisch läutet, hebt ab und meldet sich. Tonlos) Ritter. (Horcht auf den Gegen ruf, dann, dumpf

und die Abendzeitung. (Legt alles auf den Tisch neben den Revolver hin. Im. Abgehen besorgt nach Ritter sehend) Ich hab so eine Angst ! RITTER (sieht sich verstohlen um, ob er allein sei, greift dann rasch nach der Zeitung, die er in großer Hast entfaltet.

7
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 457 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
PAULA Der Jarisch verkauft s, hat er gsagt. Er ist ein alter Junggsell, der niemanden hat und da zieht er zu seiner Schwester, Am liebsten hätt i gleich Angeld geben! RITTER Aber Kind, warum hast du es nicht getan? PAULA Aber du mußt s ja doch zuerst sehen, nit? Morgen schaun wir s uns an. Ein Meines Gartl ist auch dabei! RITTER (schwärmerisch) Ein kleines Gärt dien vor dem Haus, mit Blumen vor den Fenstern. (Zieht Paula za sich nieder) Und ein hübsches braves, ganz einfaches. Weib

, wie du. ~(Küft sie) Und viele Kinder! , PAULA (macht sich mit einem Bück auf den Tisch verschämt los) Aber geh. Von so was redt man doch nitl (Geht durch die Eingangstär ab.) RITTER (wirft Kranzstücke ins Feuer). WAGNER (erhebt sich und klopft an das Glas) Liebe Kollegen: einem dunkeln, unerforschlichen Schicksal beliebt es, unsern lieben Freund und Kollegein Berti aus dem Jammertal der Kunst in , das bessere jenseits eines klein bürgerlichen Lebens abzuberufen. (Räuspert sich und besieht seine Fingernägel

. Nimmt dann einen Anlauf und redet sich in Begeisterimg hinein) Unser lieber Freund Berti war in bezug auf Kunst immer, was main so sagt. Und besonders dem Publikum gegenüber war er stets und immerdar be strebt, um jeden Preis und in jeder Lage, mit Hint ansetzung von allem und jedem, ich kann nicht anders sagen, und das muß wahr sein: (seine Rede beendend) na, Berti, Prost! (Sie stoßen, alle mit Ritter, der auf den. Tisch zukommt, an.) RITTER (halb scherzend) Prost, Hundeschnauze. Mich machst

du nicht mehr irr! STRUBA (stößt mit Ritter an) Es leben die Toten! RITTER (zu Frau Borniert, die fortwährend teilnahmslos da sitzt) Na, Nolly, was ist denn dir heut über die Leber gelaufen?

8
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 480 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
PAULA „Das wird ein Aufsehen gebn in der ganzen Stadt', hat er gschrien, wie er bei der Tür aus ist ! RITTER (sieht mit einem vorwurfsvollen Blick Paula an) Paula, wenn du in dem Augenblick so gut bei Sinnen warst, daß du dir das gemerkt hast, dann ists ja gut. (Schmerz lich lächelnd) Ich für mein Teil weiß wahrhaftig nicht, was ich damals gesagt oder'getan habe. Aber es mag immerhin sein, daß sich in meinem Unterbewußtsein die sehr be greifliche Furcht vor einem öffentlichen Skandal geregt

hat! RICHTER Aber, Herr Ritter, Sie haben ja den Skandal durch Ihr Verhalten direkt provoziert. Haben die ganze Nachbarschaft alarmiert und Ihren Schmerz vor allen Leuten laut ausgerufen'! PAULA (heftig) Ja, er mueß alleweil Leut um sich haben; da geht er auf, wie ein Hef elteig ! RICHTER (fährt sie an.) Schweigen Sie! RITTER (flehend) Bitte, Herr Richter, nicht so hart mit meiner Frau. Sie ist ja so arm! (Bewegung im. Publikum.) WAGNER (in der ersten Reihe, vor sich hin) Berti, sehr gut! RICHTER Fahren

Sie fort, Herr Ritter! RITTER (achselzuckend) Wie gesagt, ich weiß nicht, was ich damals in meiner Verzweiflung gemacht habe. Jeden falls das Allerdümmste. Ich war ja ganz und gar aus den Angeln gerissen. (Mit erlöschender Stimme) Herr Richter, das Kind war mein allerletzter Hoffnungsanker. (Sich selbst abwinkend) Doch das ist meine allerprivateste Sache und gehört nicht da her. (Hält sich mühsam an der Stuhllehne aufrecht. Leise) Darf ich um einen Schluck Wasser bitten? (Nimmt einen Schluck Wasser

