Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
528 IesuS wird an'S Kreuz genagelt. um einen muthigen vertrauensvollen Entschluß, um eine offenherzige, reuim'ithige Beicht, und wir sind befreit. Nun aber beginnt die schrecklichste aller Mar tern, die Kreuzigung. Bei den Römern wurden die Mißethäter au das Kreuz genagelt, indem mau beide Hände nnd Füße, stark ausgestreckt, mit vier eisernen Nageln an das Kreuz schlug. Die Henker werfe» also Jesum hin auf das Krenzesholz, und einer ergreift seinen rechten Arm, und setzt den spitzige» eiserneu
werden. Dann werden auf gleiche Weise auch die Füße ausgestreckt und mit roher Gewalt in die Lauge gezogen, uud eiu jeder mit einem Nagel durschlageu. Wen» wir uns nur mit einem Nagel stechen, ober einen kleinen Dorn ein treten, seufzen wir schon. Bedenke also die Schmer zen, welche Jesus wird empfunden haben, als Ihm Hände und Füße an das Kreuz genagelt wurden! Schauderhast ist eö. über diese Krenziguug nachzu denken, man mochte vor Mitleid vergehen, weun man sich dieses unergründliche Leiden einigermaßen vergegenwärtigt
. Mein Heiland, dieses Kreuz ist nun dein Todtenbett, ein rauhes, hartes Holz. Und nicht bloß darauf liegen willst du, sondern dich noch annageln lassen. Deine Glieder sind so aus gestreckt und auseinander gezerrt, daß man alle Ge beine zählen kann. So wird das Kreuz emporge hoben, und die Soldaten lassen es in die Grube fällen, welche dazn aufgerichtet war. Und bei die sem Falle wird der heiligste Leib Jesu auf die empfindlichste Weise echbiittert, und durch die Schwere seines Leibes, und den Stoß
und Füße. Aus all' seinen Wunden rinnt sein kostbares Blut über das Kreuz auf die undenbefleckte Erde stromweis herab, um ihre Sün den hinweg zu waschen. Neben Ihm aber kreuzigen sie zwei Mörder, den einen zur Rechten und den andern zur Linken, uud Jesus hängt in ihrer Mitte, als ware Er der größte Verbrecher unter ihnen. ^ Da, ward die Schrift erfüllt, die da spricht: Er ist unter die Uebelthäter-gerechnet worden.' (Isa. 53.) Was steht aber am Kreuze Jesu ober seinem Haupte für eine Inschrift
? —^ Pilatus hatte, wie es bei Hin richtungen gewöhnlich war, eine Überschrift ge schrieben, welche die Ursache seines Todes enthalten sollte, und sie auf einer Tafel an das Kreuz hef te» lassen, damit alle Vorbeigehenden sehen möch ten, er habe an Jesus keine Schuld gefunden. Die Ueberschrift aber lautete: „ Jesus von Nazareth, der König Inden. Diese Ueberschrift lasen mm viele von den Juden; denn der Ort, wo Jesus ge- krenziget wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben auf hebräisch