Christus hat kein Gefallen an mir, Christus mocht mich nimmer als sein königlich Ritter haben — — — Ach Herre Gott, Christus, Konig, warum bin ich also in Hein Ungnad kommen? » ». Ich flehet herzinbrün stig zu des Himmels Königin, meiner lieb, süßen Mut ter Maria, daß ste Christi Zorn von uns - von m i r wende, ein klein wenig seiner Lieb mir erbittend. — Aber wenn Christus, 'der König, mich verkehret, mich verschmähet, kann auch sein Mutter mich nimmer lie ben . . . Da schrie, da brüllet
ich wie ein Tier, das zu Tobe getroffen . . . Von Christus verstoßen — solches war das Schrecklichste, das Furchtbarste, so ich denken gekonnt. In herer Herzensqual mußt ich annoch erfahren, wie arge Menschenbssheit sich an mein Unglück er- lustiget. Eines Tags kam etwer an die Gemarkung unseres Lagers, fragend, ob nicht ein Ritter Namenlos, auch genannt Graf Rsthenstein, hier sei. Da ich mich nicht gemeldet, ließ der Kunde ausrufen, er habe ein freudig Botschaft für den Ritter Namenlos. Mnun stellet
ich mich, bis an sechs Klaftern zu ihm hingehend. Er mustert mich ein Zeitlang und fraget alsdann in lateinischer Sprach: „Seid Ihr der Ritter Namenlos oder Graf Rs thenstein?' „So ward ich vormalen genannt,' erwidert ich, „und ist Gott mir Zeuge, daß ich solcher bin.' ^ „Mich schicket die Fürstin Gregoras mit ein zärt lichen Gruß, und soll Euch vermelden, ste freuet sich 77