, das ihm vom Gerichtsdiener gereicht wird.) RICHTER (etwas milder zu Ritter) Wollen Sie sich setzen? RITTER Nein, danke. Es geht schon vorüber! RICHTER Auf keinen Fall haben Sie damals auch nur im

9
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 495 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
sich mühsam aufrecht. Wischt sich den Schweiß von der Stirn) Eltern hast du keine mehr? GÄRTNERBURSCH Nie ghabt. Nur eine alte Pflegfrau, ein richtigs Mistvieh. Mehr Schlag als Essen und guets Wort! keins ! RITTER (sinkt erschüttert auf einen Stuhl) Dein Schicksal rührt mich ! GÄRTNERBURSCH Ja, wenn die andern so wären, wie Sie! (Steht einen Augenblick wie nachdenklich, dann sich zum Gehen wendend) Leben Sie wohl ! (Will ab.) RITTER (vom Sessel aufspringend, verzweifelt schreiend) Tod

und Teufel, ja Menschenskind, wo willst du hin? Ver kommen in der Welt? (Reißt dem, verblüfften Burschen den Rucksack von den Schultern, Nimmt ihm Stock und Mütze aus der Hand und wirft alles auf den Tisch) Nein, ich laß dich nicht fort. GÄRTNERBURSCH ( starrt ihn verdutzt an ) Aber, Herr Ritter! RITTER (linkisch auf ihn zu. Verlegen) Na, du elternloser Junge. Du, was? (Stößt ihn unter verlegenem Lachen täppisch in die Flanke) Sag mir einmal: Vater! GÄRTNERBURSCH (schlägt ein Gelächter an) Da müßt

doch eine Kuh lachen! RITTER (setzt sich und faßt seine Hände) Na also, sags doch! GÄRTNERBURSCH (wird ernst) Vater! (Dann nachdenklich vor sich hin) So ein Vater, das war nit dumm, (Zu ihm auf sehend) Die Leut erzählen alle: halb zu Tod haben Sie Ihnen kränkt. Und war noch gar nit auf der Welt! RITTER (läßt nachdenklich die Hände des Jungen los, erhebt sich und tritt abseits . Sich an den Kopf greifend, vor sich hin) Und jetzt kam mir plötzlich so ein Riesenbengel ins Haus geschneit. (Wischt

11
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 486 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
RITTER (unwillig) Aber ich wein doch nicht! (Wischt sich rasch verstohlen, mit eitlem Finger am Augenwinkel.) PAULA (gegen ihn vor) Das kannst nit fortlügen: da rollen dir ja die Tropfen über die Wangen. Und Zwiebel hast ja kein bei dier, oder wohl? Also muß es doch wahr sein. (Dann in zorniger Genugtuung vor ihm ausbrechend) Hat s dich jetzt auch eimal, Berti? Gelt, jetzt weißt auch eimal, wie das ist, wenn einem wirklich was weh tut. (Unwillkür lich von Mitleid gepackt, nach seiner Hand

fassend) Berti! (Dann zerrissen zum Richter vor) Herr Richter, jetz hat er mich auch schon wieder. (Verzweifelt sich an die Schläfen fassend) I weiß nix mehr, ich bin ganz auseinander. Ich wirbl nur mehr so in der Luft um, wie ein Fetzen Papier! (Flehend an den Gerichtstisch von Herr Richter, bitt, sperren Sie mich ein, daß i nur endlich eimal loskomm von ihm! I muß wieder festen Bodn kriegen, sonst schnapp i noch über! (Sinkt auf die Bank hin.) RICHTER Herr Ritter, Sie können nach Hause gehen! RITTER

(schaut hilflos und wirr um sich) Nach Hause? Und meine Frau? Und mein... ich habe kein Zuhause! (Grope Bewegung und unterdrücktes Schluchzen im Publi kum.) RICHTER (teilnehmend) Herr Ritter, fassen Sie sich. Be ruhigen Sie sich! RITTER (sieht einen Augenblick wie verloren, dann mit einem gewaltsamen Ruck nach seinem Hut greifend) Ja, ja, beruhigen! (Geht ab. Tiefe Bewegung im Publikum.) PAULA (ruft ihm angstvoll nach) Berti, Berti! WAGNER (da Ritter im Abgehen an ihm vorüberkommt) Bravo, Berti

13
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 484 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
PAULA (zerwühlt) Aha, hab ich s nit gsagt, Herr Richter : er hat euch im Handumdrahn alle zsamm in der Tasche! (Gegen das Publikum) Alle, wie sie da sitzen der Reihe nach. Und den Herrn Richter damit. (Heftig gegen Ritter) Aber mich kriegst nimmer. Mich nimmer! RITTER (erhebt sich. Milde) Paula, was hab icli dir Böses getan? Sag mirs hier vor allen Leuten ins Gesicht! PAULA (höhnend) Ja, die Leuf, die Leut, die Lent ! RICHTER Sagen Sie, wenn Sie etwas wissen! PAULA (aufg e wühlt

an den Gerichtstisch vor) Herr Richter, der nimmt Ihnen das Herz aus dem Leib und wirft s in die Luft und fangt s wieder auf, Und schmeißt s auf den Boden und tretet drauf um, und dann setzt ers Ihnen wieder ein, als wenn nie was geschehen war! RICHTER (winkt ab) Mit einem Wort, Sie wissen nichts. (Dann) Herr Ritter, Sie können gleich gehn, nur sagen Sie mir jetzt ehrlich als Mann zu Mann: haben Sie wirklich auch nur eine Sekunde ernstlich geglaubt, daß Ihre Frau Ihnen die Schwangerschaft nur vorgetäuscht

hat? RITTER (sehr entschieden) Nicht den Bruchteil einer Sekunde. (Deutet auf sein schwarzes Band) Trag ich denn nicht den Trauerflor um den Ärmel? RICHTER (zornig auf den Tisch schlagend) Das ist aber doch eine ganz impertinente Komödie, die Sie dem Gericht hier vorzuspielen wagen! RITTER (tritt vor) Herr Richter: soll ich hier, vor allen Leuten die Ehre meiner Frau preisgeben? Ich bin kein Lump, Herr Richter! (StarkeBeifallsäußerung im Publikum.) WAGNER (in der ersten Reihe vor sich hin) Bravo, Berti

, das hat eingeschlagen! RITTER (sieht wie befremdet abwechselnd nach Publikum und. Richter) ja, ich weiß nicht, Herr Richter, ist hier ein Theater? RICHTER (gegen die Zuhörer) Noch eine Äußerung, und ich lasse den Saal räumen!

15
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 491 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
MORITZ (mit einem verstohlenen Blick nach Ritter) Daß nur kein Unrechter abgeholt wird! WAGNER (nebenhin) Mir ist jeder recht! MAX (mit einem Blick auf die Flasche) Da trink ich aber auch mit: will auch einmal Bilder sehen! MORI TZ ( warn end ) Aber keine Frauenzimmer! STRUB A ( von Max und Moritz rechts abgeführt, stöhnend) Och,. Kinder! WAGNER (dreht das elektrische Licht auf, sieht sich im Zimmer um und klopft Ritter, der apathisch dasitzt, auf die Schulter) Na, Berti: großartiges Debüt

heute, was? Auf der Straße stehn die Leute beisammen, (betonend-) jawohl, die Leute, die Leute, und lesen einander die Zeitung vor! RITTER (winkt, ohne aufzusehen, mit einer Handbewegung ab) Ach Gott! WAGNER Aber genau wie die große Stella. Wenn sie einmal oben sind, dann machen sie alle: (mit einer ent sprechenden Ii and be we gütig ) ach Gott! (Zündet sich eine Zigarette an und setzt sich neben Ritter, der nicht aufsieht, an den Tisch. Nimmt wie von ungefähr den Revolver zar Hand und untersucht

unauffällig die Trommel auf Patronen, Legt dann den Revolver beruhigt, leise in sich hineinschmun zelnd, wieder auf den Tisch) Und dazu noch heut dein aller letztes Auftreten als Hamlet, Vor dem endgültigen Abgang! RITTER (springt wütend auf) Wenn du mir jetzt auch noch damit kommst! WAGNER (trocken) Ich weiß. War eben beim Direktor, wie du ihn eingeschweint hast. Er liegt krank im Bett, sonst war er selber gekommen. So schickt er mich! (Streift die Zigarette an der Aschenschale ab) Der Mann hat eine ganz

miserable Saison, hinter sich und möchte noch zum Schluß einmal ein ausverkauftes Haussehen, Begreif lieh,.nicht wahr? RITTER (schreiend) Unsereins ist ja schließlich auch noch ein Fetzen Mensch, oder nicht?

16
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/KSG_2/KSG_2_456_object_3826061.png
Pagina 456 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
S trub a, Wagner, Frau B anner t, Max und Moritz sitzen mit ge machten Leichenbittermienen um den Tisch herum, essen beinahe feierlich von den aufgelegten Brötchen und trinken Schnaps dazu. Sie folgen immer wieder mit den Augen Ritter f der von den Wänden dürre Lorbeerkränze mit verblaßten Schleifen abnimmt und um den Ofen herum lehnt, in dem ein Feuer brennt. RITTER (geht an den Schreibtisch, da das Telephon läutet, hebt ab und meldet sich kurz und gemessen) Ritter. (Horcht

, dann) Selbst, ja! (Horcht auf den Sprecher, dann) Ja, das stimmt. In drei Wochen haben wir Palmsonntag und damit ist die Saison zu Ende. Ich verabschiede mich mit dem Hamlet und dann ist bei mir endgültig Schluß. (Horcht auf die Gegen rede, dann überlegen lächelnd) Sie glauben das nicht? Es ist aber doch so. Ich besuche bereits einen Buchhaltungskurs! MORITZ (kichernd herausplatzend) Du, Max, das ist lustig: der Romeo in Schreibärmeln! WAGNER (verweist ihn mit gemachtem Ernst zur Ruhe) St! RITTER (horcht ins Telephon

, dann) O nein, im Gegenteil. (Mit Pathos) Ich bin restlos glücklich! (Hängt ein, geht auf den Ofen zu, setzt sich auf einen in der Nähe befind lichen Stuhl, nimmt von einem Kranz die Schleife ab, die er sorgfältig zusammenrollt, zerreißt den Kranz und schiebt die Stücke in den Ofen. Sieht nachdenklich in die Flammen.) PAULA (kommt mit zwei frischen -Flaschen Schnaps, die sie auf den Tisch stellt). MAX (feierlich trinkend) Frau Ritter, der Schnaps ist sehr gut, aber zu schwach für den Struba! MORITZ Er sieht

keine Bilder! STRUBA (in sich hineinknurrend) Gackert nicht. Sonst rupf ich euch und schmeiß euch auf den Mist. Zum Fressen seid ihr ja nicht, ihr zwei zähen Kapauner! RITTER (da Paula wieder wortlos abgehen will) . Paula, komm her! (Zieht die Herankommende zärtlich an der Hand zu seinem Sessel heran und sieht sie schwärmerisch an) Bekommen wir das Häuschen?

17
Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 461 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
(Gegen Max und Moritz) Ihr Lausbuben wißt nicht, was gut ist! (Trinkt aus) Kellner, Kümmel, Immer Kümmel! MORITZ (nimmt sein Taschentuch als Hangerl um) Bitte sehr, bitte gleich! / Schenkt■ ihm ein) Bilder, Bilder! RITTER (Paula, die durch die Eingangstiir kommt, zum Rahmenspruch hinführend) Da, Raula: lies das mit Andacht! PAULA (liest, dann nachdenklich) Ja, das ist. ganz ein nettes Versi! (Er will sie langsam zu sich heranziehen und küssen. Sie wehrt sich plötzlich) Laß

mich \ (Da er sie .verdutzt anstarrt) Vielleicht lernst wieder was ein an mir! (Da er sich gekränkt abwendet) Berti, nimm rnir s ,nit übel, aber i bin oft ganz kopfscheu! (Versöhnt ihn mit einem Kuß.) RITTER Dummes Kind, jetzt geht erst unser Leben an. (Dornt) Jetzt komm aber auch einmal ein bißchen zum Tisch hin, ja? Du bist doch die Hausfrau! PAULA (sträubt, sich) Geh, laß mich. Du weißt, das sein nit meine Leut! RITTER Aber nur auf ein paar Minuten. Es ist ja heute das letztem al. Dann siehst du keinen ; mehr

mit Paula zu den andern, an den Tisch.) FRAU BANNERT Frau Ritter, ich beneide Sie: so ein kleines, eigenes Häuschen, einen Marni, der Sie gern hat und Sie ihn; ich wüßt mir nichts Schöneres! (Fährt sich mit dem Taschentuch gerührt an die Äugen,) : MORITZ (mit einem Seitenblick nach ihr } nebenhin) Geh, geh, tu nicht so! RITTER (legt den Arm um Paula). Ja, schön werden wir s haben, was, Paula? Ich ein einfacher Buchhalter, hab meine regelmäßigen Stunden. Dann komm ich nach Hause, ganz pünktlich

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 474 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
RITTER (starrt sie mit aufgerissenen Aligeri an) Lebt es noch? STELLA HOGHWART Ich bin nicht ganz zufällig in das Nest hier zu einem Gastspiel gekommen: ich wollte einmal den Burschen sehen, der von mir nichts weiß und ich nichts von ihm. Und wie er dann heut vor mir gestanden ist, es war eine große Enttäuschung! RITTER Hast du ihm gesagt, daß du seine Mutter bist? STELLA HOCHWART Nein, Ich habe gar nichts gefühlt. Nur ein fremder, schmutziger Bengel von einem Gärtner burschen

ist vor mir gestanden und hat mich dumm an geglotzt. Ich hafe ihm schnell eine Banknote in seine klobige Hand gedrückt und bin wieder rasch davongefahren! RITTER Auch eine Mutter! STELLA HOCHWART (achselzuckend ihren Mantel um nehmend, wobei er ihr behilflich ist) Ich kann nichts mehr lieben-.- Nur die Sehnsucht nach Liebe hab ich. (Deutet nach dem Rahmens prue h) Adalbert, das ist Glück! (Geht auf Struba in der Ecke zu, Nimmt aus ihrem Täschchen zwei Banknoten und legt sie ihm auf das Tischchen) Hier zwei

Hundertschillingscheine, (Da Struba empört aufführen will, beisetzend) Ein kleiner Beitrag zu einem Grabstein für Ihren toten Bruder! (Winkt Ritter und den anderen beim Fenster, die sich nach ihr umgesehen haben, mit lässiger Handbewe gung einen Abschiedsgmß zu und rauscht zur Tür hinaus.) RITTER (sie nachäffend, nach dem Rahmenspruch deutend und gegen die Tür schreiend, hinter der sie verschwunden ist) Ja, da ist Glück, da ist Glück. (Aufgewühlt) So reden sie alle, wenn sie einmal oben sind! (Eilt zu den -anderen .ans Fenster

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Libri
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Pagina 462 di 674
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: 690 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Bühnenwerke
Segnatura: 10.947/2 ; II 61.345/2
ID interno: 226118
in der Zeitung schreibt, haha! (Drückt Paula an sich) Und wir reden von den ganz kleinen dummen Dingen, die ja doch schließlich das Leben ausmachen! PAULA (froh) Ja, wenn du nur einmal zur Ruh kommst, und auch lebst, wie ein richtiger Mensch! RITTER Springt ihr nur jeden Abend wie die abgerichteten Pudel durch den Ring, haha. Wir zwei sitzen iti unserm kleinen Garten vordem Haus und schauen nach den Sternen! MAX Die ■ so fern sind! MORITZ (trinkt) Prost, Berti! RITTER (lachend) Ja, spottet

nur, ihr Maxe und Moritze, haha! Weißt du, Paula, das können die Puppenspieler nicht ertragen, wenn einer Weit von dem Kasten weg behaglich und zufrieden lebt. (Strahlend) Und wenn erst einmal das Kind da ist,' was, Paula? PAULA (unmutig) Geh, sei still! . RITTER Dann lassen wir uns gleich photographieren mit ihm.- (Erhebt'- sich begeistert. Zu den andern). Und so will ichs halten, (demonstriert es) mit beiden Händen hoch. (Paula hat sich unmutig erhoben und ist vom Tisch fort abseits getreten

vorderhand noch ruhig im Leib drin lassen! LISI (kommt ganz aufgeregt mit einer Visitenkarte in der Hand, herein und auf Ritter zu) Herr Ritter, so was war noch nicht bei uns. (Ohne ihm die Karte zu übergeben, auf

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